Folia archeologica 3-4.

Csalog József: A magyarországi újabb-kőkori agyagművesség bükki és tiszai csoportja

CSALOG: DIE CHRONOLOGIE DER ВС К KE R- UND DER THEISSKULTUR 23 obigen entsprechend vertritt die I. Periode der Theisskultur das reine Neolithikum, die II. das Aeneolithikum, die III. dagegen die frühe Kup­ferzeit. 1 1 Aus diesen stratigrafischen Beobach­tungen ist das relative Zeitalter zwischen Bük­ker- und Theiss I.-Kultur nicht zu erklären. Die typologischen Untersuchungen bewei­sen, dass das Fundmaterial der Bükkerkultur zeitlich mit der ersten und mit der zweiten Periode der Theiss-Kultur paralellisiert werden kann. Dass die Gleichzeitigkeit mit der I. Peri­ode unzweifelhaft ist, beweisen diejenigen Fund­orte des Grenzgebietes, auf welchen die Ver­mischung der Stylelemente der beiden Kulturen klar ins Auge tritt und in welchen Tompa den Entwicklungsübergang zwischen Bükker- und Theisskultur ahnte. Nebst diesen kennen wir auch solche Erscheinungen, die sogar eine viel spätere Gleichzeitigkeit verraten. Als Beispiel dafür kann ich das Gefäss auf Taf. XXXVIII. Abb. 5. bei Tompa anführen, das im kupferzeit­lichen Gräberfeld in Bodrogkeresztur neben einem Grab von Jenő Hillebrand gehoben wurde. Tompa reihte dieses Gefäss in die III. Periode der Bükkerkultur ein, wenn wir es indessen näher betrachten, ergibt sich dass die Textil­muster desselben in die III. Periode der Theiss­kultur, also schon in die frühe Kupferzeit ge­hören. Neben dieser späten Textilornamentik trägt das Gefäss aber auch Merkmale der Bük­kerkultur. Als solche können wir die als Rahmen dienenden, aus mehrfachen Ritzlinien hergestell­ten Bänder bezeichnen. — Eine ähnliche Mi­schung von Bükker und späten Theisselementen ist auch auf dem «Milchtopf» von Tiszadob zu erkennen. 1 2 Der Umstand dass in der nächsten Nähe der in die Bükker III. Periode Tompas gehörenden Siedlungen manchmal auch Siedlungen mit rei­nem Theiss I.-Fundmaterial liegen, macht mei­ner Ansicht nach auch keine Schwierigkeiten. Im Falle eines selbständigen Theiss- und Li­1 1 János Banner behandelte früher als dritte Pe­riode der Theisskultur die sogenannte Körösgruppe. (Die neolithische Siedlung von Ко panes und Kotacpart und die dritte Periode der Theisskultur. Sonderabdruck aus Dolgozatok-Travaux 1932, S. 1—28.) — Abgesehen davon, dass die Keramik der Körösgruppe typologisch von der der Theiss II. Periode unabhängig ist, war Banner auch in Folge stratigraphischer Schwierigkeiten gezwungen, diese seine Meinung aufzugeben. (Archäo­logische Studien aus der Umgebung von Szeged. Dol­gozatok — Travaux, 1Q36, H. 1—2, S. 271.) 1 2 Arch. Ért. 1906, S. 436. nearkeramischen Ethnikums kann das Zusammen­treffen der beiden sogar in der Grenzzone nicht immer im gleichen Masse möglich gewesen sein. Meiner Auffassung wiederspricht nicht einmal diejenige Tatsache, dass in Bodrogkeresztur auf dem Fundorte «Kutyasor» nur Scherben des rei­nen Theiss I. Styles gehoben wurden, kaum einige Km. von diesem, unter dem kupferzeitlichen Gräberfeld dagegen das typologisch gemischte Material der Bükkerkultur zum Vorschein kam. Da von einer Grenzzone die Rede ist, kann man sich leicht denken, dass in der Zeit als die Bük­ker Siedlung auf dem Orte des späteren kupfer­zeitlichen Gräberfeldes in ihrer Blüthe stand, eine Zeit lang in dieser Gegend keine Stämme der Theisskultur gehaust haben. In der Nachbarszone zweier verschiedener Kulturen ist übrigens nicht einmal die Strati­Igraphie immer massgebend. An solchen Orten ikann sich leicht die Situation ergeben, dass die fcjrenzlinie zwischen den beiden Kulturen im Laufe der Zeiten wiederholt Verschiebungen erleidet und dementsprechend an einem Orte das eine Volk die Wohnstätte des anderen in Besitz nimmt, an einem anderen Orte dagegen das Ent­gegengesetzte geschieht. Im Falle mehrerer Grenzverschiebungen können wir sogar darauf gefasst sein, dass wir die Kulturablagerungen in der Lage von zwei ineinander geschobenen Kämmen, ineinander verzahnt vorfinden. Von unserem Standpunkte aus ist viel wich­tiger, dass während in der Keramik der bodrog­kereszturer Kutyasor-Siedlung kein bandkera­mischer Einfluss festzustellen ist, das erwähnte Gefäss der Theiss III. Periode aus dem bodrog­kereszturer kupferzeitlichen Gräberfelde ziem­lich starke Einwirkungen seitens des bandkera­mischen Styles zeigt. Wenn nähmlich das Theiss I. - Material des bodrogkereszturer - kutyasorer Fundortes aus der Bükkerkultur stammen würde, bzw. dessen Weiterentwicklung wäre, so könn­ten wir bandkeramische Elemente und Bükker Technik vielmehr hier erwarten, als in dem ver­hältnissmässig späten Fundmaterial der III. Peri­ode der Theisskultur. Die Annahme Tompa's, dass die Nachbar­Siedlungen der Bükker- und Theisskultur voll­kommen voneinander isoliert wären, ist übrigens auch nicht sicher. Die erwähnte Schale von Bodrogkeresztur beweist nähmlich ohne Rück­sicht darauf, ob sie wirklich einem kupferzeit­lichem Grabe angehörte oder aber aus der da­runter liegenden neolithischen Schicht gehoben

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