A Fővárosi Szabó Ervin Könyvtár első világháborús plakátgyűjteménye - 1919

1919-08-12 / 11898

Unser Vaterland wurde in einem Jahre von zwei Revolutionen heimgesucht. Was die erste uns versprach, das wurde in der zweiten von den vielen verkommenen Abenteurern und von der Gesellschaft einiger Träumer vernichtet, wodurch aber das tausendjährige christliche Ungarn an den Rand des Abgrundes gebracht wurde. Während sich im Westen die Neugeburt der Kriegsverlustigen Völker vollzieht, hat bei uns die zerstörende Arbeit der für verlegene Ziele geschäftige internationale Betrü­gerei auch das noch vernichtet, was uns nach einen fünfjährigen Kriege als Keins der Zukunft übrig blieb. In unserem grossen Unglück haben wir jenen verzerrten Sozialismus in seiner Wirklichkeit erkannt, welcher durch die Vernichtung unserer natio­nalen, christlichen Ideale von der Sozialdemokratie und dem verwirklichten Kommunismus vorbereitet wurde. Dieser verzerrte Sozialismus wurde bei uns von dem Leben selber niderlegt. Er wurde von der eigenen Kraftlosigkeit und vom Mangel an moralischer Grundlage gestürzt. Der soziale Gedanke aber lebt weiter. Er lebt seit es Menschen gibt, und während die Menschheit sich weiter entfaltet, stürmt auch dieser Gedanke unaufhaltsam weiter vorwärts. An Stelle des gestürzten Sozialismus wird also ein neuer Sozialismus treten, um all das wieder gut zu machen, was die eigentlichen Sendung des Sozialismus ist: um die tausenderlei Leiden und Fehler der Menschheit zu heilen. Christen! Dies sei unser Sozialismus! Was wollen wir? Wir wollen ein demokratisches, christliches Ungarn! Wir sind Sozialisten, verleugnen aber weder unseren Gott, noch unser Vaterland! Unter den christlichen Konfessionen kennen wir keinerlei Unterschied. Alle sind wir Ungarn und Brüder. Für die verschiedenen Glaubensbekenntnisse fordern wir die Autonomie. Wir sind durch die gemeinsamen ehristiichen Interessen miteinander verbunden. Unser Ziel ist nicht die Verschärfung sondern die Ausgleichung der veschiedenen Klasseninteressen und unsere Hauptaufgabe ist die Beschützung der Schwachen. Wir haben schon in der Vergangenheit die ungarischen Fehler erkannt. Wir wollen auch heute nicht die Herrschaft der alten Privilegien. Aber auch das Joch der Nicht-Cristen wollen wir nicht dulden. Wir wünschen endlich die Zurgeltungkommung des christ­lichen Geister und der ungarische Talente! Nach bitteren Täuschungen haben wir fortab zu niemand anderm, als zu uns selber Vertrauen. Wir wollen die Herrschaft christlicher Sitten! Christlichen Geist in unserem öffentlichen Leben, in der Schule, in den Ämtern, in Volkswirtschaft und Handel. Wir fordern die institutioneile Sicherstellung der Zurgeltungkommung der christ­lichen Völker in Ungarn auf aller Gebieten des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens. Wer kein Feind des christlichen Geistes ist, muss zur Geltung kommen. Zur Führung aber ist die christliche Merheit berufen. Wir fordern behufs Schaffung eines christlichen öffentlichen Geistes eine starke christliche Presse. Fremder Geist soll sich nie wieder unter dem ungarischen Deckmantel verkriechen! Durch die staatliche Pflege der öffentlichen Gesundheitszustände, in der Woh­nungsangelegenheit und durch Bekämpfung der im Kriege entstandenen Volkskrankheiten fordern wir die Neubelebung der so viel Blut vergeudeten christlichen Völker Ungarns. Wir fordern die Wiederherstellung des zugrundegerichteten Wirtschaftslebens, die Neuentfaltung der Landeskraft: der Landwirtschaft durch Bodenverleihung an die arbeitenden Volksschichten, durch Erlösung der gebundenen Grossgrundbesitze, durch die Maximierung der Privatgrundbesitze, weiters durch Errichtung von Bodenpachtungs- und Kreditgenossenschaften. Wir fordern die allgemeine Krankheits- Unfalls- Alters- und Wöchnerinnenversiche­rung. Ausserdem fordern wir die entsprechende Fürsorge für die Kriegsinvaliden, Witt- wens und Waisen sowie deren Bevorzugung bei der Besetzung der verschiedenartigen öffentlichen Stellungen. Wir fordern die Selbständrgmachung und Beschützung des christlichen Ungartums gegenüber jeglichem, den Interessen des Volkes feindlichem Einflüsse. Wir fordern also die Einstellung der rein auf Spekulation gegründeten Berufe (wie die Börsenspekulation, Ketten­handel etc.) Wir stehen auf der Grundlage des Privateigentums. Wir nehmen jeden Arbei­tenden behufs Geniessung der Früchte seiner Arbeit in Schutz. Zwar müssen wir das Recht auf die Ansammlung von Vermögen anerkennen, aber nur insofern diese das Ergebnis der persönlichen Arbeit ist oder behufs Weiterführung der Produktion notwendig erscheint. Hin­gegen fordern wir die Einschränkung des über obige Grenzen hinausgehenden Privatver­mögens. Wir fordern die verhältnismässige Verteilung der öffentlichen Umlagen im Wege der progressiven Einkommen- Vermögens- und Erbsteuern. Die Steuerbefreiung des Exis­tenzminimums und Erniedrigung der Konsumsteuern. Wir fordern zum Schutze der christlichen ungarischen Gesellschaft die Verschärfung der Strafgesetze unsbesondere gegenüber dem christlichen Geiste besonders wider­strebenden Verbrechen wie: Betrug Unterschlagung, falscher Bankerott, Meineid, Ver­leumdung, Heiratsschwindel, Mädchenhandel etc. Wir fordern den nachdrücklichsten Schutz der landwirtschaftlichen und industri­ellen Arbeiterschaft, deren materielle und geistige Hebung, das Verbot der Kinder­arbeit, den speciellen Schutz der Frauenarbeit, den maximierten Arbeitstag, die Pflege der Heimarbeit, und besonders die Beteiligung der Arbeit an den Früchten der Kapital­ansammlung. Wir wollen nie wieder vermögenslose Proletarier sehen! Ein jeder fleissige Arbeiter soll zum wohlhabenden Bürger des Landes werden! Wir fordern den kräftigen Ausbau der Arbeiterorganisationen, die Schaffung einer Arbeits-Verfassung, die Errichtung von Arbeiterkammern. Wir fordern die Verstaatlichung der Natürküfte, der Wälder, Bergwerke, der Grös­seren Verkehrsmitteln und der Betriebe des öffentlichen Bedarfes. Wir fordern die staatliche Beaufsichtigung des Handels und insbesondere der im Laufe des Krieges ausgearteten Spekulation und den grosszügigen Ausbau des Genos­senschaftswesens. Wir fordern behufs einheitliche Sicherstellung der Sozialpolitik die Aufrechter­haltung des Volkswohlfahrtsministeriums. Wir fordern für alle im Vaterlande lebenden Nationalitäten die Zurgeltungkommung ihrer Muttersprache auf den Gebieten der Verwaltung, des Unterrichtes und des Rechts­wesens und zu diesen Zwecke die Bietung jenes Möglichkeit, dass sie ihre nationale Kultur in den Schulen und sonstigen Institutionen pflegen können. Endlich: um all diesen Förderungen im gesetzlichem Wege Geltung verschaffen zu können, fordern wir auch, dass das christliche ungarische Volk mit Hilfe des allgemeinsten, gleichen und gemeindeweisen Wahlrechts Einfluss über auf die Gesetz­gebung und Regierung. Von dem Wahlrechte wollen vir ausser den Geisteskranken nur die für das Leben des Volkes gefähr­lichen verkommenen Abenteurer ausschliessen. Christen! Deutschungarn! Diesen neuen Sozialismus, welcher auf der nationalen und christlichen Grundlage steht, haben wir auf unsere Fahne geschrieben. Kommet und helfet uns das neue Ungarn und darinnen die Heime glücklicher Bürger aufbauen! Es lebe die alle Konfessionen und alle christlichen Ungarn jeglichen Berufes in sich schliessende Christlichsoziale Partei! Budapest, 12. August 1919. Anmeldungen in der Parteikanzlei: Budapest, IV., Eskü-tér 5. szám, I. emelet. Der Organisationsausschuss. „Élet“ irodalmi és nyomda részv.-társ., Budapest, Fehérvári-út 15. Censurat: V. A. I. Antonescu. Christen! Deutschungarn!

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