Buchwald, Georg: Wittenberger Ordiniertenbücher. Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich. 1895-1903.

II. Die Bedeutung des „Wittenberger Ordinirtenbuches 1537–1560“ für die Reformations-Geschichtsforschung Oesterreichs

Mf/ffir) ?c) -P\ ii. Die Bedeutung des „Wittenberger Ordinirtenbuches 1537—1560“ für die Reformations-Geschichtsforschung Oesterreichs. Von Dr. thcol. ct phil. GEORG BUCH\VALD in Leipzig. Mit Nachdruck hat Dr. Georg Rietschel in seiner verdienst­vollen Schrift .Luther und die Ordination* (2. Ausg. Wittenb. 1889) auf ein leider fast 150 Jahre völlig vergessenes Buch hingewiesen. Er schreibt S. 25: ,1m Archiv der Wittenberger Pfarrkirche be­finden sich die gesammten Verzeichnisse der in Wittenberg ordinirten Geistlichen bis zur Aufhebung der Wittenberger Generalsuperinten- dentur ih unserem Jahrhundert. Sie enthalten manches interessante Material, das noch nicht verwerthet ist, zumal von 1560 an jeder Ordinand eigenhändig ein kurzes curriculum vitae oder wenigstens seine persönlichen Verhältnisse eingetragen hat.* Es ist allerdings in hohem Grade bedauerlich, dass diese Wittenberger Verzeichnisse unbeachtet und unverwerthet geblieben sind. Das ist vielfach mit Schuld daran, dass unsere Kenntniss der nicht im Vordergründe der Schaubühne der Reformation stehenden, aber doch in ihrer Gesammtheit bedeutsamen Geistlichen und Schul­männer jener Zeit zum Theile eine recht mangelhafte ist. Ebenso wie die Herausgabe der Universitätsmatrike! Wittenbergs bis 1560 durch Förstemann und die Veröffentlichung der Wittenberger Bacca- laurei und Magistri bis 1560 durch Köstlin unsere Kenntniss nach dieser Seite hin vervollständigt hat, werden dies jene Verzeichnisse, in erster Linie das älteste, die Jahre 1537—1560 umfassende, thun. Mit Freuden folgte ich der Aufforderung Dr. Rietschel's, dasselbe herauszugeben, und zu grossem Danke sind die Freunde reformations­geschichtlicher Forschung dem opferwilligen Verleger verpflichtet *) Es ist erschienen nnter dem Titel: Wittenberger Ordinirtenbuch 1537—1500. Leipiig, Georg Wigand, 1894.

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