Folia archeologica 8.

Éri István: Adatok a kígyóspusztai csat értékeléséhez

152 und der Fundumstände der analogen Gürtelgarnituren versucht Autor die sich an diese knüpfbaren Schlussfolgerungen zusammenzufassen. Der Fund wurde im Jahre 1816 im südlichen Gebiet zwischen Donau und Theiss, in einem vernichteten Dorf von Kleinkumänien, unweit von Szeged ent­deckt. Hier fand man weiter noch eine andere Silberschnalle und das Bruch­stück eines Panzerhemdes. Diese letzteren Gegenstände sind aber nicht mehr auffindbar. Die genaue Fundstelle der Schnalle von Kígyóspuszta lag im nord­östlichen Teil der vernichteten Ortschaft (genau ist dies heute nicht mehr fest­stellbar), in der Nähe der ehemaligen kumänischen Siedlung Asszonyszállás (siehe Situationsplan). Mehrere Beschläge der Gürtelgarnitur, die wahrscheinlich aus einem Grab­fund stammen, sind eingeschmolzen worden ; im Jahre 1831 gelangten nur die auch heute erhaltenen fünf Exemplare ins Magyar Nemzeti Múzeum. Die genaue Untersuchung der Schnalle zeigt, dass die künstlerische Komposition in ihrer heutigen Form ein Bruchstück ist, da der Rahmen an der rechten Seite nach dem Abbrechen eines 16—18 mm breiten Stückes in die Goldplatte eingeschlagen wurde. Als erste Entsprechung des Fundes zählt bereits Bock den Gürtel der hl. Elisabeth auf und in einer anderen Arbeit stellt er Beziehungen zwischen diesem und dem Gürtel des Mauritius-Schwertes der deutschen Reichskleinodien fest. Da wir nur die Zeichnung und die Beschreibung von Bock über den Gürtel der hl. Elisabeth, der sich im Besitz des Grafen Montalembert befindet, kennen, können wir nur so viel feststellen, dass tatsächlich Ähnlichkeit der Form mit der Schnalle von Kígyóspuszta besteht. Eine andere Gürtelgarnitur aus dem Grabe eines leichtbewaffneten Bogenschützen mit Panzerhemd bildete bereits Z. Tóth ab. Dieser noch nicht genügend gewürdigte Fund wurde in 5 — 6 km Entfernung von der Fundstelle der Schnalle von Kígyóspuszta, in Csólyos puszta, nicht weit von der ehemaligen kumänischen Siedlung entdeckt. Man datiert den Fund im allgemeinen um die Wende des XIII. und XIV. Jahrhunderts. Die dritte Gürtelgarnitur wurde im Jahre 1934, ebenfalls in der Nähe einer ehemaligen kumänischen Siedlung in Felsőszentkirály, östlich von Kecskemét, im Grabe eines leichtbewaffneten Kriegers gefunden. Unter den Beigaben lag auch ein Säbel. Nach den obigen Ausführungen kann man die Schnalle von Kígyós und die damit der Form nach verwandten Stücke von Csólyos und Felsőszentkirály um die Wende des XIII —XIV. Jahrhunderts datieren, als die Kumanen von der Stammesorganisation langsam zur feudalen Organisation übergingen ; diese Garnituren mögen noch jenen Führern gehört haben, die sich auf „heid­nische", bzw. orientalische Art an einem einsamen Ort bestatten liessen. Die Schnalle von Kígyós stammt ohne Zweifel aus der Hand eines Goldschmiedes, der für den königlichen Hof arbeitete und somit kann man an Beziehungen der königlichen Macht und der vornehmen Kumänen denken (Schenkung von Gürteln). Die Schnalle der hl. Elisabeth, vom Beginn des XIII. Jahrhunderts und auch andere Umstände mögen darauf hindeuten, dass die Gürtelgarnitur von Kígyós nicht rein kumänisch sei, sondern dass noch orientalische Nach­klänge in den Traditionen der ungarischen Tracht lebendig waren.

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