A Fővárosi Könyvtár évkönyve 1933

Aktuális nemzetpolitikai kérdések irodalma a Fővárosi Könyvtárban

49 emelkedő súllyal és jelentőséggel foglalkoztatják. Ilyenekül pl. megemlítjük a telepítés kérdését, a tervgazdaságot, a közigazgatási, technikai és gazdasági racionalizálást. * Die nach dem Weltkriege aufgetretenen sozialen Erschütterungen, Be­wegungen grosser Volkskörper, neue Verfassung anstrebende nationale Kräfte waren gleichzeitig Zeichen und Realisation einer in Entwicklung begriffenen neuen organischen Sozialordnung. Die Literatur über die entwicklungsbedingten neuen Lehren, über die neu entstandenen Einrichtungen in Staat und Gesellschaft, über diese aktuellen Probleme der Staats- und Sozialphilosophie wird von unseren Lesern immer häufiger nachgefragt. Dieser Umstand veranlasst unsere Bibliothek zur Her­ausgabe der Bibliographie nationalpolitischer Zeitfragen. Und wo im Mittel­punkte der National- und allgemeinen Sozialpolitik die Gesellschaftsordnung bestimmende berufsständischen Ideen, die Realität der grossen überindividuellen Einheiten der Gesellschaft stehen, können wir nicht umhin in erster Reihe eine Bibliographie über die körperschaftlichen Vertretungen im nationalen Staate zu bringen. Bei der zu Tage getretenen Aktualität dieser Frage können wir in ihr nur das grosse Problem unseres Zeitalters erblicken, wobei man nicht vorüber gehen kann. Bei überlegter, unbefangener und voraussetzungsloser Kritik, beziehungsweise bei ernstem Wollen des Erkennens muss jedermann diesem Problem nachgehen : Laie oder Soziologe, Theoretiker oder Praktiker der Politik. Geistesgeschichtlicher Hintergrund, Inhalt und Aufteilung unserer Arbeit bedarf einiger Erklärung. Schon Fichte hat bekanntlich den Kerngedanken, die Realität der überindividuellen Einheiten der Gesellschaft aufgedeckt. Spanns Universalismus bedeutet die Welt eines neuen gesellschaftlichen Ordnungsprinzips. Es ist ein weiter Weg von Fichte bis Spann und inzwischen werden alte bedeutende Reiche, staatliche und gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Einrichtungen hinfällig und brechen zusammen ; es werden Neue wiedergeboren. Der Geist, der Ideengehalt kann sich in diesen sozialen Umwälzungen, Schmelzhütten oft zu Platon oder Aristoteles, ebenso zu Augustinus oder Thomas von Aquino,zuNikolaus Cusanus und zu den anderen Staatsphilosophen des Mittelalters in bisher un­geahnten Formeln bekennen. Spann kann sich stolz Neuromantiker nennen. Adam Müller hat schon den Weg vor ihm beschritten. Er gehört zu jenen, die von den Vertretern des neuen deutschen philosophischen Idealismus als Bruder im Geiste betrachtet werden. Universalismus und neuer Ständestaat, von Sorel bis Mussolini sind Perspektiven, vor welchen die menschliche Kreatur sehr überrascht, gebannt, wenn nicht gar erschüttert wird. Vom Naturrecht wurde die Idee des neuzeitlichen Menschen in der Gesell­schaft geschaffen. Dieser Begriff ist jetzt im Erblassen, im Zerfall. An seine Stelle tritt nun der Mensch als »ständisches« Mitglied, Gesellschaftsfaktor, als organisierte Macht in gigantischem Masstabe in Erscheinung. In diesem geistesgeschichtlicher^ Rahmen bewegt sich unsere Sammlung »Körperschaftliche Vertretungen im nationalen Staate«. Aus ihr fehlen daher die Interessenvertretungen im Sinne des Liberalismus: aus individualistischer Betrachtungsweise entstandene Ver­tretungen. Freilich gibt es hier auch Übergangstypen. Die verschwommenen Grenzen bereiteten uns manche neue Schwierigkeiten in der Auswahl. Wir wollten uns nicht auf die Lehre einer einzigen Richtung verlegen. Denn der-Theorien gibt es gar viele. Die in Italien und Deutschland sind teilweise stark auf die konkreten politischen Verhältnisse in diesen Ländern zugeschnitten. Wir Hessen 4

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