Szabó Géza: Geschichte des ungarischen Coetus an der Universität Wittenberg 1555–1613. Halle 1941.

Die Ungarn an der Universität Wittenberg im XVI. Jahrhundert - I. Aufbau des Coetus - 1. Die Gründung - Der Begriff der „Natio“ - Der Zeitpunkt der Gründung

Das Jahr ist falsch angegeben. Wie wir schon wissen, erscheinen zwar 1522 in Wittenberg die ersten ungarischen Studenten. Diese können aber unmöglich schon eine Lands­mannschaft darstellen. Dieser Zeitpunkt bezeichnet also den Beginn des Studiums der Ungarn in Wittenberg, nicht aber die Gründung des ungarischen Coetus. 2. Auf dem Buchrücken der BW. steht — wie er­wähnt — in goldenen Buchstaben auf grünem Untergrund: „Bursa Vitteb. ab An. 1546 ad Ann. 1608“. Daneben ist noch auf S. 1—4 der BW. ein Verzeichnis zu finden, das die Namen der von 1546 bis 1565 in Wittenberg studieren­den Ungarn umfaßt6). Nach diesen beiden Angaben be­hauptet daher wohl V. Frankl: „Nach dem Beispiel der anderen Nationen vereinigten sich auch die ungarischen Studenten zu einer Gesellschaft (Burse). Der erste Schritt dazu geschah im Jahre 1546, als Franciscus Literatus von Klausenburg und Basilius Debreceni als erste ihren Namen in den „Liber Bursae Witenbergicae“ einschrieben . . 6 7) Ähnlich meint auch E. Thury: „Die in Wittenberg studie­renden Ungarn haben schon 1546 eine ungarische Gesell­schaft nach dem Beispiel anderer Nationen gebildet...“8) Dieses zweite Datum (1546) ist auf den ersten Blick etwas wahrscheinlicher als 1522. Man muß jedoch folgende Tatsachen in Betracht ziehen: Die BW. wurde, wie erwähnt, erst später eingebunden. Deshalb wird der Druck auf dem Buchrücken jenem Namenverzeichnis entsprechend, wel­ches auf den ersten Seiten zu finden ist, angefertigt worden sein. Dieses Namenverzeichnis enthält aber gar nicht den angeblichen Namenkatalog der Mitglieder des Coetus. Am Ende des Verzeichnisses steht ganz klar: „Hactenus nomina ex Academiae matriculis collecta Anno Christi 1578“. Dieses Namenverzeichnis wurde erst von dem 28. Senior, 6) Das Namenverzeichnis beginnt mit den Namen: „Franciscus Literatus Clausemb. Ung.“ und „Blasius Debrecinus Ung.“ . . . Vgl. auch WMA. 4—7. 7) HKI. 290. 8) E. Thury: Sibolti Demeter élete és munkái (Leben und Werke von Demetrius Sibolti) Protestáns Szemle. Jhg. II (1890) 744. 20

Next

/
Oldalképek
Tartalom