Folia archeologica 3-4.

Csallány Gábor: Újabb honfoglaláskori leletek szentes környékéről

191 CSALLÁNY G.: NEUERE FUNDE DER LANDNAHMEZEIT AUS SZENTES Vier Knöpfe aus Bronze mit langen Ösen (Taf. I, III 23—26). Sie lagen beim Hals und an der Brust. Am linken Oberarm in Höhe der Achsel lagen die Bruchstücke vom Eisenbeschlag des Pfeilköchers (Taf. I, III 1—6). Eisenfragmente, wahrscheinlich auch Teile des Köchers (Taf. I, III 7 — 17). Steigbügel runder Form (Taf. I, III 20) in der Nähe des rechten Knies, in Stücke zerbrochen. Der zweite Bügel und auch der Zaum fehlte, waren wahrscheinlich verrostet und zer­bröselt. Stücke einer grösseren Eisenschnalle (Taf. I, II! 21), lag unter dem Pferdeschädel. Zwei kleine Bronzeplättchen (Taf. I, III 27—28). Das Ende einer Bronzenadel (Taf. I, III 29). Die Stücke eines kleinen Eisenmessers lagen bei der rechten Hand (Taf. t, III 15—17). Ein glattes Ringelchen aus Bronze mit offenen Enden (Taf. I, III 22), lag am Schädel, vermutlich ein Ohrringelchen. In Gräbern der Landnahmezeit und der Árpádenzeit kommen auch bei Männerskeletten Ohr­ringe vor, aber immer nur glatte runde Ringelchen. Grab 4. Südlich des ersten Grabes in einer Linie mit dem übrigen, in 4 m Entfernung. Hier lag in gewohnter Orientierung mit ausgestreckten Gliedern in 90 cm Tiefe ein Frauenskelett (Abb. 2). Beilagen waren: Halsschmuck, auf Leinenstreifen, bestehend aus 12 runden Silberknöpfen am rückwertigen Teil, und 15 gleiche Knöpfe vorne, aber mit herzförmigen Anhängern (Taf. II, 3). Die Knöpfe sind vergoldet und haben auf der Rückseite zwei Ösen zum Annähen. Von der Mitte ging abwärts eine Reihe von ähnlichen aber etwas klei­neren Silberknöpfen (12 St), zwei waren aus dünnem Blech geprägt. Alle diese Silberknöpfe waren auf schma­len Leinenstreifen befestigt (Taf. II, 5). Das Aufreihen des Schmuckes auf Bändern, Leinen- und Lederstreifen kommt auch in den Funden von Meri 7 und Liada 8 vor. Zum Teil ähnliche, an denen auch einige gleiche An­hänger sind, kamen in Klostari (Bulgarien) 9 und in dem Funde von Varby (Stockholm) 1 0 vor. Am linken Schlüsselbein waren nebeneinander ge­legt zwei an zwei Stellen vergoldete Ohrgehänge aus Silber mit langem Anhänger (Taf. II, 9—10). Der untere verzierte Teil ist gegossen. Das Mittelstück des an einen Glocenklöppel erinnernden Anhängers ist vergoldet, die beiden Enden sind von Silber. Die ganze Länge ist 95 •mm, der Anhänger allein 55 mm. Einigermassen ähnlich ist das Paar aus Szeged-Bojárhalom. 1 1 Rechts und links des Rückgrates lagen zwei kleine durchlöcherte Silberbleche (Taf. II, 6—8), im Becken ein kleines vergoldetes Silberblech (Taf. II, 4). Am linken Unterarm befand sich eine aus dünnem Silberblech geformte Armspange mit offenen Enden (Taf. II, 11). Über das rechte Knie gelegt war ein Pferdezaum (Taf. I, IV 1), neben dem linken Knie ein Steigbügel (Taf. I, IV 2), beide verrostet und in Stücke zerbrochen. Am rechten Unterbein war eine der Arm­spange ähnliche aber doppelt so breite Silberpsange 7 Hampel а. а. О., В. I, 821 und Hampel, Tanul­mányok, 42—45. 8 Hampel а. а. О., В. I, 822. und Fettich N. a. а. O. Taf. XVII. 9 Hampel, Ujabb tanulmányok, S. 60, Abb. 1. 1 0 Fettich Nándor, а. а. О., Taf. LXXVI, 1 u. 3. 1 1 Hampel а. а. О., В. Ill, Taf. 392, Abb. 12 u. 13. (Taf. II, 12), an dem einen verbreiteten Ende durch­locht, vielleicht auch am anderen Ende, jetzt ist es aber ausgebrochen. II. Grabfund von Mindszent- Koszorusdiilő Am linken Ufer der Theisz, östlich der Ge­meinde Mindszent liegt in ungefähr 5 km Ent­fernung die Gemarkung Koszorusdiilő auf der sich einige Tumuli befinden (Abb. 3). In dieser Gegend fand im Jahre 1936 der Landwirt J. Csernék beim Sandausgraben ein Skelett mit Beilagen die er dem Szenteser Museum zum Ge­schenk machte. Anlässlich der nachträglichen Grabung fand ich noch zwei weitere Gräber. Die Beilagen der drei Gräber sind folgende: Grab 1. Nach Angabe des Grundeigentümers: In 1 m Tiefe Skelett eines kleinen Kindes mit Kopf und Gesicht gegen О gewendet. Beilagen: An beiden Seiten des Schädels kleine ovale Ohrringe mit anhängender Porzellanschnecke (Taf. III, I 1 — 2). Am Hals zwei braune Perlen aus Glaspaste (Taf. III, I 4—5), die eine rund, die andere zylindrisch, erstere hat drei rote Punkte, die andere ist geriefelt. Ein kleines Kreuz (Taf. HI, / 3) war wahrscheinlich an denselben Faden angehängt, auf den die Perlen aufgereiht waren. Das Bronzekreuz hat eine breite Schleife zum Anhängen, und die ganze breite Oberfläche bedeckt ein primitiv in Linien eingraviertes Bild. Aus der Haltung der Hände und vom Kleide kann man vieleicht das Bild eines Segenspendenden Priester vermuten. Das Vorkommen des Kreuzes scheint die Annahme zu bekräftigen, dass es ein christliches Kind war. Ich Xvill hier bemerken, dass sämtliche von mir bisher gefundenen Halskreuze ohne Ausnahme aus Kindergräber stammen. Grab 2. In 80 cm Tiefe 168 cm langes Männer­skelett, mit den Füssen gegen О gerichtet (Abb. 2). Nach christlichem Brauch waren die Hände ineinander geschlossen, die Unterbeine waren übereinander ge­schlagen. Ober dem Schädel lagen zwei Steigbügel mit breiter Sohle (Taf. IV, 6 — 7), zwischen beiden lag der Pferdezaum (Taf. IV, 8). In der Nähe des Zaumes und der Steigbügel lagen um den Kopf herum zerstreut 21 Metallplättchen teils viereckiger, teils länglicher Form (Taf. IV, 13—32), an jedem je zwei oder drei Löcher. Wahrscheinlich Schmuckteile des Pferdegeschir­res. Zwischen den Plättchen lagen zwei kleine Behälter mit offenem Ende, am schmäleren Ende mit einem Bronzenagel (Taf. IV, 10, 12). Die Beinplatten des Bogens lagen an der rechten Schulter, am rechten Ell­bogen und beim rechten Knie (Taf. IV, 3 — 5). Die Länge der paarweise liegenden End-Platten konnte nicht genau gemessen werden, (weil die Enden abgebrochen sind. Auch die eine Mittelplatte (Taf. IV, 2) ist abge­brochen, die messbare Länge ist 155 mm. Die zweite Mittelplatte fehlt. Neben diesen Bogenresten lagen die Reste von noch weiteren drei schön verzierten Bein­platten (Taf. fii, II 43—45). Auf der einen sind Blu­men, auf der anderen aus Palmetten gebildete Orna­mente. Die Ornamente sind denen von der Säbeltaschen

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