Folia archeologica 3-4.

Patay Pál: Sarródi bronzkori leletek

66 PATAY: BRONZEZEITL ÍCHE GRABFUNDE AUS AUS SARROD digt). Der Halsteil wird durch einen echten und drei Pseudo-Henkel in symmetrischer Anordnung überbrückt. Der Henkel erhebt sich über den Rand des Gefässes, und stützt sich auf das Schulterteil der Schüssel. Die Pseudo-Henkel haben keinen praktischen Zweck, sind nur der Zierde wegen angebracht. Sie erheben sich auch nicht über Randeshöhe, auch seitwärts stehen sie nicht weg. Farbe braun. H 10-3 cm, Dm 19 cm. (Abb. 7). Über die Fundumstände glückte es mir wert­volle Aufschlüsse zu erwerben, Herr Schuldi­rektor Mihály Pokker in Sarrod verhörte zu wiederholtenmalen die Finder soweit es nachträglich möglich war, über die Fundum­stände, und berichtete mir darüber ausführlich. Für seine Mühe schulde ich ihm aufrichtigen Dank. Nach Herrn Pokkers Bericht wurden zwei­mal Funde aus Sarrod ins Museum von Sopron gebracht. Zum erstenmal im April des J. 1934, als der Landwirt Ignaz Garab bei Weingarten­arbeiten auf zwei Gräber stiess. Die in Hocker­stellung befindlichen Skelette lagen auf ihrer rechten Seite, mit dem Schädel gegen Süden, mit dem Gesicht nach Osten gewendet. Beim ersten Skelett fand man als Beilage zwischen den Ar­men einen glasierten (?) Krug, unter der Brust zwei kleinere Gefässe aus Ton. Im zweiten Grab lag der Schädel in einer grösseren Schüssel und auf dem Knie des Skelettes lag ein Töpfchen mit Deckel. Die Gräber waren beiläufig 60 cm tief und lagen 1.5 m von einander entfernt. Bezüglich des zweiten Fundes führe ich hier Herrn Direktor Pokkers an mich gerichtetes Schreiben wörtlich an : «... im Weingarten des Landwirtes Géza (Szanyi) Horváth kam der Fund im Monate März des J. 1936, östlich des ersten Fundes, in cca 40—50 m Entfernung zutage. Fünf Gräber wurden gefunden! Die Gräber lagen ungefähr einen Meter von einander. In jedem Grab war ein Skelett, unberührt, und so wie beim ersten Fund, nach Osten gerichtet, mit dem Schädel nach Süden, in 50—70 cm Tiefe, In jedem Grab lagen neben den Unterbein­knochen je zwei Töpfchen. (Von diesen befinden sich fünf im Museum in Sopron.) 2 Zum ersten Fund zurückkehrend, ist zu be­merken, dass das «grün glasierte» Gefäss nicht in dieses Grab gehört, sondern wahrscheinlich infolge Schichtenstörung in die Nähe des Ske­lettes kam. Sollte es aber nicht so sein, dann 2 Im Museum befinden sich 7 Gefässe. Es ist mög­lich, dass zwei davon zum ersten Fund gehören, oder aber erwänt Direktor Pokker irrtümlich fünf Gefässe. kann man dieses Grab in keine Beziehung zu den Gefässen des II. Fundes, resp. zur Kultur derselben bringen. Leider kann man jetzt nicht mehr bestimmen aus welchem Grab die einzelnen Gefässe stam­men. Auf jeden Fall sind alle sieben Gefässe von einheitlichem Typ, einerlei aus welchem Grab sie stammen. Sowohl auf Grund der Gefässe als auf Grund der Bestattungsart der Gräber, ist eine unzweifelhafte Verwandtschaft zu der durch Willvonseder veröffentlicten Leopoldsdorfer, 3 wie zu den im Burgenländischen Landesmuseum (Eisenstadt) aufbewahrten Gräberfunden aus Oggau (vormals Oka) 4 festzustellen. Bei allen drei Vorkommen sind es Gräber­funde. Die Gräber zeigen die spätneolithisch­frühbronzezeitliche Bestattungsweise Mitteleuro­pas, es sind alle liegende Hocker. Dem ent­sprechend können wir auch die je nach dem Ge­schlecht verschiedenen Richtungen und die Rechts­oder Linkslagen der einzelnen Skelette bestim­men. 5 Im Grab 1 von Leopoldsdorf wurden Glasperlen bei dem auf der rechten Seite lie­egenden Skelett gefunden, 6 dies mag also ein Frauengrab gewesen sein. In einem Grab in Oggau fand man einen Dolch beim Skelett eines link­sliegenden Hockers, aus dem auf ein Männergrab gefolgert werden kann. Die Skelette von Sarrod waren Rechtslieger, so waren sie wahrsheinlich Frauengräber. Es ist auch interessant, dass so­wohl in Sarrod als in Leopoldsdorf in den Gräbern mit Rechtslage die Lage der Skelette Süd (Schädel) — Nord war, 7 dagegen ist im Grab 5 von Leopoldsdorf die Lage des Skelett Nord (Schädel) — Süd gewesen. In beiden Fäl­len war also das Gesicht gegen Osten gerichtet. Besonders interessant war letztere Erschei­nung, d. h., dass bei beiden Geschlechtern das Gesicht nach einer Richtung lag. Zu diesem finde ich kein Beispiel aus Westungarn oder von da westlich, weder aus dem Ende der Steinzeit, noch vom Anfang der Bronzezeit. In der in die Bronzezeit II gehörige Gátaer Kultur ist trotz­dem, dass die verschiedenen Geschlechter auf ver­3 Kurt Willvonseder, Gräber der älteren Bronzezeit von Leopoldsdorf, Niederösterreich. Germania. 21. 1937. 88. skk. * Fundber. aus Österreich. 1, 1930/34, 93 und 126. 5 Pál Patay, а. а. O. S. 42. 6 Kurt Willvonseder, а. а. O., S. 89. 7 Willvonseder, а. а. O., S. 89. Grab 1: SSW—NW; Grab 3: SO—NW.

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