Folia archeologica 12.

L. Vértes: Die Wandgravierungen in der Hillebrand-Jenö-Höhle

Die Wandgravierimgen in der Hillebrand- Jeno-Höh /e 13 Pipistrellus pipistrellus Schieb., 2/1. Barbastella barbastellus Schreb., 1/1. Miniopterus schreibersi Kuhl. 1/1. Microtus sp. 1/1. 3. VON DER OBERFLÄCHE GESAMMELT: Tetrastes bonasia L., 1/1 (Phalanx 1 digiti 2). Talpa europaea L., 1/1. Rhinolophus hipposideros Bechst. 1/1. Rhinolophus curyale Bias. 12/3. Myotis bechsteini Kuhl. 13/1. Cricetus cricetus L., 1/1 (Maxillenfragment mit M'-M 2). Clethrionomys glareolus Schreb. 3/2. Glis glis L., 1/1. In Anbetracht dieser Aufzählungen ist es im ersten Augenblick klar, daß das Material heterogenen Ursprungs ist. Die ganz anders gefärbten Höhlen­bärenknochen stammen von einer Würm-Ablagerung und wurden nicht von weither transportiert, dagegen sprechen die Wetzspuren auf einigen Resten der Kleinsäugerfauna (z. B. Apodemus-Zähnen) ganz klar für eine Umlage­rung. Diese letztgenannten Knochen stammen von Eulengewöllen, die von einem anderen Saal der Höhle hierher geschwemmt wurden. Dies bezieht sich nicht auf das Groß des Chiropteren-Materiales, das meist von Tieren stammt, die an Ort und Stelle verendeten. (Eine Ausnahme bilden Vespertilio murinus und P. pipistrellus, die keine Höhlenbewohner sind und daher sicherlich auch durch Eulengewölle in die Höhle gerieten.) Die Kleinvertebratenfauna der hier aufgezählten drei Fundstellen weicht im Gesamtbild nicht wesentlich voneinander ab. Charakteristich ist die Domi­nanz der waldbewohnenden Nager, sowie das Vorhandensein der Blindschlei­che und des typischen Tetraoniden der rezenten gemässigten Wälder: des Haselhuhns. Die Zusammensetzung der Mikrofauna spricht allerdings ein­deutig für ein holozänes Alter. Obzwar unsere Kenntnisse über die Wandlungen der Kleinsäugerfauna im Laufe des Holozäns überaus lückenhaft sind, kann soviel behauptet werden, daß die hier vorgefundene kleine Tiergemeinschaft eine Umgebung des beinahe geschlossenen Laubwaldes andeutet. Es fehlen jegliche Spuren von borealen Elementen, die Fauna kann also mindestens in das Atlantikum versetzt werden. Das so gewonnene Bild stört allein das Vorkommen des Hamsters, dessen Anwesenheit als Steppentier verschieden gedeutet werden kann. Sie kann ebenso als boreales Relikt, wie als Anzeiger des Erscheinens der Kultursteppe (nach dem Mittelalter) aufgefasst werden. Obwohl in den bisher bekannten, wenigen holozänen Mikrofaunen aus den Höhlen des Bükk-Gebirges der Cricetus völlig fehlt, ist er heute in der unweit von dem hier besprochenen Fundort liegenden Kultursteppe vorzufinden. ( Vásárhelyi, I., Beiträge zur Wirbeltierwelt des Bükk-Gebirges. — Erdészeti Lapok 1942. H. 2—5. S. 31 ff.) Den humid-atlantischen Charakter der Fauna hebt das Vorhandensein von Microtus agrestis hervor, welche Art unseren derzeitigen Kenntnissen gemäß heute im Bükk-Gebirge nicht lebt. In der übrigens nahezu indifferenten und von der heutigen nicht abwei­chenden Fledermausfauna fällt die ständige Angewesenheit von Myotis bech-

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