Folia archeologica 12.

A. Salamon-Gy. Török: Funde von No-Ungarn aus der Römerzeit

Funde von NO-Ungarn aus der Römer zeit 169 wohl keine, doch datieren die unmittelbar unterhalb und oberhalb des Hauses gefundenen Scherben die Bewohntheit des Hauses auf die erste Hälfte der Kaiserzeit. Mit dieser Beobachtung können wir den Anfang der Keramik mit parallelen und Wellenlinienbündeln bis zur ersten Hälfte der römischen Kai­serzeit zurückführen. Die graphitschimmernden Gefäßfragmente, die zwischen 100—120 cm der 1. Pfeilgrube zutage kamen (Taf. XXX, 11.) weisen auf die mittlere Kaiserzeit und innerhalb dieser auf einen übergangsmäßigen qua­dischen Einfluß hin. Ein ähnliches Stück kennen wir nämlich aus dem Gebiet im Tal der Waag, aus Ockov. 5 9 Die Tatsache, daß sich in der Lehmbewurfschicht, die sich damals bildete, als das niedergebrannte Haus einstürzte, in erster Linie an jenen Stellen Mängel zeigen, wo darüber die Pflugeisen und die Stücke eines größeren Gefäßes waren (Taf. XXXIII, 1—2.), beweist, daß diese Objekte auf dem obersten Bodenniveau des Hauses standen, auf einer Kiste, einem Holzblock oder ande­rem Möbelstück, als die verbrannten Lehmbewurfstücke neben die noch stehenden Möbel stürzten. Die zwischen 50—105 cm sichtbare, gepflügt erschei­nende Erde datiert hingegen die Herstellungszeit der Pflugeisen auf eine Zeit nach dem Brand des Hauses. Wir möchten aber bemerken, daß die zwei Pflugeisen nicht auf Pflüge befestigt, sondern übereinander gelegt wie in einen Depot waren. 6 0 Die dicken Bodenniveaus des kleinen Hauses beweisen, daß dieses mehrere Generationen hindurch in Gebrauch stand. Unter dem 1. Bodenniveau waren, wie bereits gesehen, graphitschimmernde Gefäße von keltischem Typus 6 1 und buckelige, mit der Hand geformten Gefäße. 6 2 Auf der Oberfläche des schotterigen rohen Bodens fanden wir ebenfalls ein typisches, mit Buckeln verziertes Stück. Die schwarze Erde zwischen dem Bodenniveau und der Schotterschicht bildete jedoch eine ein­heitliche Schicht und ist als ein Beweis der Entstehung der Siedlung um unsere Zeitrechnung zu behandeln. 6 3 Seit der Landnahme der Ungarn ist im Kastély-szug genannten Anger des Dorfes Garadna keine Spur einer Dorfsiedlung, eines Schlosses oder einer Burg in den Funden festzustellen. Zwischen 20—40 cm waren nur während der Regierungszeit der Könige aus dem Hause Árpád streuweise in die Erde gera­tene Scherben. Die Benennung Kastély-szug (=--Kastell-Ecke) mochte daher von einer Siedlung aus der Zeit vor der Landnahme, von einem Castrum oder cas­tellum herrühren und durch slawische Vermittlung auf uns verbleiben. Dieses castellum, das während dem 1. Jahrtausend kontinuierlich bewohnt war, wie aus den Siedlungsabfällen zu sehen ist, mochte dem Anger den heutigen Namen zukommen lassen. 5 9 Kolnik, T., Ein Urnengräberfeld aus der spätrömischen Kaiserzeit und vom Anfang der Völkerwanderungszeit in Ockov bei Piest'any. SA 4(1956) Taf. III. 1. 6 0 B. Thomas E, а а. О. Taf. XXXIII. 3-4 und XXXIV. 6. 6 1 Alföldi A., Bp. Tört. (Geschichte der Stadt Budapest) I. (Bp. 1942) S. 137-235., Taf. XXXVII. 2. — von der illyrischen (eraviskischen) Siedlung am Gellért-Berg. 6 2 Ebda. Taf. XXXVII. 1. — Zweifach gegliederte Buckel von der Tabáner Siedlung. — Alföldi A., hält diese für dakisch, doch gehören sie in das Material der illvrischen Urbevölkerung; in Transylvanien lebten diese selbstverständlich unter dakischer Herrschaft. 8 3 Ebda. S. 141 — 142. Dieser Typs erscheint mit einer Verschiebung von einigen Jahr­zehnten in der Umgebung von Miskolc.

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