Folia archeologica 9.

László Barkóczi: Die Naristen zur Zeit der Markomannenkriege

Die Naristen 99 benden Berge nach dem Westen zogen. Dieser Auszug konnte ein freiwilliger sein, doch konnte er auch infolge des Druckes eines einwandernden neuen germanischen Stammes erfolgen. Tacitus rechnet die Naristen zu den Sueben, 5 3 L. Schmidt hält sie für einen Teil der Markomannen. 5 1 Der Name des Volkes klingt nicht germanisch, sondern eher illyrisch. 55 Auch Steinhausen wies bereits früher darauf hin. 5 6 Die Wortbildung mitisto-, -ista ist für die Illyrer charakteristisch. Auch in Dalmatien finden wir Orts­namen ähnlicher Wortbildung. 5 7 Der Name ihres Fürsten Valao ist jedoch germanisch. Parallelen dazu finden wir unter den germanischen Namen in grosser Anzahl. 5 8 Es scheint, dass wir im Falle der Naristen an ein illyrisches Volk denken müssen, welches infolge germanischer ethnischer und kultureller Einflüsse germanisiert wurde. Dieser Zwiespalt wird bei der Identifizierung ihres Denkmalmaterials sicherlich wahrzunehmen sein. László Barltóczi 5 3 Tacitus, Germania 42. 5 4 Schmidt, L., Gesichte der deutschen Stämme II. (München 1941) S. 159. 5 5 Franke, A., a.a.O. Sp. 1717—1719. mit witerer Literatur. 6 e Steinhausen, WPZ 19 (1932) S. 300. 6 7 Krähe, H., Die alten Balkanillyrisclien Geographischen Namen. (Heidel­berg 1925) S. 93. 5 8 Pflaum, H. G., a.a.O. S. 145 mit weiterer Literatur. 7*

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