Bruckner Győző: Kray Jakab (Budapest, 1927)

Die politische Rolle und die diplomatische Wirksamkeit Jakob Krays, des Kesmarker Märtyrers im Dienste des Fürsten Franz Rákóczis II.

97 in dieser Angelegenheit viel mit der Fürstin, welche ihren Einfluss bei Hofe zu Gunsten ihres Gemahles geltend machte und mit Marquis Bonac, der in dem Falle, wenn der preussi­sche König seine Truppen vom Rheine zurückziehe, die Un­terstützung des Königs Ludwig XIV im Interesse der Tron­besteigung des preussischen Königssohnes in Aussicht stellte. Kray gelang es für diesen kühnen Plan den preussischen Kö­nig zu gewinnen und ihm die darauf bezügliche, sich auf alle Einzelheiten erstreckende Denkschrift Rákóczis zu übermit­teln. Die unglückliche Trencsiner Schlacht machte jedoch durch die mit vieler Mühe gesponnenen Pläne einen Strich und der schlesische Feld zug, welcher zwischen den preussi­schen und ungarischen Truppen eine Verbindung geschaffen hätte, unterblieb. So brachte der diplomatische Erfolg, in dessen Interesse Kray sich mühte, wegen äusseren Umstän­den, wieder nicht die erwarteten Früchte. Unterdessen traf die Kurutzen in der Zips ein Verlust nach dem anderen und Feldzeugmeister Siegbert Heister nahm kurz darauf, nachdem J. Kray 1709 zu den Weihnachts­feiertagen zu seiner Familie nach Hause kam, Kesmark unter Belagerung. An Heisters Truppen schloss sich Fürst Theodor Lubomirszky, der Starost der verpfändeten Zipser Städte, mit 3000 Mann an, welchen bisher der Beizer Wojwode zu­rückhielt, dass er sich im Interesse zur Sicherung seiner Starostie, gegen die Aufständischen wendete. Am 8. Dezem­ber begann die Belagerung, aber nachdem der Kurutzen­kommandant aus der Stadt floh, ergab sich dieselbe nach tapferem Widerstande am 13. Dezember den Kaiserlichen. Heister Hess die namhaften Männer der Stadt gefangen­nehmen, von welchem er drei, darunter auch den Richter Kray, zu Tode verurteilte. Im Interesse Krays erhob Fürst Lubomirszky umsonst sein Wort, umsonst flehte der Sohn des Verurteilten. Der Vertrauensmann und ausländischer Geschäftträger Rákóczis II. konnte keine Gnade hoffen. Am 16. Dezember 1709 wurde er mit seinen zwei Genossen, dem Senator Martin Lányi und dem Zunftmeister Sebastian Top­percer geköpft. Das Vermögen Krays wurde beschlagnahmt und Heister schenkte es dem General Stainwille. Krays Märtyrertod versetzte Kesmark in Schrecken und

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