Folia archeologica 8.

M. Herrmann — D. Jánossy — J. Stieber — L. Vértes: Ausgrabungen in der Petényi- und Pesko-Höhle (Bükk-Gebirge)

20 L. Vérles hältniss von Birke und Tanne entspricht jenen Beobachtungen, die Zólyomi in entsprechendaltrigen Schichten am Grund des Plattensees 1 9 oder gar in der Gegend des Bükk-Gebirges : bei Mohos in Kelemér 2 0 getan hat. Doch entsprechen dem auch die wichtigsten Beobachtungen im Ausland. 2 1 Zólyomi, dem ich die Besultate gezeigt habe, mahnte mich zur Vorsicht betreffs des absoluten Alters, da seiner Meinung nach einzelne Bewaldungsphasen in verschiedenen Breite­graden nicht zu gleicher Zeit sich abgespielt haben : so mag bei uns ein dem Alleröd entsprechender Zustand früher eingetroffen sein, als weiter nordwerts von uns. Nicht weniger interessant sind jedoch die petrographischen Besultate der Kontrollausgrabung in der Peskö-Höhle. Hier ist die Schichtenreihe des Würm I/II Interstadiale zwar minder mächtig, als das gleichaltrige Profil der Istállóskőer Höhle, 2 2 doch scheint die Sedimentation ununterbrochen gewesen zu sein, was mit der vom Wind geschützten Öffnung der Höhle und ihrer höhe­ren Lage. (745 m ü. d. M.) zu erklären ist (Abb. 7.). Die Untersuchung der Schichtenreihe ergab dieselben Besultate, wie die von Istállóskő: zu unterst ist also die Ausfüllung eines mässig-kontinentalen Klimas (das kontinentale Ende des Würm I), darüber die eines ozeanischen, kühlen Klimas (der „aktiv subtropische" Abschnitt des Würm I), darüber die Ausfüllung einer mit auch stellenweise angesiedeltem Löss angedeuteter neue­ren kontinentalen Epoche (Muster 5) (Ende des Würm I), dann wieder das Material einer Epoche mit ozeanischem, milderem Klima (der eisfreie Ab­schnitt der Würm I/II). Das Sediment des subtropischen Abschnittes des Würm I ist braun, das des Interstadiale grünlichgrau, die beiden sind mit dünneren, unzusammenhängenden, helleren Schichtenresten voneinander getrennt. Ober der grünlichgrauen Schicht wird das Profil ohne scharfe Grenze —was wahrschein­lich die Kontinuität der Sedimentation beweist — mit einer gelben, korro­diertes Gestein führenden, wahrscheinlich im kriophilen Abschnitt des Würm II abgelagerten Schicht abgeschlossen. 'Unmittelbar darüber folgt der Humus. Am gesammelten, aus wenigen Stücken bestehenden Faunamaterial hat D. Jánossy vorläufige Untersuchungen unternommen. Danach gibt es bereits im obersten 10 cm dicken Niveau einige Steppenager (M. gregalis , oeconomus, usw.), tiefer gibt es eher solche Bassen, die im Wald, in feuchterem Milieu leben (Evotomys , Arvicola). Diese Beobachtung mag andeuten, dass der obere Teil der Schichtenfolge bis in den Anfang der kontinentalen Epoche des Würm II hineinreicht. In Anbetracht dessen, das die Verhältnisse der beiden untersuchten Höhlen : das Muttergestein, die Bichtung des Einganges, die Höhe über dem Meeresspiegel, die Formation des darüber liegenden Gebietes, usw. die gleichen sind, haben wir versucht, die Untersuchungsgraphikone miteinander zu ergänzen, d. h. bei einem angenommenen identischen Punkt — bei den Sedimenten derselben Epoche — miteinander zu vereinigen (Abb. 9.). Als solche identische Punkte erwiesen 1 8 Zólyomi В., MTA Biol. Oszt. Közi. (= Mitt. d. Biol. Klasse d. Üng. Akad.) 1 (1952) S. 491-544. 2 0 Zólyomi В., Term. Tud. Közi. (= Naturwiss. Mitt.) 68 (1936) S. 504—516. 2 1 Firbas, F., Spät- und nacheiszeitliche Waldgeschichte Mitteleuropas nördlich der Alpen (Jena 1949). 2 2 Vértes L., Acta Arch. Hung. 5 (1955) S. 239-260.

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