Folia archeologica 5.

Banner-Foltiny: Újabb ásatás a hódmezővásárhelyi Kökénydombon

BANNER—F 0LT 1NY : NEUERE AUSGRABUNG IM KÖKÉNYDOMB BEI HÓDMEZŐVÁSÁRHELY 29 ten erstrecken sich wahrscheinlich noch auf weitere, unausgegrabene Gebiete. Dies wird durch das viele Abfallmaterial der Theiss-Kultur, das wir im gegenüberliegenden Garten des Géza Gubicza vorfanden, bestätigt. An Geräten wurde hier eine Steinkeule (Taf. IV, 10) und eine zerbrochene, durchbohrte Steinaxt, die eine weitere, unterlassene Bohrung aufwies, zu­sammengelesen (Taf. IV, 8). Bei den Ausbes­serungsarbeiten eines Feldweges in unserer Nähe, konnten wir weitere Scherben der Theisskultur feststellen, die hier mit grauen Scherben des XV —XVI. Jahrh. n. Chr. vermischt vorkamen. Es liegt an der Hand, dass wir hier, an dieser Stelle, schon in einer Randzone der Ansiedlung arbeiteten. Die Ansiedlung dürfte sehr gross gewesen sein, und wenn wir die bisher bekannten weitesten Stellen zusammen­stellen so kommt eine Flächenbedeckung von über 30.000 m 2 heraus. II. Die Grabung im Grundbesitz des Herrn István Szabó führte glücklicherweise in die reichsten Schichten der Ansiedlung (Abb. 2.). Die aufgedeckte Oberfläche betrug 24x8 m (192 m 2). Hier fanden wir vier grosse gebrannte Lehm­schichten (I—IV.), fünf Feuerstellen (Tl— 5.), zehn Abfallgruben (1 — 10. G.), und zehn Grä­ber (1 — 10. S.) beziehungsweise Streureste von Bestattungen. Teilweise über den gebrannten Lehmschichten, teilweise aber nur in der Erde der Ansiedlung kamen an zwölf Stellen Scher­benhaufen 6 zu Tage ; die meisten waren über der II. gebrannten Lehmschichte. Scherben fanden wir überall in grosser Menge vor (da­runter auch bronzezeitliche, und aus der Jazygen­zeit stammende). Ihre grösste Anhäufung war am nördlichen Ende des aufgedeckten Gebietes zu beobachten. Die Masse der vier Schichten sind wie folgt: /. In 120 cm Tiefe. Dicke 30 cm. Um­fang 575x650 cm. Es wurde durch die bronze­zeitliche Abfallgruben Nr. 1, 2 und 6, sowie durch die bronzezeitliche Feuerstelle Nr. 3 stark gestört. II. In 30 cm Tiefe. Umfang 750 x250 cm. Die Breite erreicht jedoch an einigen Stellen sogar 3 m. An einem Ende lag die Grube Nr. 8. 6 Man darf hier nicht auf „Gefässbestattungen" schliessen wie wir es aus Ansiedlungen der Badener Kul­tur (z. B. Hódmezővásárhely—Bodzáspart oder Viss) ge­wöhnt sind. Es sind fortgeworfene, zerbrochene Gefässe, unter denen heile Stücke nur ganz ausnahmsweise vor­kamen und auch die Rekonstruktion, voa Gefässen nur aus­nahmsweise gelang. ///. In 120 cm Tiefe. Umfang 350x500 cm. An einigen Stellen erreicht sie die Ausdehnung von 80 cm. IV. In 30 cm Tiefe. Dicke 20—30 cm. Es hatte eine Dreieckform und misst 190x230 cm. Diese Schichte wurde nicht vollkommen aus­gegraben. Es ist auffallend dass die Schichten I. und III, sowie II. und IV. in derselben Tiefe aufgefunden wurden und, dass die beiden letzte­ren auch eine ziemlich analoge Dicke hatten. Dieser Dicke entsprachen diejenigen Schichten, die bei der Besitzung des Herrn Vörös an den analogen Objekten aufgezeichnet wurden. Un­ter den Schichten II. und IV. fanden wir gar nichts und nur über der Schichte II. stellten wir die schon erwähnten Scherbenhaufen fest. (Taf. II, 1,4,8.) Unter den Schichten /. und III. jedoch lagen Abfälle, Stein- und Beingeräte, Netzsenker und ein idolähnlicher Gegenstand. Unter der Schicht III. fanden wir sogar einen ganzen Vorrat von Gegenständen (Taf. I, 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9, Taf. II, 10,12). Die Beschreibung der aus den Schichten und über den Schichten aufgedeckten Gegen­stände geben wir wie folgt : Schicht I. Ausser Bruchstücken fanden wir folgende Stücke : 7. Gefäss mit rundem Bauch und zylindrigem Hals (Taf. VI, 6), mit geometrischem Muster verziert. Sehr gut geschlämmt und gebrannt. Das Gefäss war nur schwer rekonstruierbar, da seine Bruchstücke vom Feuer schwer gelitten hatten und verbogen wurden. Farbe rot. BM = 14'6, H = 46, DB = 13 cm. .8. Unterer Teil eines becherförmigen Gefässes, mit konzentrischen Kreisèn und geometrischem Muster verzier^ (Taf. VIII, 6) Gut geschlämmt und gebrannt. Farbe rot. H = 9, DB = 11 cm. 9. Ein runder Becher mit Röhrenfuss (Taf. VIII, i3). Die obere Hälfte ist durch konkav gebildete Warzen ver­ziert. Die Warzen wurden miteinander durch ein vertief­tes Bandmuster verbunden, das Dreiecke einschliesst. Der Brand und die Schlämmung ist etwas roh. Farbe rot. DM = 15, H = 20, DB = 5 cm. 10. Fussschale (Taf. VIII, 14) mit geometrischer Bandverzierung, (siehe Abb. 4.) Der Brand und die Schläm­mung ist etwas roh. Farbe rot. DM = 13, H — 9'5, DB = 5 cm. Schicht II. Aus den Fragmenten die ver­streut auf der Oberfläche der Schicht herum­lagen, konnten charakteristische Stücke rekon­struiert werden : 11. Hohes, doppelkonisches Gefäss mit Zylinderhals (Taf. VI, 2), mit vier wagerecht durchbohrten, spitzen War­zenhenkeln. Sie ähneln schon sehr stark aeneolithischen Formen. Das Gefäss ist ziemlich gut geschlämmt und ge­brannt. Farbe rot. DM = 9'5, H = 35, DB = 9 cm. 12. Ganz ähnliches Gefäss mit nur zwei Warzen­henkeln. (Taf. VI, 7) Gut geschlämmt und ziemlich fein

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