Folia archeologica 11.
Kalmár János: Hegyestőr és lóra való pallos a magyar huszár szolgálatában
174 J. Kalmar Vom Anfang des XVII. Jahrhunderts stammt jener ungarische — Huszarisch — Panzerstecher welcher kein Stichblatt mehr hat und dessen Parierstange vorne hinauf, rückwärts aber abgebogen ist. Die weitere Entwicklung bezeichnet der Bethlen'sche Panzerstecher. Die Parierstange aus vergoldetem Silber ist gegen die Klinge zu abgebogen; vom Vorderteile strebt der Bügel gegen den Griff zu nach oben. Zu Ende des XVI. Jahrhunderts finden wir — wenn auch vereinzelt — auch an ungarischen Säbeln den gegen den Knauf strebenden Griffbügel. Wie wir gesehen haben, behalten die ungarischen Panzerstecher noch zu Anfang des XVII. Jahrhunderts den gegen den Knauf abzweigenden Griffbügel bei, jedoch von der Mitte des Jahrhunderts an folgen sowohl die mit Edelmetall montierten Prachstücke, als auch die einfachen, zu Kampfzwecken dienenden Panzerstecher in der Liniengebung von Griff und Parierstange der Form der gleichzeitigen Gebrauchssäbel. Die Scheide ist ein mit schwarzem Leder bezogenes Holzfutteral, der Knauf eine flache, vorne spitz zulaufende Kappe; die Parierstange weist gegen den Griff und gegen die Klinge zu laufende, schmale Dorne auf. Die Klingen des XVI. Jahrhunderts sind vier- oder zweikantig, eventuell von flachem Rhombenquerschnitt, jedoch von der Mitte des XVII. Jahrhunderts an bildet die dreikantige Klinge die Regel. Unsere Waffensammlung bewahrt einige Panzerstecher aus der Mitte des XVII. Jahrhunderts. Sie sind mit vergoldetem Silber oder mit Messing montiert. Die Form des Griffes stimmt mit jener der gleichzeitigen Säbel überein. Die Parierstange ist gerade, die Griffkappe flach, die Scheide mit schwarzer Haifischhaut überzogen. Sowohl der Griff als auch die Scheide stammen von der Hand ungarischer Meister, während die zumeist dreikantigen Klingen in Solingen hergestellt wurden. Aucb ungarische Schwertfeger verfertigten Panzerstecherklingen wenn auch in verhältnismässig geringerer Anzahl. Am häufigsten zieren die Klingen geätzte Abbildungen von Sonne, Mond und Sternen. Auf den früheren Stücken sehen wir gelegentlich ungarische Blumenmotive, auf den späteren, vom Anfang des XVII. Jahrhunderts stammenden Exemplaren sind aneifernde Sprüche zu lesen, wie z. B. Vincere Aut Mori, Soli Deo Gloria, Si Deus Pro Nobis Quis Contra Nos, Omne Si Pondas, Famam Servire Memento, Fide Sed Cui Vide, Constanti Fortuna Juvat. Die am häufigsten vorkommenden Meisterzeichen sind der Bischofskopf des Solingener Meisters Peter Münnich und das sitzende Eichhörnchen, die Marke des Schwertfegers Peter Lobach. Münnich war um das Jahr 1679 tätig, Lobach gegen 1580. Die Panzerstecher mit gerader Parierstange blieben bis gegen Ende des XVII. Jahrhunderts in Mode. Ende des Jahrhunderts jedoch können wir hier, wie auch bei den Säbeln, eine stufenweise Umgestaltung des Griffbügels verfolgen. Die Entwicklung geht den gleichen Gang wie die der Säbel. Der zu Beginn des XVII. Jahrhunderts verschwundene Griffbügel erscheint nämlich Ende des Jahrhunderts von Neuem an den Parierstangen unserer Panzerstecher. Als erste Entwicklungstufe können wir jene Form betrachten, bei welcher der Griffbügel mit der Kappe noch nicht organisch verwachsen ist. Ende des Jahrhunderts erfolgt dann auch hier, ebenso wie bei den Säbeln.