Folia archeologica 3-4.

Szőke Béla: Honfoglaláskori magyar sírok Naszvadon

224 SZŐKE: GRÄBER DER UNGARISCHEN LANDNAHMEZEIT IN NASZVAD die rechte Hüfte gerichtet. Der Dorn des Griffes war abgebrochen und vollständig zerbröckelt, auch die Pa­rierstange war beschädigt und heruntergefallen. Die Parierstange aus Bronze ist mit einfachem Muster ver­ziert (Hampel, Altherthiimer des frühen Mittelalters in Ungarn. Braunschveig 1905. I. Bild 488). Von den Auf­hänge-Ösen des Säbels kam nur die Hälfte des einen zum Vorschein. Sie ist aus dünnem guten Silberblech verfertigt, die drei Stücke werden von sieben Kupfer­nägeln zusammengehalten. An einigen Stellen der Klinge waren kleinere Stückchen und Spuren der einstigen Holzscheide angerostet. Die Länge der Klinge ist von der Parierstange gerechnet 70 cm, ganz oben ist sie 2-5 cm breit. Das Ende der Klinge ist zweischneidig, diese Zweischneidigkeit beginnt von der Parierstange berechnet bei 52 cm der Länge. Neben der rechten Hand lagen nebeneinander das Feuerschlageisen (Taf. III, 4), der Feuerstein (Taf. III, 5) und ein kleines Messer (Taf. III, 6). Zwischen den Knieknochen lag eine viereckige Schnalle (Taf. III, 3). Bei den Füssen lag der gut erhaltene Steigbügel (Taf. III, 2). Die Sohle ist stark ausgebogen, hat eine Rippe, ist 165 cm hoch, 130 cm breit. An beiden Handgelenke^ waren Armbänder aus dünnem schlechten Silberblech, sind aber bei der Bergung zerbröckelt. (In die Zeich­nung Taf. III, D, sind die Armbänder irrtümlicher­weise nicht eingezeichnet). Ähnliche Armbänder fanden wir an den Handgelenken und auf den Schenkel­knochen des Skeletts in Grab 2. Der Rost der Zer­bröckelten hat kleine Stückchen eines feinen Gewebes konserviert. In beiläufig 2 m Entfernung von diesem fandem wir das Grab 2. (Bild 2, 2). Das 166 cm lange Skelett lag auch in O-W Rich­tung. Kopf, Arme und Beine lagen ganz so wie in Grab 3. Die Kinnlade des Pferdeschädels fehlte, der übrige Teil war zerbrochen. Der Pferdeschädel und die Pferdeknochen lagen über den Füssen des Skelettes, wie es auf Bild А, С d. Taf. III zu sehen ist. Zwi­schen den Pferdeknochen fanden wir auch in diesem Grabe einige Wirbelknochen. Auf der linken Brustseite lagen viereckige Plättchen aus Silberblech (Taf. IV, 1—5). Je zwei Löcher dienten der Befestigung. Auf der rech­ten Mittelhand lagen die Reste der Säbeltasche. Der Hen­kel der Tasche besteht aus zwei Teilen. Das Oberteil ist aus Silber gegossen, die Palmetten 7Verzierung ist nur oberflächlich ziseliert (Taf. IV, 11). Das Unterteil war nach der Form des Oberen aus schlechtem Silber­blech ausgeschnitten und mit fünf Nieten von 3—4 mm Länge mit diesem verbunden. Den Raum zwischen beiden Platten füllte der Stoff der Tasche (Leder?) aus. Eine kleinere vergoldete Bronzeschnalle (Taf. IV, 12) diente wahrscheinlich zum Verschliessen der Tasche. (S. Taf. III, C). Das dort gefundene Schlageisen (Taf. IV, 14) und der Feuerstein (Taf. IV, 13) lagen wahr­scheinlich in der Tasche. Auch mandelförmige Silber­plättchen (Taf. IV, 6—10) mit je zwei Befestigungs­löchern lagen in der Nähe der rechten Hand. Zwischen rechten Arm und Körper lagen (S. Taf. III, C) in einen Klumpen zusammengerostet fünf Pfeilspitzen aus Eisen verschiedener Grösse und Form (Taf. V, 9—13). Zwei Érsekújvár. waren nur in Fragmenten, bei anderen zweien (Taf. V, 11, 12) sieht man noch ganz gut die Umwicklung der Befestigung. Unter den Pfeilspitzen lag das Bruchstück eines Eisenbändchens, ganz sicher ein Rest des Köcher­beschlages (Taf. V, 2). Etwas unterhalb der Pfeilspitzen lagen Teile von Beinplatten des Bogens (Taf. V, 4 —7). Die eine Deck­platte ist zwar entzwei gebrochen (Taf. V, 7), zeigt aber sonst die übliche Form. An beiden Handgelenken und an den Schenkel­knochen hat des Skelett zweiteilige Armbänder aus schlechten Silber (Taf. III, C). Die Bänder am linken Handgelenk (Taf. IV, 30, 30a) und am linken Schenkel (Taf. IV, 32, 32a), sind an einem Ende eingebogen, am anderen ist eine alte Bruchstelle zu sehen. Beim Band am rechten Handgelenk (Taf. IV, 31, 31a) hat das eine Bruchstück einen rechteckigen Ausschnitt (Taf. IV, 31a), das andere Stück (Taf. IV, 31) zeigt an beiden Enden alte Bruchflächen. Von den am rechten Schenkel gefundenen Arm­bandstücken (Taf. IV, 33, 33a), ist das eine (Taf. IV, 33) beiderseits abgebrochen, vom anderen Stück (Taf. IV, 33a) ist das eine Ende rechteckig abgeschnitten und an der einen Seite geschweift, das andere rechtwinkelig geschnitten. Keine der Bruchstellen passt anein­ander. Der Pferdezaum (Taf. V, 8, 8a) lag am linken, Unterbein. Das zweiteilige Zaurrtstück hat zwei Seiten­ringe, und eine glatte Seitenstange mit der Seitenplatte für die Riemenbefestigung von der die Öse abgebrochen ist. Zwischen den Pferdeknochen lag der Steigbügel (Taf. V, 3), die Sohle ist mässig ausgebogen und mit einer Rippe versehen; Höhe 150 mm, Breite 125 mm. Hier fanden wir auch die Gurtschnalle aus Eisen (Taf. V, 1), und die aus schlechten Silberblech geschnittenen mandelförmigen Plättchen (Taf. IV, 15—29), zwei Stück davon sind kreisförmig (Taf. IV, 28, 29), die eine Scheibe hat zwei, die andere sechs Löcher. Die Gräber lagen in einer Reihe nebenein­ander. Weitere Gräber sind im Verlaufe der Gartenarbeit nicht zum Vorschein gekommen. So können wir dieses kleine Gräberfeld für restlos ausgegraben betrachten. Die Zeit der Gräber kann man auf Grund der Beilagen für die erste Hälfte des X. Jahrhunderts bestimmen. Einige auserwählte Stücke des Fundes wa­ren auf der Ausstellung alter slovakischer Kunst (Vystava stareho umeni na Slovensku) in Prag, 1937 ausgestellt, wo sie die Kunst der ungari­schen Landnahmezeit repräsentierten. J. Babicz Gastwirt in Naszvad schenkte dem Museum in Érsekújvár 1935 einen Silber­anhänger (Taf. III, E), den er im Flur «Pet­hägö» der Gemeinde Naszvad gefunden hat. (Am Bild 1. zeigt der kleine Kreis bei 5 die Fundstelle). Weiteres wissen wir nicht darüber. Der Anhänger ist gegossen, dünn, nachträglich ziseliert und hat in den Vertiefungen noch Spu­ren der Vergoldung. Béla Szőke

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