Folia archeologica 11.
Á. Salamon: Sarmatische Funde in Ócsa
Sarmatische F wi de in Ócsa 81 mit Grab 1 verbinden, haben wir die Ostgrenze des Gräberfeldes; anhand der zwei Gruben kann die Keramik, die neben dem Weg zu Tage kam, authentisiert werden. 4 Im folgenden beschreiben wir die Gräber und das Siedlungsmaterial. I. GRÄBERFELD Grab 7. Es ist eine 150 cm lange, 70—90 cm breite Grube mit abgerundeten Ecken; sie liegt 152 cm tief, süd-nördlich orientiert mit einer Abweichung von 8° westlich. Im Grab mochte das Skelett eines Säuglings gewesen sein, doch war hier ein Fuchsbau, so daß das Skelett zugrunde ging. Wir konnten nur einige Perlen zusammenklauben: eine vielseitige blaue Glasperle, 3 weiße bzw. grüne runde Glasperlen, 3 flache, runde Glasperlen, 1 längliche bikonische Perle aus roter Glaspaste, 3 prismatische Karneolperlen mit abgeschliffenen Enden und eine Glasperle mit Doppelwand: die innere Wand ließ man mit Gold anlaufen. (Taf. V. 1.) Grab 2. Leider wurde ein Großteil des Grabes abgetragen. Unmittelbar neben der Wand der Grabes waren ein eiserner Armring mit zugespitzten Enden und ein bronzener mit leicht anschwellenden Enden. (Taf. V. 2, 3.) Die Armknochen waren nicht vorhanden. Grab 3. Dem Bericht zufolge, den die Arbeiter erstatteten, waren neben dem Skelett — ohne nähere Angabe des Lokalisation — folgende Beigaben: 1) Bruchstücke eines dünnwändigen Glasgefäßes; 2) ein fein gebranntes, rotglasiertes, kleines kelchförmiges Gefäß; eine rundherum verlaufende dünne Leiste schließt den Gefäßkörper ab, am Rand des trichterförmigen Halses sind zwei rundherum verlaufende Kannelüren; (Abb. 17, 4.) 3) eine Schüssel mit zylindrischer Wand, die sich aus einem niedrigen Fuß schroff, etwas konkav erhebt; gut ausgebranntes, ziegelfarbenes Stück. (Abb. 17, 1.) Grab 4. Die Arbeiter, die auf das Grab stießen, störten die Lage der Beinknochen. Das Grab ist 160 cm lang, 54—60 cm breit und hat abgerundete Ecken. Es ist süd-nördlich orientiert, mit einer Abweichung von 20° nach Westen. Die Beigaben waren: 1) um das linke Schlüsselbein herum und unter dem Schädel zerstäubte Glas- und kleine, runde, flache Bernsteinperlen; 2) neben dem linken Unterkiefer ein silberner Ohrring, mit Silberdraht umwickelt und kleinen prismatischen Karneolperlen mit abgeschliffenen Enden verziert (Taf. VII. 1.); 3) an der Medialseite des linken Humerus eine Silberfibel mit oben geführter Sehne und umgeschlagenen Füßen; sie ist mehrfach umwickelt und am Bügel mit zwei Ringen, die eine Perlenschnur nachahmen, verziert (Taf. VII. 2.); 4) am linken Unterarmknochen ein Armring aus Bronzeblech mit leicht anschwellenden Enden und Punkt-Kreis-Verzierung (Taf. VII. 4.); 5) um die Mitte des rechten Unterarmknochens Bruchstücke eines Armringes aus Silberdraht (Taf. VII. 3.); 6) daselbst eine Perlenschnur aus bunten, runden und länglichen kegelstumpfförmigen Glasperlen, prismatischen Karneolperlen mit abgeschliffenen Enden, einer Korallenperle und einer doppelwändigen, innen mit Gold angelaufenen Glasperle, ferner kleinen, flachen, runden Bernsteinperlen, insgesamt 40 Stücke. An einer flachen zylindrischen Perle klebte ein Eisenring; 4 große, zylindrische Calciumperlen ergänzten J Auch zwei mittelalterliche Scherben wurden auf der Erdoberfläche hier gefunden; das Randfragment des Kessels stammt aus dem 13—14. Jh.