Erdős Ferenc - Fülöp Gyula - Szakály Ferenc: Polgárdi története - Fejér Megyei Levéltár közleményei 22. (Székesfehérvár, 1997)
Die Geschichte von Polgárdi
ger der nationalen Unabhängigkeit erwiesen. Sie haben für die Verteidigung der bürgerlichen Umwälzung der Gesellschaft 253 Nationalgardisten und 65 Soldaten gestellt. Die Jahre nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes hatten als Ergebnis der Vollziehung der Bauernbefreiung die Versärkung der freien Bauerwirtschaften ergeben. Ab 1848 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gestalteten sich 380 mittelbauerliche Grundbuchkörper aus. Das gleichzeitige Bestehen der Großbesitze und der Bauerwirtschaften hatte auf die Entwicklung der örtlichen Gesellschaft sehr vorteilhaft gewirkt. Die Bevölkerung der Großgemeinde überstieg zu Jahrhundertwende die 4000 Personen. Die örtliche Verwalmng hatte sich konsolidiert, und waren infolge des Selbsorganisierungsprozesses der Bevölkerung Vereine, Gesellschafts, und Wirtenkreise zustande gekommen, sowie das Fundament der Siedlungsentwicklung in modernem Sinne abgelegt. Die Verkehrsverhältnisse der Großgemeinde waren durch die Eisenbahn revolutioniert worden, die Aufstellung des Post- und Telegraphenamtes hatte die Kommunikationsmöglichkeiten erweitert. Auch die medizinische Grundversorgung hatte sich stabilisiert, es waren Ärzte und Apotheke in der Großgemeinde tätig gewesen. Die Wirtschaftskonjuktur wurde durch den I. Weltkrieg gestoppt. Die Zahl der Gefallenen hatte 140 erreicht, die von 30 Kriegswitwen- und 40 Kriegswaisen betraut worden waren. Herbst 1918 hatte nach dem vierjährigen Krieg keinen Frieden, sondern die Ouverture der Revolutionen gebracht. Die im Oktober 1918 ausgebrochene demokratische Bürgerrevolution wandelte im März 1919 in Diktatur um. Die schädliche Auswirkungen der Proletardiktatur vom Sovjetstyp machten sich vorallem in der Landwirtschaft bemerkbar. Aus den Herrschaftsgütern sind landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften zustande gekommen, und auch die Bauerwirtschaften waren von Kollektivisierung bedroht gewesen. Die nächste mehr als zwei Jahrzehnten Zeit nach dem