Folia archeologica 14.

Ágnes Cs. Sós: Vorläufige Mitteilungen über die Ausgrabungen in Pókaszepetk

68 A. Cs. Sós Im Jahre 1956 wurde die Ausgrabung in drei Profilen ausgeführt (auf Abb. 22: Flächen I —III.), in denen sich die Gräber sehr dicht zeigten. Ver­gleicht man diese Erschließungen mit der I. Grabungsfläche des Jahres 1951, so findet man die Aussage der Arbeiter über die Häufigkeit der Gräber bzw. hinsichtlich der großen Zahl der bereits vor der Rettungsgrabung verwüsteten Gräber bestätigt. Die Lage der Gräber innerhalb der 1956 erschlossenen Profile weist darauf hin, daß das awarisch-slawische Gräberfeld sehr große Ab­messungen hatte. Diese letztere Annahme wird durch zwei Umstände unter­stüzt: einerseits ist der Bestattungsplatz eine sanft anlaufende Hügellehne, wo wegen der Terrainverhältnisse in südlicher Richtung mindestens noch auf 100 m Gräber zu erwarten sind; andererseits fand der Totengräber im alten Friedhof der Gemeinde, der nördlich der Ausgrabungen nahezu auf der Spitze des Hügels liegt (Abb. 22), nach Aussage der lokalen Einwohner­schaft, in den Jahren 1944 und 1948 Pferdeskelette und Altertümer. Die bisherigen Ausgrabungen in Pókaszepetk zeitigten — die zwei ur­zeitlichen Gräber und die separat numerierte, aber nicht selbständige Gräber­reihe mitgerechnet — 40 Bestattungen (Nr 1—47, und Bezeichnungen A, a, b: Abb. 22). Als Ausgangspunkt der Schlüsse, die man an Hand dieser Gräber zeichen kann, dienen neben dem Material des noch vor den Ausgrabungen ge­retteten X. Grabes einige Funde aus nicht numerierten Gräbern. Der Tiefe nach unterscheidet man zwei Grabschichten: die Gräber der Erwachsenen er­schienen in der unteren Schicht in 90—130 cm Tiefe (die Skelettgräber durch­schnittlich zwischen 140—200 cm), was dem Niveau des awarischen Skelett­gräberfeldes entspricht (hierzu gehören die Gräber 2, 7, 9, 13, 16—23, 26, 28—29, 32—38, 40, 42—47, a, b und wahrscheinlich auch A); für die höhere Bestattungsschicht sind die Urnengräber bezeichnend, die in 33—77 cm — durchschnittlich in 35 cm — Tiefe zutage kamen. Zu diesem Niveau gehören die Gräber 1, 3, 6, 14, 24a, 74b, 25, 30, 31, 39, 41. In Anbetracht der zwei verschiedenen Bestattungsriten bedeutet der Niveauunterschied, in dem diese erscheinen, nicht zugleich eine Klärung des zeitlichen Verhältnisses zueinander. Doch die übereinander erfolgten Bestattungen lassen das zeitliche Nachein­ander außer Frage stellen: oberhalb des Skelettgrabes 7 liegt das Urnengrab 6, oberhalb des Pferdegrabes 13 das Urnengrab 14, oberhalb des Randes des Skelettgrabes 23 liegt das Urnengrab 4, und 1956 wurde das Urnengrab 39 oberhalb der Grube des Skelettgrabes 44 gefunden. Auch daß das Skelettgrab 28 aufgestöbert war, dürfte eine Folge der Vergrabung der Urne 24 sein. Diese letztere Beobachtung bestätigt also J. Csalogs diesbezügliche, im Jahre 1951 gemachte, bereits zitierte Beobachtung. Während jedoch seine Ausgrabung kein für absolute Zeitbestimmung vollwertiges Material lieferte, waren die i. J. 1956 durchgeführten Ausgrabungen auch in dieser Hinsicht glücklicher. Zur Bestimmung der absoluten Chronologie der Bestattungen war in erster Linie die nähere Zeitbestimmung der unteren Schicht notwendig, ausgehend aus jenen Gräbern, über welchen Urnengräber gefunden wurden. Im Falle der bereits erwähnten vier Gräber bieten die langohrigen Steigbügel aus dem Pferdegrab 13 einen Anhaltspunkt dafür, daß das Gräberfeld auf die Früh­awarenzeit zu datieren wäre, 2 doch wird diese Datierung durch die Funde der 2 Für die Datierung der langohrigen Steigbügel s. Körrig I., Acta Arch. Hung. 6(1955) 163 ff; ungarisch in Arch. Ért. 82(1956) 30 ff.

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