Fejér Megyei Történeti Évkönyv 6. (Székesfehérvár, 1972)
Források - Jenei Károly: Schriften zur Geschichte des Komitats Fejér während der Türkenherrschaft
Jenéi Károly SCHRIFTEN ZUR GESCHICHTE DES KOMITATS FEJÉR WÄHREND DER TÜRKENHERRSCHAFT Als Székesfehérvár (Stulhweissenburg) im Jahre 1543 vom Heer Sulirnans eingenommen wurde, wurde das ganze Gebiet des Komitats Fejér von den Türken erobert. Der Wirkungskreis der Verwaltung und Gerichtsbarkeit des alten Komitats wurde dadurch eingestellt. Die türkische Herrschaft konnte aber im Komität Fejér wegen der Tätigkeit der Grenzburgen Várpalota, Veszprém, Győr, Tata und Komárom endgültig nicht gefestigt werden. Die Soldaten aus den Grenzburgen gingen immer wieder auf Streifzüge noch in den friedlichen Zeiten, so musste die türkische Besetzung dulden, dass Komitat Komárom im Norden, Komitat Veszprém im Westen des Komitats Fejér Gerichtsbarkeit ausüben bzw. Steuer eintreiben. Ähnlicher weise musste sie nachsehen, dass die Hörigen des eroberten Gebiets ihren ungarischen Feudalherren Frondienste leisten und sich an den Befestigungsarbeiten in den Grenzburgen beteiligen. Die Geschichte des Komitats Fejér während der 145 jährigen Türkenherrsohaft sowie die Leiden und die ständigen Kämpfe für das Leben und die Behaltung, der Nationalität seines Volkes waren bisher im grossen. Teil noch nicht aufgedeckt. Die bei den neueren Archivsforschungen entdeckten Quellen eröffnen vor uns eine neue Welt: wir erkennen das Alltagsleben der von den Türken unterdrückten ungarischen Einwohner des Komitats, das Veröden und die Neuansiedluing der Dörfer, den Zustand der öffentlichen Sicherkeit und das Verhältnis zwischen türkischen und ungarischen Gutsbesitzern. (S. Dokumente aus dem Archiv der Familien Batthyány, Zichy und Fördös sowie der von Maria Theresia und Joseph II. aufgelösten Jesuiten und Pauliner.) Nach den Angaben der jetzt publizierten Schriften verhinderten die Verteidiger der Palotaer Burg bis zum Ende des 16. Jhs. die Ausbreitung der Türken — Teilnehmer dieses Kampfes waren die Dörfer des Komitats Fejér neben Sárvíz, deren Hörige mit Geld, Lebensmittel und Arbeit die Standhaltung der Palotaer Grenzburg unterstützten. Dieser Kampf forderte auch von ihnen grosse Opfer. Die Hörigen berichteten heimlich den streifenden Soldaten der Grenzburgen über die Kriegsvorbereitungen der Tunken oder sie führten die ungarischen durch die Furten von Sárvíz und Sárrét. Das Misstrauen der Türken führte oft zu grausamen Retorsionen. Z. B. im November 1649. Hess der Beg von Fehérvár drei Hörige aus Battyán gefangennehmen, denn sie sollten samt den Palotaer Soldaten gegen die Türken kämpfen, darüber hinaus wurde die ganze Heuernte der Battyáner im Brand gesetzt. Von Mitte des 18. Jhs. wurden die Gegensätze zwischen den Türken und Umgarn gemildert. Es werden von den türkisdhen und ungarischen Gutsbesitzern die zugrundegerichteten und entvölkerten Dörfer gemeinsam angesiedelt. Freundliche Briefe wechseln sie miteinander. Die Türken bitten die ungarischen Herren um die Steuer der Hörigen auf den eroberten Gebieten zu vermindern.