Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

50 Dieser sing bereits an in seiner Religion zu wanken, als ihn ein evan­gelischer Fähnrich, rer eben bet seinem Gefängnisse Wache hielt, folgen­vermaßen anredete: „Fletschhacker, was zweifelst du? Willst du denn dieses hinfällige Leben retten, um das ewige zu verlieren? das Loos ist über dich bereits geworfen, du wirst vergebens durch die Verleugnung deiner Religion dein Leben zu erhalten suchen." Diese Worte wirkten; getrost empfahl er bei dem letzten Stretch des Henkers feine Seele in die Hände des Erlösers; er starb mit christlicher Ergebung und wurde in seinem eigenen Garten begraben. d. Samuel Medvedßky, aus Wallendorf, in der Zips gebürtig, Rathsherr zu Eperies, ein gelehrter Mann. Er wurde am 15. März ver­haftet. Seine Gattin verleugnete ihre Religion, um das Leben ihres Mannes zu retten, und suchte auch diesen dazu zu bewegen. Aber ihre Bemühungen waren vergebens, er blieb treu seinem Glauben. Er wurde enthauptet und in seinem Garten begraben. e. Georg Schönleben, Bürger und RathSherr zu Eperies, wurde ebenfalls enthauptet. Sigmund Guth, von Neusohl gebürtig, Rathsherr zu Eperies und Inspektor des Collegiums, sollte ebenfalls hingerichtet werden; aber er rettete sein Leben durch Verläugnung seiner Religion. Für ihn ver­wendete sich besonders bei General Caraffader Administrator der Zipfer Kammer Michael Fischer. Nach erlangter Gnade wurde er wieder in seiner Rathsherrnwürde bestätigt. Am 9. Mai wurden zum Tode verurtheilt: a. Simon Feldmayer, von Küstrin gebürtig, diente als Soldat bei Tököly, verließ diesen und begab sich zur kaiserlichen Armee, wo er sich besonders bei Ofen auszeichnete. Als er insGefängniß gesetzt wurde, entleibte er sich selbst mit einem Federmesser, um einem schimpflichen Tode zu entgehen. Vor dem Selbstmorde soll er ausgerufen haben: „Erbarme dich meiner, o Gott, ich thue es nicht aus Verzweiflung, sondern um nicht ein Spott meiner Feinde zu werden. — Dennoch wurde er an den Schweif eines Pferdes gebunden, durch die Stadt geschleift, beim Gal­gen vom Scharfrichter geviertheilt und in den Straßen aufgehängt. b. Andreas Székely von Dóba int Abaujvärer Comitate. Nahe dem Tode schwur er der reformirten Religion ab und schenkte seine zwei Söhne den Jesuiten. Dennoch wurde er enthauptet. c. Georg Bezegh bestieg mit christlicher Ergebung vas Schaffot. d. Georg Ravvanßky, aus Ravvan im Sohler Comitate gebürtig, hat die größten Martern erlitten. Cr wurde geviertheilt und dann von seinen Freunden heimlich zu Szinya begraben. 6. Friedrich Weber, Bürger, Rathsherr und Notär zu Eperies; ein wankelmüthiger Mann, der seinen Charakter auch bei seinem heran­nahenden Lebensende nicht verläugnete. f. Daniel Weber, ein Bruder des vorigen, vermied durch Verläug- nung seiner Religion die Tortur.

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