Folia archeologica 10.

A. Mócsy: Die spätrömische Schiffslände in Contra Florentiam

Die späirömische Schiffslände in Contra Florentiam 97 der Severerzeit als Spolien eingebaut, demnach fällt seine Erbauung auf eine viel spätere Zeit. Am ehesten könnte die Regierung des Diocletian in Be­tracht kommen. Damit lässt sich der Aufenthalt Diocletians in Lugio 5. Nov. 293 gut vereinigen. Diesen Schluss hat bereits' R. Fröhlich gezogen. Es ist Dera-patak. aber in sich unwahrscheinlich, dass ein so wichtiger Donauübergang, wie der bei Lugio bis zum 4. Jh. ohne einen linksseitigen Stützpunkt blieb. Die von F. Halász zu Abb. 1., O. erwähnten weiteren Mauerreste sollten römische Anlagen aus der frühen Kaiserzeit sein. Wie aus den Grundrissen (Abb. 13) und aus den — allerdings schwer ver­ständlichen — Beschreibungen bei Am­mian und Symmachus 2 3 hervorgeht, hat­ten die Schiffsländen einen etwa 22x17 m grossen zentralen burgus, dem sich von beiden Seiten Flügelmauern von einer Länge 7—15 m anschlössen. An den Enden der Flügelmauern stand je ein quadratischer Turm mit einer nicht ein­heitlichen Konstruktion (Neckarau, Nóg­rád verőce, Horányi csárda). Von diesen Türmen liefen Parallelmauern dem Strome zu, die wieder in je einem, aber kleineren Turm endeten. Diese Türme scheinen auch untereinander mit einem Mauerzug verbunden gewesen zu sein. Dieser Mauerzug — in Neckarau noch fragwürdig 2 4 — ist jetzt durch Abb. 11—12 als gesichert zu betrachten, wenigstens in einer Länge von einigen Metern bei jedem Turm. Diese Mauern oder Mauerschäfte beweisen, dass die an der Stromseite gelegenen Türme nicht im Flussbett standen, die Parallelmauern also nicht — wie es noch Schleiermacher annahm 2 5 — „in den Strom hineinführten." Nam brachiis ubique Rhenus urgetur und qua margines turrium fluerita praestringunt bei Symmachus sind so zu verstehen, dass die Mauern und Türme hart am Wasser standen, aber nicht im Flusse selbst. Die auf Nek­karau bezügliche Ammianstelle (28,2,2) spricht auch dafür: praeterlabente fluvio. Das praeter macht eher eine Lage am Ufer wahrscheinlich. Die Festungen dieses Typus dienten, wie Schleiermacher traffend dargetan hat, für Schiffsländen. Als Brückenköpfe für Schiffsbrücken waren sie zwecklos, „da ihnen ein feindwärts gerichtetes grösseres Tor fehlt... Der durch die Schiffsbrücken ermöglichte Übergang muss ausserhalb der Befestigungen, wenn auch dicht unter ihren Mauern gelegen haben". 2 6 Daraus folgt aber, dass die von Paulovics bei Nógrádverőce festgestellten Pfosten im Donaubett 2 3 Ubersetzung beider Stellen bei Schleiermacher, W., а. а. O. 192. 2 4 Schleiermacher, W., а. а. O. 192. 2 6 а. а. O. 193. 2 6 а. а. O. 194. 7 Folia Archaeologies

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