Folia archeologica 10.
J. Kalmár: Die Tschinke, oder Teschner Büchse
Die 1 sc hin ke , oder Teschner Büchse 185 gekommen und sind von neuem die Salz-Einschwärzer und die Polen die grösste Abnehmers. Unter diesen Fabrieanten machen verschiedene eine recht kunstreiche Arbeit..." 2 0 Es ist uns unverständlich, dass keiner der Büchsenmacher, ebensowenig wie der Stadtteil, in dem dieses so bedeutende Gewerbe lebte und blühte, dessen Erzeugnisse in ganz Europa bekannt und gesucht waren, genannt ist. Alle diese interessanten Notizen danken wir Kargers fleissiger Forscherarbeit, jedoch auch er hält die Herkunft der Teschinken zurzeit für unaufklärbar. Kargers Angabe, nach welcher im Jahre 1646 ein einziger Büchsenmacher im Bürgerbuch der Stadt Teschen verzeichnet ist, gibt uns zu denken. Wie obiger Verfasser schreibt, gab es schon in der 2. Hälfte des XVI. Jahrhunderts in Teschen Büchsenmacher. Schwertfeger, Uhrmacher, Schlosser und Büchsenmacher waren in ein und derselben Zunft vereinigt. Unwillkürlich drängt sich uns der Gedanke auf, dass diese Meisterschaften offenbar recht wenig Leute beschäftigten, nachdem sie keine selbständigen Zünfte erhalten konnten. Im Jahre 1590 wurde die Zunft vom Stadtrat bestätigt und im selben Jahre zwei Meister der vereinigten Schlosser- und Büchsenmacherzunft nach Troppau entsendet, die sich mit den Ordnungen der dortigen Schlosserzunft bekannt machen sollten. Im Bürgerbuch der Stadt (angelegt 1624) figuriert 1646 ein Büchsenmacher; im Verzeichnis der Gewerbe vom Jahre 1720 finden wir vier Büchsenmacher. Ausserdem sind in den genannten Stadtbüchern noch folgende Namen von Büchsenmachern verzeichnet: 1661. 20. Oktober Niklas Meltz, von der Wogstadt in Schlesien, seines Handwerks ein Büchsenmacher. 1712. 9. August, Johann Georg Pilato. geb. von. Breslau, Pixenmacher. 1749. Johann Domeni, Von Teschen gebürtig, ein Büchsenmacher. 1753 figuriert Adam Badura, Büchsenmeister, jüngerer Zechmeister, als Bürge. Gerade zu dieser Zeit hätte des Teschner Büchsenmachergewerbe auf dem Höhepunkt seiner Blüte stehen müssen, besitzt doch fast jede staatliche, ja sogar private Sammlung einige Exemplare aus dieser Periode. Bei so spärlichen Büchsenmacher-Angaben aber fällt es uns schwer, das Bestehen eines kapazitativen Büchsenmacbergewerbes vorauszusetzen. Unsere Inventare aus dem XVII —XVIII. Jahrhundert bieten folgende Angaben über Teschinken: Im Inventar der Burg Sárospatak aus dem Jahre 1642 sind verzeichnet: 1 lange Teschner Stahlbüchse mit Bein-Einlagen, 5 Stück Teschner Büchsen, davon 1 lang. 1 Stück Teschner Büchse lang, mit eisernem Ladestock 3 Stück tesseni (terszényi) Büchsen mit gezogenem Lauf und 10 Stück Teschner Büchsen. 2 1 2 0 Karger, V., а. а. O. S. 4. 2 1 Thallnczj L., Tört. Tár 1879. S. 169.