Folia archeologica 9.

M. Hermann - M. Kretzoi - L. Vértes: Neuere Forschungen in der Jankovich- Höhle

Neuere Forschungen in der Jankovic\-Höhle 7 Entfernung von 4,5 m vom llöhlcneingang, östlich der Mittellinie der Höhle angelegt. An dieser Stelle gibt es eine Verbindung zwischen der Jankovich­Höhle und der unter ihr befindlichen, mit ihrer Längsachse parallel verlau­fenden, von I . Gaál entdeckten unteren Grotte. 5 Der Probegraben war 2 m lang und 1 m breit. Bis etwa 60 cm Tiefe lieferte er eine Mikrofaune, ohne archäologische Funde, und überging dann in die „untere gelbe", sterile Schicht. Die Stelle von Block 11 legte ich bei dem Eingang der Höhle, in der Höhe des 0 Punktes der Mittellinie fast unmittelbar neben der westlichen Felswand. Die Abmessungen waren anfangs 1x2 m, doch wurde die Grube später auf 1,5x3,5 m erweitert, sie nahm die Form eines unregelmässigen Vierecks an. Die Westseite des Blocks bildete die Felswand. Ein Schuttkegel, von etwa 2,5 m höhe (von der heutigen Oberfläche gerechnet) lehnt an dieser Stelle an die westliche Felswand, welcher infolge des Einsturzes der Seitenwand einer früheren Forschungsgrube entstand. Die Westseite der Grube der ehemaligen Ausgrabung mochte etwa 2 m westlich des 0 Punktes, parallel zur Mittellinie verlaufen sein, und reichte etwa 60 cm unter die heutige Oberfläche. Dies war aus dem Profil deutlich zu sehen. Der Schutt, welcher die oberen beiden Schichten des Blocks bildete, blieb nicht senkrecht stehen, sondern stürzte im Laufe der Zeit ein, das Material der zwei Schichten füllte die Grube aus, und vermischte sich an den tiefer gelege­nen Stellen zum Teil. In unserem Block lag obenauf eine lockere, kalkschuttführende braune Schicht, darunter eine schwarze Schicht ähnlichen Charakters, mit Badener Funden und Haustierknochenresten. Darunter lagen die ungestörten Schich­ten, von oben nach unten in folgender Reihenfolge : Hellgraue Schicht, grösste Mächtigkeit cca 0,4 m , dunkel-graue Schicht, grösste Mächtigkeit cca 0,5 m, eine nach unten hin immer heller werdende bräunlichgelbe Schicht , grösste Mächtigkeit cca 1,6 m, eine helle, gelblichbraune Schicht, grösste Mächtigkeit 0,5 m und eine sterile, gelbe, lehmige Schicht, grösste Mäch­tigkeit unbekannt. (Abb. 2.) Sowohl der Farbe, als auch den archäologischen Funden nach sind die bräunlichgelbe und die helle gelblichbraune Schicht — sie weichen vonein­ander nur in Nuancen ab — mit Hillebrands „oberer gelben" Schicht zu identifizieren. Die Methode unserer Ausgrabung war die folgende : in Lagen von 15—20 cm Dicke wurde das Material aufgelockert, ausgehoben, und sorgfältig durch­sucht. Einen etwa 0,5 m breiten Teil des Blocks, welcher der Felswand zu gelegen war, durchsiebten wir (Lochgrösse 2 mm), soweit dies das feuchte Material zuliess, und durchwählten es erst dann. Aus jedem Niveau legten wir etwa 10—15 kg des durchsiebten Materials beiseite, dieses wurde erst zu Hause geschlämmt. Ebenso wurden auch aus allen Lagen, vertikal unterein­ander, Muster zu petrographischen und pollenanalytischen Untersuchungen gesammelt. 5 Gaál /., Annalos Mus. Nat. llung. 2Щ1929) S. 11—21.

Next

/
Oldalképek
Tartalom