Folia archeologica 11.
Mihalik Sándor: Küzdelem a körmöcbányai kőedénygyártásért
244 S. Mi hali к nach Industrialisierung, welcher einer weiteren Zersplitterung der durch den Rückschritt in der Bergbauindustrie zum Abwandern genötigten Arbeitkräfte Einhalt tun wollte. Die im Jahre 1815 ins Leben gerufene Steingutfabrik wurde seitens der keramischen Industrie als einer ihrer Werte in Evidenz gehalten. In Jahre 1838 zerstörte sie eine Feuersbrunst und auch ihr Fabriksleiter erlitt den Tod infolge seiner bei dieser Gelegenheit entfalteten „emsigen Tätigkeit". Die zum Kauf angebotene Fabrik war beinahe schon im Besitz Franz Gräfls, eines Pester Kaufmanns, der auch Pächter der Steingutfabrik von Murány war, als der Kremnitzer Stadtrat der Knausereien dieses Mannes überdrüssig, die Fabrik dem aus Iglau kommenden Joseph Trangous verkaufte. Der Iglauer Advokat Joseph Trangous war auch der Besitzer der dortigen Steingutfabrik. Gräfl, der grosse Profite erwartet hatte, konnte sich mit dem Verlust der Fabrik nicht abfinden und so liess er kein rechtliches oder administratives Mittel unversucht, um seiner verlorenen Sache eine günstige Wendung zu geben. Am 9. Oktober begann also der Kampf zwischen Trangous, der das Fabrikationsrecht des Kremnitzer Steinguts erworben hatte, und Gräfl, der der Fabrik verlustig gegangen war, mit einer bei der Statthalterei eingereichten Klage des letzteren. Bereits in den ersten Monaten des Jahres 1839 erfuhr aber der Zweck des Streites insofern eine Modifikation, als er nun zu dem Ende weitergeführt wurde, um es Gräfl zu ermöglichen, neben der bereits existierenden Fabrik eine zweite Steingutfabrik in Kremnitz gründen zu können. Denn dies käme —- so hiess es — nicht nur der einheimischen Industrie, sondern auch der Entwicklung von Kremnitz zugute. Gräfl interessierte sich hauptsächlich für solche Anlagen, die den Handels- und Industriekapitalisten die möglichst grössten Profite eintrugen. Trangous plante aber überdies noch die Rolle der dem allmählichen Absterben entgegensehenden Kaschauer Fabrik zu übernehmen und seine Kremnitzer Fabrik zu einem der vorzüglichsten Betriebe der ungarischen Steingutfabriken auszubauen. Entgegen dem Willen Trangous, der seine Alleinherrschaft in Kremnitz schützen wollte, vertrat die Statthalterei die Ansicht, dass es der nationalen Industrie nur heilsam wäre, wenn in derselben Stadt mehreren Steingutfabriken die Betriebsbewilligung gewährt würde. Die Erzeugnisse der keramischen Fabriken fänden nämlich nicht nur in einer einzigen Stadt oder innerhalb eines engen Distriktes Abnehmer, sondern es käme ihnen sowohl im Innenhandel, als auch im Aussenhandel eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Während sich der Zweikampf um die Kremnitzer Steingutfabrikation aussenordentlich in die Länge zog, hatte sich Gräfl inzwishen eines Besseren besonnen. Er wurde nämlich gewähr, dass die Pachtzeit seiner Steingutfabrik in Murány im Ablaufen begriffen war; ohne eine schnelle Entscheidung konnte er gänzlich aus der Steingutfabrikation verdrängt werden. In seiner bedrängten Lage wandte er sich an den Rat von Neusohl und unterbreitete diesem ein Angebot zur Gründung einer dortigen Steingutfabrik. Der Stadtrat von Neusohl ging mit Begeisterung auf das Anerbieten ein und erteilte bereits am 6. Juli 1840 die Erlaubnis zur Fabrikation von Steingut