Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

275 Prediger, der bisher bei uns wohnte, gleich morgen entlassen, ihn nie wieder annebmen und denselben auch nie anhören, sondern den uns von dem tit. Graner Kapitel gegebenen Pater zu unserem Pfarrer nehmen, ihn ehren und ihm gehorchen werden. Sollten wir aber diesen unseren Bund brechen und den katholischen Pfarrer nicht annehmen, so unterzie­hen wir uns aller möglichen Strafe, welche uns von Sr. k. k. Majestät oder von unserer Obrigkeit auferlegt sein würde. So geschehen zu Szo- botist, 1. Oktober 1688. Johann Kubecska, Richter. Martin Wachula, Martin Jaßträb, Georg Jankó. Gorám me Stephan Köszeghi, J. Ta- bulae Reg. ac Judiciariae Jurato Notario. Cor am me Mavtino Albrech- tovits. Córam me Georg Csernits. Erst später erhielt man Kenntniß von diesem Akte, als der Graf Erdödi eine Abschrift desselben den Bre- zovaern schickte. — Um Mitternacht kam der Richter Kubecska zu Kr­mann und erklärte, er (der Richter) müsse noch vor Sonnenaufgang nach Szobotist gehen und dort die Entfernung des Predigers melden. Der er- schreckte Krmann bat den „Wolf in Schaafskleidern" (Kubecska), er möge sogleich einen Boten in die Filialgemeinde Bukócz abschicken und die Gemeinde zusammenberufen, um in der Angelegenheit berathen zu können. Der Richter versprach Alles, leistete aber nichts. Er berief nur einige Männer von seinem Schlage. Rach einer stürmischen Berathung vor dem Pfarrhause ging Kubecska zu Krmann und kündigte ihm seine Entfernung an. Da Krmann aber hörte, daß die, welche auf der Gasse standen, dem Richter widersprachen und sich ihres Predigers annahmen, erklärte er, die Bukótzer berufen und sich entfernen zu wollen, wenn diese wider ihn sein sollten. Aber noch vor Sonnenaufgang kam der Richter von Bukócz mit 10 bewaffneten Männern, um den Pfarrer zu schützen und nöthigenfalls nach Bukócz zu nehmen, wenn er in Turoluka nicht sicher wäre. Selbst der Graf Nyári rieth Krmann, die Gemeinde zu ver­lassen, da er Thätlichkeiten und Mißhandlungen ausgesetzt sei. Er be­schloß, der Notwendigkeit zu weichen. Er schickte nun seine Gattin mit ven Habseligkeiten nach Trentschin,»er selbst aber ging nach Bukócz, um dort den Ausgang der Sache abzuwarten. Bei seiner Abreise übergab er die Kirchenschlüssel dem Kirchendiener. Auf die Aufforderung des Edel­mannes Daniel Basitides, der den Martin Wachula, welcher schon nach Tyrnau um einen katholischen Pfarrer abreisen wollte, zurückgehalten hatte, wandte sich Krmann im Namen der Gemeinde an König Leopold. Später reichten sie bei dem Kriegsrath ein Bittgesuch ein, und dieser stellte ihnen am 18. Dezember 1688 einen Protektionsbrief aus. Krmann rief nun seine Familie aus Trentschin nach Turoluka zurück, wohin auch er zurückkehrte. Im Jahre 1690 kam er nach Miava. Es wurde nun Samuel Palumbini, von St. Peter im Liptauer Komitate, als Prediger nach Turoluka berufen. Dieser legte 1702 seines hohen Alters wegen sein Amt nieder und lebte dann hier bei seinem Sohne, der ihm im Amte folgte. Samuel Palumbini der jüngere wurde am 10. August 1668 geboren. In den Zeiten seiner Jugend mangelte ey 18*

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