Bruckner Győző: Kray Jakab (Budapest, 1927)
Die politische Rolle und die diplomatische Wirksamkeit Jakob Krays, des Kesmarker Märtyrers im Dienste des Fürsten Franz Rákóczis II.
93 unter strenger Verschwiegenheit und erbat von de Bonac auch den Rat zur Anschaffung von Waffen und Tuch für die Armee. Der Fürst betraute Kray auch damit, dass er für das eventuell aufzustellende Regiment, welches den Kurutzen zur Hilfe kommen sollte, Waffen, Kleider und Pferde besorge. Die Verwaltung der Finanzen war eine sehr verwickelte Aufgabe, weil die französischen Geldunterstützungen nicht direkt, sondern durch die Vermittlung des Marquis de Bonac und der Wojwodin und Fürstin anlangten, oft auch verspätet und nicht in Geld, sondern in Wechseln von Kaufleuten von verschiedenen Ländern. Diese mussten dann domiciliert werden. Ein andersmal musste ein Teil der Hilfe nach Konstantinopel oder an die sich im Auslande aufhaltende Gemahlin Rákóczis überwiesen werden. Die schweren und ermüdenden Finanzgeschäfte führte Kray mit staunenswerter Pünktlichkeit und Fachkenntnissen durch, und seine Verrechnungen vom Jahre 1707 bis 1709 betragen sieben Fascikeln. Da der Fürst infolge der schlechten Postverbindung und der verzögerten Abwickelung der AVechselmanipulation oft in Geldverlegenheit war, betraute er Kray damit, dass er für ihn bei der Witwe Matisz ein billiges Darlehen verschaffe. Aus Polen, Schweden, Preussen und Holland bezog Kray Kriegsmaterial und den Wert desselben deckte er teils mit den aus Frankreich erhaltenen Geldunterstützungen, teils mit den im Ausland aufgenommenen Wechseldarlehen. Ebenso sorgte er für die Auslagen des Hofhaltes der Fürstin im Auslande, welche sehr beträchtlich waren. Dabei ist Kray Selbstlosigkeit und Sparsamkeit, nur damit er den Fürsten je weniger Geld koste, bewundernswert. Er begnügte sich jährlich mit 550 Talern, trotzdem er ständig auf Reisen war, während Rákóczis übrige Gesandten im Auslande verhältnismässig vielmehr verausgabten, so der Pariser Vetési-Kökényesdy 6000, der Konstantinopler J. Pápay 6400 Taler. Das meiste Übel verursachte das, dass die Gelder und Wechsel aus Frankreich oftmals verspätet eintrafen. Der Fürst beklagte sich darüber in mehreren an Kray gerichteten Briefen, die daraus entstandenen Schäden anführend. Und Rákóczis Gesandter Vetési-Kökényesdy brachte