Bruckner Győző: Kray Jakab (Budapest, 1927)

Die politische Rolle und die diplomatische Wirksamkeit Jakob Krays, des Kesmarker Märtyrers im Dienste des Fürsten Franz Rákóczis II.

86 eignete sich hier zugleich die ungarische Sprache an. Dann kam er als Rechtspraktikant nach Eperjes an die Seite des Obernotäres des Comitates Sáros Szentpétery der ein vor­züglicher Jurist war und auch im öffentlichen Leben eine bedeutende Rolle spielte. Die bei diesem verbrachten Jahre waren in Anbetracht der zukünftigen Laufbahn Krays demselben von grossem Nutzen. 1685 berief ihn die Stadt Kesmark auf die Obernotärsstelle und er liess sich hierauf endgültig in Kesmark nieder, das damals eine der lebhaftesten und blühendsten Städte Oberungarns war. 2. Krays Rolle bei der Zurückerwerbung des Kesmarker Schlosses und seiner Besitzungen. Bekannt ist der hundertjährige Zwist, welcher zwischen den Thökölyis und der Bürgerschaft der Stadt Kesmark wegen Macht- und materielle Fragen entstand und trotz­dem mehrere Übereinkommen zu Stande kamen, so m Wien 1651, in Ebersdorf 1654, den Feindseligkeiten kein Ende machen konnten. Als jedoch Stefan Thököly II. abtrünnig wurde und man 1670 sein Vermögen einzog, da wandte sich die Stadl an die Kammer im Interesse des Zurückkaufes des Schlosses und seiner Besitzungen. Im Sinne des Wiener Überein­kommens hatte Ferdinand III. den Kesmarkern nämlich das Versprechen gegeben, dass die Stadt bei Aussterben der Familie Thököly das Vorrecht zum Rückkauf habe. Die Stadt forderte daher jetzt die Besitzungen des Schlosses und anderer wichtige Rechte, um welche sie die Wiener Vereinbarung gebracht hatte, zurück. Die Kammer aber erfüllte nur die Bitten von geringerer Wichtigkeit (Ein­stellung des Dreissigst und Vierzigst). Das Schloss aber als wichtige Grenzfestung, sprach sie dem kaisertreuen Fer­dinand Rueber zu, der Anspruch auf das Schloss und seine Besitzungen erhob, weil er einst sie auf Grund eines alten Pfandrechtes erworben hatte. Der Ausgesandte der Kam­mer schätzte das Schloss und seine Besitzungen auf 115.609 R. Fl. und Rueber kaufte dieselben auch für diesen Preis 1681. Rueber, sah es unterdessen nur zubald ein, dass er

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