Folia archeologica 1-2.
Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek
CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FRÜH AW A RENZEIT 167 der Parierstange bis zum Mundbeschlag der Scheide gehört noch zu dem Griff und wird mit separatem Holz-und Silberblechbelag bedeckt. Zwischen beiden Kreuzbändern der Tragösen ist die Scheide mit'Silberblech belegt. Die Tragöse ist hier nicht P förmig, sondern hat eine dreiteilige Bogenform ; der mittlere Bogen ist der höchste. Anhängeschleife fehlt, das Befestigen geschah mittels Nägel. Das Ortband besteht aus einer langen Hülse aus Silberblech. Ausser dem Griffe sind sämtliche Silberblechbeläge der Tragseite mit Birkenrinde belegt, die in ein rhombisches Gittermuster aufgerauht ist. Wie wir sahen, gibt es unter den zweischneidigen awarenzeitlichen Schwertern des Museums zu Szeged keine einzige, die eine Parierstange hätte. Am Schwert des Grabes 29 von Kiszombor E ist nur eine kurze, ovale Griffschutzplatte angebracht. Nur ein einschneidiges Schwert mit Griffschutz und Griffring von Deszk ist mit dem Schwerte von Csengele vergleichbar (Deszk L Nr. 13). Zum Kreise des Schwertes von Csengele und seiner dreibőgigen Tragöse ist das Fundmaterial von Kunágota, Bocsa, Kecel, Némedi, Tiszaujfalu, Kőrösladány und das des Ungarischen Nationalmuseums unbekannten Fundortes zu rechnen. Unter den goldenen und silbernen Zierstücken des fürstlichen Reitergrabes von Kúnágota (Kom. Csanád) 2 6 befand sich auch ein verrostetes Schwert, 2 7 dass der Entdecker mit den übrigen Gegenständen des Fundes dem Ung. Nationalmuseum nicht einlieferte. Über die Form dieses abhanden gekommenen Schwertes ist nichts bekannt geworden. Auf Grund der Ornamentik des Schwertes von Csengele müssen die Goldbeläge des Schwertes von Kúnágota, um aus ihnen auf die Form der Waffe schliessen zu können, gesondert behandelt werden. Diese sind: zwei Tragösen der Scheide (Arethuse, Taf. VIII, 1 — 2), Belag der Griffkrone (Taf. VIII, 21), Blechbelag des ovalen Ringes der Griffkrone (Taf. VIII, 25), Belag des einen Fortsatzes der Parierstange (Taf. VIII, 26), 2 8 Überreste der Tragbänder der Tragösen (Taf. VIII, 18—18a) und die Randverzierungen (Taf. VIII, 30). Das Eisenschwert von Kúnágota zeigt mit dem von Csengele eine Ähnlichkeit. Es hatte einen ovalen Griffring, eine kurze, mit Blech belegte Parierstange und eine' dreibögige Tragöse, wird wahrscheinlich ein gerades und vielleicht zweischneidiges Langschwert gewesen sein. Begleitfunde: goldene und silberne Zierstücke in Presstechnik, mit byzantinischen Motiven. Der Fürstengrabfund von Bocsa (Kom. Pest) ist noch nicht veröffentlicht. 2 9 Er gehört zu den schönsten frühawarenzeitlichen Goldfunden des Ungarischen Nationalmuseums und kam im J. 1935 mit einem ähnlichen Schwert ans Tageslicht, wie das von Csengele. Das Schwert von Böcsa 30 ist ein gerades, einschneidiges Langschwert; der Griff, die kleine Parierstange und die Ornamentik sind analog mit dem Schwert auf Taf. I, 3. Die Tragöse ist dreiteilig, wie auf Taf. П, 1. Als Verzierung erscheint hier neben der Zellentechnik mit gezähntem Tiermotiv auch eine keilartige Gravierung. 3 1 Begleitfunde dieses Schwertes sind: die goldenen Gürtelzierstücke mit Pseudoschnalle, 3 2 usw. Der Griff, die Ornamentik und die Form der dreiteiligen Tragösen des Schwertes von Kecel bilden Analogien zum Schwert von Szeged— Csengele. Das Schwert ist im Ungarischen Nationalmuseum ausgestellt. Der Fund ist noch nicht publiziert. Fettich veröffentlicht eine dreiteilige goldene Tragöse unbekannten Fundortes aus der Sammlung des Ung. Nationalmuseums. 3 3 Ihr Ornament besteht aus entgegengesetzt liegenden Perlstabdreiecken in einem kleinen Perlstabrahmen. Die aus Tiszaújfalu stammende silberne Tragöse des Museums zu Kecskemét 3 4 weist sowohl mit der vorigen, als auch mit den Ösen von Csengele enge Beziehungen auf. Beim Exemplar von Tiszaújfalú wird die Zierfläche nicht mit Perlstab, sondern mit umlaufenden Linien eingerahmt. Im mittleren Felde erscheinen die entgegengesetzt stehenden Dreiecke ebenfalls, diesmal aber in einem glatten Linienrahmen. Rechts und links ein Bandgeflächt als Rudiment eines bandförmigen Tierkörpers. Wahrscheinlich gehört dieser Gruppe auch das Fragment eines Schwertes mit Parierstange aus Némedi an. 3 5 Die Länge der auf der Klinge anhaftenden Klemmplatte aus Schlechtsilber, die Form der mit drei Nieten versehenen Bronzeplatte (untere Tragösenplatte?), die kurze Parierstange, die angeblich «mit einem halbkreisförmigen Band umgebene Spitze des Schwertes», das wahrscheinlich nichts anderes, als der Ring der mit Blechbelag bedeckten Griffkrone sein wird, sprechen für diese Einordnung des Schwertfragmentes von Némedi. Ob es sich um