Folia archeologica 12.

Németh Annamária: A topuszkói apátság pecsétjei

226 A. Németh nischen Abt Sigfried v. Waldstein im Jahre 1356 unternommene visitatorische Rundreise. Für die spätere Geschichte der Abtei im XV. Jahrhundert sind die Besitzstreite charakteristisch. Gegen das Ende des Jahrhunderts war das Kloster immer weniger imstande, seine Besitztümer gegen die sich verstär­kenden türkischen Angriffe zu verteidigen, bis endlich, in den ersten Jahren des 16. Jhs., die Mönche selbst fliehen mussten. Darauf folgte eine Reihe von verschiedenen Besitzern und Titularäbten, bis die österreichische Regierung Topusko im Jahre 1784 in ein Militärgrenzgebiet verwandelte. Die Siegel, die aus der uns am meisten interessierenden Zeit der Abtei­geschichte, dem XIV —XV. Jahrhundert, erhalten geblieben sind, bezeugen, dass die Mönche der Abtei einen sehr entwickelten Kunstgeschmack be­sassen. Die Ordenstatuten regelten nicht nur die Ausschmückung der Kirche und des Klosters, die Lebensweise der Ordensmitglieder, sondern bestimmten auch über die Ikonographie der Siegel. Die Siegel des Konvents mussten in jedem Fall die Madonna darstellen. Zwar kennen wir aus dem XIII. Jahrhun­dert kein diesbezügliches Denkmal der Abtei, doch können wir mit Wahr­scheinlichkeit annehmen, dass dieselbe schon damals über ein eigenes Siegel verfügte. Seine Form können wir uns nur an Hand anderer Ordenskapitel­siegel des XIII. Jahrhunderts vorstellen. Aus dem XIV. Jahrhundert kennen wir drei Siegel dieser Abtei, in Ur­kunden aus den Jahren 1348, 1399 und 1371. Die beiden ersten sind Wachs­siegel in Kapseln, von roter bzw. grüner Farbe und Durchmessern von 39 mm. Auf der rechten Seite der Mittelfelder sitzt die Madonna auf einem Thron ohne Lehne, die linke Seite wird ganz von einem gespaltenen, mit Lilien der Anjou geschmückten Wappenschild eingenommen, darüber ist die Gestalt eines klei­nen Engels sichtbar. — Das aus dem Jahre 1371 stammende Siegel ist ein Ge­gensiegel. Dieses ist von grüner Farbe, hat einen Durchmesser von 27 mm und zeigt vor einem mit kleinen Rosetten und Quadratnetz geschmückten Hinter­grund einen Arm der einen Krummstab hält. Von den drei erhalten gebliebe­nen Stücken steht das letzte, was künstlerische Ausführung anbelangt, an er­ster Stelle. Das letzte und zugleich schönste Exemplar ist ein aus dem XV. Jahrhun­dert stammendes Typarium im Nationalmuseum. Es kam im Jahre 1872 durch Schenkung in die Sammlung. Leider ist uns noch kein Originalabdruck dieses Typariums bekannt. Es ist um vieles grösser, als die oben besprochenen Siegel, denn sein Durchmesser beträgt 52 mm; in seiner Ikonographie entspricht es aber gänzlich den vorangehenden. Es stellt ebenfalls die sitzende Madonna mit Kind und anbetendem Engel dar, jedoch in künstlerisch noch viel feinerer Ausführung. Der Text der in gotischen Minuskeln gehaltenen Umschrift lautet: „Sigillum Conventus sanctae Mariae de Toplicza." Die Ausführung betreffend passt es vollkommen in die Reihe der in Ungarn entstandenen go­tischen Kunstwerke zu Zeit des Königs Sigismund.

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