Folia archeologica 16.
G. Sándor Mária: A gesztesi vár építéstörténete
DIE BAUGESCHICHTE DER BURG GESZTES Die Burg Gesztes steht auf dem Gipfel eines Berges, der sich nördlich von der Gemeinde Várgesztes (Kom. Komárom, Bez. Tata) erhebt. Die Burg bildet ein Glied des Befestigungssystems im Vértesgebirge. 1332 wurde sie zum erstenmal dokumentarisch erwähnt u. zw. als königliche Burg. 1387—1388 war sie Eigentum König Sigismunds. Im Laufe des 15. Jahrhunderts gehörte Gesztes den Familien Rozgonyi und Újlaki. Im 16. Jahrhundert stand die Geschichte der Burg in engem Zusammenhang mit den Burgen von Tata und Vitány. Im Jahre 1529 und später 1543 wurde Gesztes von den Türken belagert. Von 1558 an war die Burg mit lediglich kurzen Unterbrechungen fünfzig Jahre lang in den Händen der Türken. Im 17. Jahrhundert gehörte sie der Familie Csáky, welche die damals in bereits recht vernachlässigtem Zustande befindliche Burg auch bewohnt hat. Der endgültige Verfall erfolgte im 18. Jahrhundert; zu der Zeit bildete Gesztes das Eigentum der Familie Esterházy. Dokumente bezeugen, daß Joseph Esterházy die Steine der Burg teils seinen Siedlern zum Aufbau der Gemeinde Várgesztes schenkte, teils für den Bau des Kamaldulenserklosters in Majk dorthin abtransportieren ließ. 1932 wurde die Nordwestfront der Burg zu einem Schutzhaus umgebaut. Gesztes war bis zum Jahre 1945 im Besitze der Familie Esterházy. Im Jahre i960 leitete das Inspektorát des Landesdenkmalschutzamtes Instandhaltungsarbeiten zwecks Errichtung einer Touristenherberge in die Wege; diese nach den Plänen von Franz Erdei durchgeführten Arbeiten wurden 1963 beendet. Die der Wiederherstellung vorangehenden Forschungen führte die Verfasserin durch. Die innere Burg weist den Grundriß eines regelmäßigen Rechtecks auf. In der Mitte ein geschlossener Hof, an dessen Ost- und Westseite sich je zwei Räume mit Tonnengewölben befanden. In den zwei östlichen und im nordwestlichen Räume fanden sich noch die Kämpfer des Tonnengewölbes. Um den Hof herum zieht sich in Höhe des 1. Stockwerkes eine gotische Konsolenreihe, die den Wehrgang trug. Von der im südwestlichen Hofeck ansteigenden Treppe aus konnte man die Räume des 1. Stockwerks erreichen. Ihre Eingangsöffnungen sind an der Ostseite erhaltengeblieben. Die steinernen Fenstereinfassungen des I. Stockwerks sind vorwiegend an der Nordfront noch verhältnismäßig zahlreich vorhanden. Die Mauern stehen hie und da bis zur Flöhe der unteren Fenstersimse des 2. Stockwerkes. Das Burgtor befindet sich an der Nordfront; es hatte Zugbrükkenkonstruktion. Der gotische Steinrahmen des Tores ist zusammen mit dem davor befindlichen Zapfenlagerstein fast unversehrt erhalten. Vor dem Tor befindet sich eine Wolfsgrube, die gelegentlich der Ausgrabungen zum Vorschein kam. An die westliche Seite der Nordfront lehnt sich ein mittelalterlicher Turm, dessen einige Meter höhe Ostseite bereits vor den Ausgrabungen sichtbar war. Westlich vom Tor sowie westlich vom Turm legten wir je eine Wolfsgrube frei. Die letztere wurde aus einem früheren Raum umgestaltet. Dem nördlichen Eck des Turmes ist eine Kasemattenreihe angebaut, deren westliche Eck-Schießscharte fast unversehrt erhalten ist ; von den übrigen haben sich lediglich Teile gefunden. Diese Schießschartenreihe zieht sich vor der vor dem Tore befindlichen Wolfsgrube hin; ihren Abschluß bildet eine nordsüdlich gerichtete Mauer, deren Innenwand mit der östlichen Außenfläche der Wolfsgrube eine Mauerenge bildet, die von zwei, in die Kasematten führenden Stufen begrenzt