Folia archeologica 3-4.

Nemeskéri János: Érsekújvár - Naszvad határában előkerült honfoglaláskori csontvázak embertani vizsgálata

230 NEMESKÉRI: ANTHROPOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN gegen hoch gewölbt und stark ausgebildet. Die Stirn besitzt frontalen Charakter; Gesicht mittel­hoch und schmal (leptoprosop). Augenhöhlen hoch (hypsikonch) und viereckig. Nasenwurzel breit und tief. Nasenknochen breit. Die Nasen­höhlung ist breit und verschmälert sich auch nach oben zu nicht. Die Jochgegend ist ziemlich breit, ihre Stellung aber schon eher parietal. An der Naht zwischen rechtem Oberkiefer und Jochbein findet sich eine Vertiefung, die wahrscheinlich ebenfalls von einem Hieb herrühren dürfte. Der Oberkiefer steht ein wenig schräg nach vorne geneigt, ist schwach gewölbt und schmal. Kinn breit und niedrig. In der Seitenansicht (Norma temporalis) erscheint der Schädel von mittlerer Höhe (or­thokran) und Breite (metriokran). Das Schädel­dach ist flach gekrümmt, weshalb sein sagit­taler Umriss niedrig und gleichförmig ist. Die obere und untere Partie der Hinterhauptschuppe gehen in einem Bogen in einander über (kur­vooccipital). Die Stirn- (tubera frontalia) und Scheitelhöcker (tubera parietalia) sind schwach entwickelt. Nasenwurzel flach, Nasenrücken kon­kav. Der Oberkiefer steht etwas schräg nach vorne vor und es kann daher eine, allerdings nicht sehr bedeutende Prognathie festgestellt werden. Der untere Rand der Nasenhöhlung ist nicht scharf. Der Nasenstachel ist abgebrochen und deshalb nicht genau zu untersuchen. Kinn niedrig; Unterkieferast und -körper schliessen einen sehr stumpfen Winkel ein. In der Unteransicht (Norma basilaris) ist Budapest der Schädel von mittlerer Breite und flach. Hinterhauptsloch (foramen magnum) elliptisch. Die Processi mastoidei sind schwach entwickelt. Die Kiefergelenksgrube (fossa mandibularis) ist sehr breit, rundlich, nicht in der Querrichtung gestreckt und besitzt eine rauhe Oberfläche. Der am Jochbogenfortsatz des Schläfenbeines befindliche Gelenkshöcker (tuber articulare) ist stark entwickelt, was besonders auffallend er­scheint (siehe Abb. 2, 2a, 2b, 2c). Die übrigen langen und kurzen Knochen der Skelette konnten nicht genauer untersucht wer­den, da sie einerseits in situ m'it Wachs fixiert worden waren und da andererseits die mir zur Verfügung stehende Zeit nur sehr kurz bemessen war. Trotzdem kann festgestellt werden, dass beide Personen eine kräftige, untersetzte Gestalt besassen. Typus der Schädel. An den beiden voll­ständigen Schädeln kann unter Berücksichtigung ihrer morphologischen Eigenschaften eine ge­wisse Übereinstimmung in mehreren Merkmalen festgestellt werden. Trotz dieser Übereinstim­mungen bestehen aber derart grundlegende Ab­weichungen, auf Grund deren es möglich er­scheint, die Typen der beiden Schädel genau zu umschreiben und zu fixieren. Der Schädel des Skelettes aus Grab Nr. 2. gehört demnach dem kaukasischmongoloiden Typus an, während der aus Grab Nr. 3. durch seine wichtigsten Cha­raktere auf den ostbaltischen Typus verweist, doch lassen sich auch an ihm kleinere mongo­lische Charakterzüge feststellen. János Nemeskéri

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