Folia archeologica 9.

László Barkóczi: Die Naristen zur Zeit der Markomannenkriege

Die Naristen zur Zeit dor Markomannenkriege Die Geschichte der Markomannen-Quaden-Kriege 1 in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts entfaltet sich im Lichte des neueren Fundmaterials immer klarer vor unseren Augen. Neben den atiken Quellen, dem epigraphischen und numismatischen Material brachten auch die Ausgrabungen manchen neuen Standpunkt und trugen auch zur Lösung vieler Probleme bei. Doch kann das Verhältnis der einzelnen Völker und Stämme zu den römischen Provinzen in diesem verhält­nismässig kurzfristigen Kriege in vielen Fällen nur an Hand konkreter epi­graphischer Angaben bestimmt werden. Aus der aufzählung in der Vita Marci 2 kennen wir bereits den genauen Wohnort, die Geschichte und Rolle mehrerer Stämme, die während der Marcus­Kriege am Angriff teilnahmen 3. Teils die antiken Quellen, teils das epigraphi­sche Material lieferten hiezu gute Angaben doch trug auch die Bearbeitung der archäologischen Denkmäler einzelner Völker zur Klärung ihrer Rolle in grossem Masse bei. Von mehreren Völkern haben wir jedoch bis auf heute nur wenig Angaben, und ihre Rolle zur Zeit der Markomannen-Quaden-Kriege ist noch bei Weitem nicht genügend klar. Dies steht auch für den Stamm der Naristen oder Varisten, die am Kriege ebenfalls teilnahmen. 4 Eben deshalb ist die jüngst in Afrika zum Vorschein gekommene Ehren­inschrift des Valerius Maximianus 5 ein glücklicher Fund. Die Inschrift be­1 Die letzte Publikation über den Krieg ist von Zwikker, W., Studien zur Markussäule. Archaeologisch-Historisehe Bydragen VIII. (Amsterdam 1941.) 2 Vita Marci XXII. 1., Zwikker , W., a.a.O. S. 14. ff. 3 Zwikker, W., a.a.O. S. IG. ff. 4 Varisten = Naristen. Mit den Naristen befassten sich zusammenhengend : Franke, A., PW. XVI. 2. Sp. 1717—1719. ; Zwikker, W., a.a.O. S. 1«. 5 Die 23 Zeilen lange Inschrift wurde in Diana Veteranorum (im heutige Zana) in Numidien, Nordafrika gefunden (zwischen Lambacsis und Sitifis. Itin. Ant. S. 34—35) Die Inschrift ist zu lang, um hier noch einmal publiziert zu werden, wir zitieren bloss die zur Besprechung der Frage (1er Naristen nötigen Teile Wort für Wort. Das Grabdenkmal wurde von Pflaum, H. G., publiziert und mit Kommentaren versehen (Lybica, Tome III — If Somestre 1955. S. 135. ff.; Siehe noch An. Ép. 1956. No. 124.) Pflaum befasst sich jedoch nicht seinem Werte gemäss mit dem Denkmal, und beutet auch nicht alljene historisehenMöglichkeitenaus, dievon der Inschrift geboten werden. In der Inschrift finden wir u. A. wertvolle Angaben betreffs der Provinzen an der Donau während der Marcuskriege. Sie enthält die Karriere des in Poetovio geborenen M. Valerius Maximinianus, der sich zu dieser Zeit in Nordpannonien betätigte. M(arco) Valerio Maximiniuno M(arci) Valeri Maximiniani quinq(unnalis) sfac(erdotalis)] | f(ilio) pont(ifici) col(oniae) Poetovionens(ium) equo p(ublico)...

Next

/
Oldalképek
Tartalom