Folia archeologica 3-4.

Malán Mihály: X. századbeli magyarok csontmaradványainak embertani vizsgálata

212 MALÁN: DATEN ZUR ANTHROPOLOGIE DES UNGARTUMS IM X. )AHRHUNDERT verhältnismässig auch gross genug, aber nur euenkephal. Der Frauenschädel aus Derékegy­háza ist im absoluten Wert am kleinsten, aber mit Rücksicht auf die kleinere weibliche Schä­delkapazität doch aristenkephal. All dieses sehen wir auch an der ver­gleichenden Abbildung der Mediansagittalbogen (Abb. 5.), welche ich dadurch erreichte, dass ich die einzelnen Bogen auf einander auftrag, indem ich den Schnittpunkt des Frankfurter Horizon­tales mit der im Porion gestellten senkrechten Linie für den Mittelpunkt nahm. Auch dieser Bogen zeigt klar, dass die Stirnbildung des Schädels No. 4. aus Derékegyháza etwas steiler und gebogener ist, was wegen dem weiblichen Geschlecht natürlich scheint. Der ist auch der Höchste. Übrigens gleicht er im ganzen Ablaufe dem Bogen der fast ganz ähnlich gewölbten zwei Schädeln aus Tömörkény. Hinterhauptsteile sind bei jedem etwas flach. Der Mindszenter Schädel ist im Gegenteil viel niedriger und beim Hinter­haupt nach rückwärts gewölbt, obwohl die Form der Glabellargegend den anderen ähnelt; der grösste Teil des Schädels fällt sozusagen hinter die Ohröffnung, im Gegensatz zu den anderen wo sie davor liegt. Der untere Teil der Hinter­hauptschuppe ist bei den No. 2. aus Tömörkény und Mindszent wiederum mehr ausgebreitet wie bei den zwei anderen. In der Linie des Gesichtschädels finden wir grössere Verschiedenheiten. In der mediansagit­talen Zeichnung fallen einesteils das kleinere Gesicht des Derékegyházaer Schädels, anderes­teils die starken und mächtig entwickelten Kie­fer des Schädels No. 1. aus Tömörkény auf; die Linie der harten Gaumen zeigt ähnliche Bo­gen, bei genauerer Beobachtung fällt sogar der ähnliche Bogen des Zahnfortzatzes auf. Auch in diesem Typus gibt es einen Unterschied mit dem Schädel aus Mindszent, was auch von einem abweichenden Bau zeigt. Wenn wir jetzt zur Rassenanelyse der Schä­deln übergehen wollen, haben wir bei den zwei Schädeln aus Tömörkény eine nicht zu schwere Aufgabe, da die ausdrücklich flachen Jochbogen, starke Brachykephalie, der hohe Schädel, die mächtige Schädelkapazität, die ganze Gesichts­struktur auf mongoloidén Typus deutet. Das wird noch durch die verhältnismässig geringe Entwicklung der Glabellargegend festgestellt, aber die nach der mässig eingesenkten Nasen­wurzel vorbeugende hohe und schmale Nase und die gerade verlaufende Hinterhauptsgegend be­weisen, dass diese Schädeln aus der Mischung des weniger ausgeprägten mongolén Siniden Types mit der turaniden Rasse entstanden sind. Die verhältnismässig grosse Zahl ihrer mon­golén Charakterzüge kann man an eine gewisse Dominanz der mongolén Merkmale zurückführen. Unsere Aufgabe schwerer ist bei dem 2. Mindszenter Schädel. Wenn er auch viel Ähnlich­keit mit den Vorherigen hat, besitzt er doch auch viel Verschiedenheiten. Der Jochbogen ist im grossen Ganzen von ähnlicher Struktur (Siehe den punktierten Mediansagittalbogen), die Schä­delbreite ist kleiner, das Hinterhaupt ist viel­mehr gewölbt, die Orbita ist höher, obwohl auch der Schädel viel niedriger ist, die Körperhöhe ist für hoch zu halten. So sind nebst den mon­golén Charakterzügen auch europide Elemente aufzufinden. Die Höhe fällt zwar noch in den Formkreis des sinid-mongolen Types, jedoch weisen der mehr gewölbte Hinterhauptteil, die grosse Unterkiefer-Winkelbreite, so wie die steil­stehenden Kieferäste und Bildung der Augen­höhlen auf eine Mischung mit der ostbaltischen Rasse, während die Nasenform auf die schmale gebogene mit hoher Wurzel versehene turanide Nase deuten lässt. Schliesslich der Schädel der Derékegyházaer Frau, wie oben schon erwähnt, zeigt viel Ähn­lichkeit mit den Tömörkényer Schädeln in seiner ganzen Bau. Diese Ähnlichkeit kommt auch in der Bildung des Jochbogens zum Ausdruck, wie wir das auch am Mediansagittalbogen gut beo­bachten können, trotzdem, dass die Jochbogen dieses Schädels nicht so stark zur Seite stehen als bei den anderen. Nebst dem wenig zum Ausdrucke kommenden mongolén Charakter, zeigen die wenig gebogene Nase, das ein wenig flaches Hinterhaupt, von dem Einschlag des tura­niden Charakters. Das schmale lange Gesicht, die stark entwickelte Fossa canina, höhere Au­genhöhlen und schmälere Unterkieferwinkeln aber differieren von den anderen Schädeln. Ein gewisser Teil dieser Differenzen kann auf die grössere Grazilität des Frauenschädels zurück­geführt werden — vielleicht stammen sie von anderen europiden Einschlägen — die Prog­nathia alveolaris und das verhältnismässig kurze untere Gliedmass weist ihn aber doch mehr in den mongoloid-turaniden Formenkreis. Zur end­gültigen Beurteilung dieser Frage brauchen wir aber ein reicheres Vergleichs-Material. Die Ergebnisse meiner Untersuchungen zu­sammenfassend, sehen wir, dass die Grabfunde \

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