Folia archeologica 14.

Ágnes Cs. Sós: Vorläufige Mitteilungen über die Ausgrabungen in Pókaszepetk

78 A . Cs. Sós Bezüglich des frühawarenzeitlichen Gräberfeldes soll noch ein weiterer Typus hervorgehoben sein: der sternförmige, gegossenen Anhänger aus dem Grab 32 (Abb. 23. 5—6), dessen nächste Analogie aus dem Devinska Nová Veser Gräberfeld entstammt. 1 3 Z. Vinski beruft sich in seiner Arbeit über die Datierung der Ohrringe mit Sternanhängern eben auf den Fund aus Devinska Nová Ves, als auf einen ausschlaggebenden Beweis dafür, daß der Typus der gegossenen, groben, sternförmigen Ohrringe nicht erst im 9. Jh. erscheint, wie J. Korosec behauptet, sondern bereits im 8. Jh. bekannt war. Der Pókaszepetker Anhänger ermöglicht eine weitere Verfeinerung der Datierung: der Typus kommt im 7. Jh. zweifellos vor, da er mit den Armreifen vom „Szentendre"-Typus gemeinsam gefunden wurde. Die Fragen der Datierung und des Ethnikums des oberhalb des früh­awarenzeitlichen Gräberfeldes zutage gekommenen Urnengräberfeldes wurden bereits erwähnt. Bei den auf die zweite Hälfte des 8. Jhs. — Anfang des 9. Jhs. datierten slawischen Bestattungen stellt sich aber auch die Frage, ob man es mit Hügel- oder mit hügellosen Gräbern zu tun hat. Es ist bei der Placierung der Urnengräber auffallend, daß die Gräber z.T. Gruppen bilden, die in beträchtlicher Entfernung voneinander sind. So bilden die Gräber 1, 2, 6, ferner 25, 30, 31 (Skelettgrab) und die Urnen 29, 41 je eine Gruppe (Abb. 22). Eine derartige Gruppenbildung der Urnengräber ist bei hügellosen Bestattun­gen nicht üblich. 1 4 Die Sitte der Hügelbestattung wiederspricht den bisherigen Feststellungen nicht. In der Ostslowakei existiert der Ritus der Hügelbrand­gräber ohne Unterbrechung bis zum 10—11. Jh. Im Westen der Slowakei hingegen ist das Verbrennen ein Charakterzug der Frühphase der Hügelgräber­felder. 1 5 Die westliche und die mittlere Slowakei weisen diesbezüglich mit dem mährischen Becken einen engeren Kontakt auf; sowohl in Mähren, als auch in den besprochenen Teilen der Slowakei beginnt die Sitte der Totenbestattung die Sitte des Verbrennens um 800 zu verdrängen. 1 6 Es ist daher sehr wahrschein­lich, daß das slawische Urnengräberfeld von Pókaszepetk ein Hügelgräberfeld war, doch sind die niedrigen Hügel mit der Zeit vollständig von der Erdober­fläche verschwunden. Entlang der Morawa ist die Brandbestattung in der ersten Hälfte des 9. Jhs. bereits eine vereinzelte Erscheinung, obwohl dieser Brauch aus Mähren erst Ende des 9. Jhs. vollständig verschwand. Aber es gibt auch innerhalb dieses Landstriches Gebiete, wo ein schnellerer Verlauf der Entwicklung fühlbar ist, so die der Donau sich anschließenden sog. Rand­gebiete, oder das Verbreitungsbereich der Keramik vom Blucnia-Typ. 1 7 Die Angaben hinsichtlich des Ortes der Einäscherung zeigen bei den obigen Brandbestattungen kein einheitliches Bild. Meistens konnte der Platz, I s Eisner, ]., а. а. O. Abb. 32/1,5. 1 4 Für die Lagerung der Urnengräber in hügellosen Urnengräberfeldern cf. die Terrainauf­nahme des Vycapy-Ppatovceer Urnengräberfeldes in Budinsky —Kricka, V., Slovenské popolni­cové pole z doly predhradistnej do Vycapoch —Opatoveiach, Okr. Nitra. HS 5(1947) nach 136; ferner die Karte des Urnengräberfeldes von Besenov (Slowakei) in Kraskovská, L., Vyskum v Besenove roku 1950. SA 6(1958) 423. 1 5 BudinskJ —Krilka, V., Slovenské mohyly na vychodnom Slovensku. SA 6(1958) 175 fl. 1 6 Budinskj —Kricka, V., Slovanské mohly v Skalici (Slawische Hügelgräber in Skalica). (Bratislava 1959) 145.; Dostal, В., Slovansky mohylník u Zlutavy. Sbornik praci Fil. Fak. Brneské Univ. E 2(1957) 58 f. 1 7 Poulik, J., Staroslovanska Morava. 70 ff.

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