Folia archeologica 1-2.

Csallány Gábor: A szentes - nagyhegyi kora-vaskori bronzlelet

CSALLÁNY G.: FRÜHHALLSTATTZEITLICHER HORTFUND VON SZENTES-NAGYHEGY 66 Der dritte Hortfund wurde beim Rigolieren im Weingarten der Frau S. Komlósi im Jahre 1938 in 90 cm Tiefe von einem Arbeiter ent­deckt, der ihn in das Museum von Szentes ein­lieferte. Die Fundstelle befindet sich im Nordosten des Nagyhegy in der Nähe eines grösseren Hü­gels. Die Stücke waren sicherlich das Eigentum eines Bronzeschmiedes. Der Fund enthält teil­weise fertige Stücke, teilweise Halbfabrikate und unbearbeitete Bronzestücke. Der Fund besteht aus folgenden Stücken : 2 Bronzegefässe mit Henkelattaschen, zwei Bruchstücke von solchen, Bruchstück einer Situle, 35 Armbänder, 5 Sicheln, zwei Tüllenäxte, beziehungsweise Tüllenmeissel, 3 Bruchstücke von Lappenbeilen, Bruchstück eines Schwertgriffes, ein Anhänger aus Bronze und 4 Gusskuchen. Der Fund zählt insgesamt 56 Stücke. Nach dem Bericht der Arbeiter stiessen sie nicht weit von dem Fund auf eine Herdstelle. Der Fund stammt aus der Hallstattzeit. Über die genauere Zeitstellung entscheiden teilweise unga­rische, teilweise ausländische, vor allem nor­dische und italische Analogien. Bronzegefässe mit kreuzförmigen Henkelattaschen sind in Un­garn aus Hajdúböszörmény und Sényő bekannt. 2 Die nordischen Funde, die bis Skandinavien Verbreitung fanden, publizierte P. Reinecke, ebenso die von Dällya und Pentzlawitz (West­preussen). Die Funde von Szentes Nagyhegy gehören schon der jüngeren Hallstattzeit an. 3 I. BRONZEGEFÄSSE. Bronzegefäss mit Henkelattaschen (Taf. 1, l). i Wst 2 mm, Mvv 22 mm, H 130 mm, Bdm 80 mm. Die Attaschen sind mit drei Nieten an die Gefässwand befestigt. Unter dem Rand ein breites Ornament in Punztechnik. Gewicht 103-5 gr. Bronzegefäss mit kreuzförmigen Henkelattaschen (Taf. I, 2). Gewicht 88-5 gr. Die doppelten kreuz­förmigen Henkelattaschen sind mit 5 Nieten befestigt. Dieses Gefäss ist auch unter dem Rand verziert, aber das Muster ist einfacher wie bei dem anderen Gefäss. Die Bronzeschale (Taf. II, 1) weist unter dem Rand getriebene Perlen und Linsen auf. Das Stück ist stark beschädigt. Errechnete Mw 285 mm, H 145 mm. Teile eines Bronzegefässes (Taf. II, 2), das aus einem dünnen Bronzeblech hergestellt wurde (Dicke 5 •mm). Am Gefäss ist ein Ornamentband in 60 mm Breite mit kleinen herausgetriebenen Perlen. Neben dem Henkel ist der Hals und der Kopf einer Vogeldarstel­lung zu erkennen. Gegenüber ist eine andere ähnliche Darstellung wie auf den Gefässen von Hajdúböször­mény und Sény zu vermuten. Zwischen den beiden Abbildungen war ein Kreis mit einer grösseren Perle. Die andere Seite des Gefässes war ebenso verziert. Vogeldarstellungen begegnen wir nicht nur in der Hall­stattzeit, sondern schon in der Bronzezeit und zwar nicht nur auf Gefässen, sondern auch auf anderen Gegenstän­den. Wir erwähnen das Schwert von Podhering, 5 einen schildförmigen Gegenstand, 6 figurale Darstellungen 7 und einen henkeiförmigen Gegenstand des Fundes von Velem-Szent-Vid. 8 Bruchstück einer Bronzeschale (Taf. III. 1), Wst 1 mm, H 55 mm, Mw 150—155 mm. Unter dem Rand wurden abwechselnd kleine horizontale Linsen und Punktreihen als Verzierungselemente verwendet. Der Henkel (Br 35 mm) hat an beiden Seiten je drei senkrechte Linien. Der Henkel ist an die Gefässwand mit zwei Nieten befestigt. Eine ähnliche Schale kennen wir aus Breznóbánya, 9 ausserdem beschreibt Reinecke auch ein solches Exemplar, aber der Fundort ist unbe­kannt. 1 0 Weitere Analogien kennen wir zu den hier besprochenen Gefässen aus den Funden von Komjáti, 11 Somlyó, 1 2 und Mária-Pócs. 1 3 IL WERKZEUGE. Bronzesichel mit einem Loch unter dem stark abge­schliffenem Gusszapfen (Taf. III. 2) und zwei Rippen, die bei dem Schäftungsende schräg gekerbt sind. Grössere Sichel mit breiter Schneide (Taf. III. 3). Lochsichel mit verstärktem Rücken und Zapfen am Schäftungsteil (Taf. III. 4). Die Schneide ist stark beschädigt. Die Rippen sind verziert. Sichel mit Griffzapfen (Taf. III. 6). Die Rippen sind schräg gekerbt. Bruchstück eines Schwertgriffes (Taf. III. 7). Der Guss ist ziemlich roh, möglicherweise handelt es sich um einen Fehlguss. Lappenbeil (Taf. III. 8), weiter enthält der Fund noch zwei Bruchstücke von Lappenbeilen (Taf. III. 9, 10). Tüllenaxt mit breiter Schneide. Unter dem Tüllen­rand ist die Schäftungsöse abgebrochen. Tüllenaxt mit breiter Schneide (Taf. III. 12) und Schäftungsöse. III. SCHMUCK. Der Fund enthält insgesamt 35 Armbänder, die drei Typen repräsentieren, darunter Halbfabrikate, fer­tige, Stücke und auch Rohgussformen. 9 Stücke sind ziemlich einheitlich, beziehungsweise zeigen sie typolo­gisch nur geringe Abweichungen (Br. 6-65—6-75 mm). Die Verzierung besteht aus schrägen Strichen. Bei vier Stücken berühren sich die Enden, bei den anderen vier greifen sie übereinander. Ein Stück ist stark beschädigt (Taf. IV. 1—5; 21 — 22). Weiter enthält der Hortfund 10 stabförmige Arm­bänder (Taf. IV. 12—20). Mit einer Ausnahme greifen die Enden über, manchmal sogar bis zur Mitte: Br. 5—7 mm. Alle sind unverziert. Die übrigen 16 Armreifen sind teilweise verziert, teilweise unverziert (Taf. IV. 6 — 7; 9 — 11). Die Enden berühren sich. Zwei Exemplare sind überaus reich ver­ziert (Abb 1). Die Reifen (Taf. IV. 8) sind kettenartig ver­bunden. Der mittlere ist etwas grösser und breiter (10 mm), die an den Enden schmäler (9 mm). In diese waren je vier kleinere Ringe eingefasst, die auf der einen Seite gerippt, auf der anderen Seite flach sind.

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