Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

254 wurde 1610 Senior. — 1613 Georg Schmidelius, von St. Helena im Thurotzer Comitate berufen, war auch Senior, starb 1617. — 1618 An­dreas Dioschi, kam 1622 nach Galgücz. — 1623 Johann Filomates. — 1641 Daniel Dubravius, von Predmir berufen, war Senior und Su­perintendent, starb 1655 am 7. Februar. — 1655 Samuel Hazik, vom hiesigen Diakonate berufen, ging nach Pöstyen. — 1657 Stephan Ge­len, von Predmir berufen, starb 1660. — 1660 Stephan Pilarik, der von Beczkó durch den Grafen Franz Nädasdy vertrieben und von dem Grafen Ludwig Nyári hieher berufen wurde. Als er 1663 vor den Tar- taren, die damals das Neutraer und das Trentschiner Comitat verwüste­ten nach Berencs fliehen wollte — er hatte seine Familie vorausgesendet und er war zurückgeblieben, um einige Taufen vorzunehmen — wurde er auf dem* Wege von den Tartaren gefangen und am 7. Juli auf den Markt zum Verkauf gebracht. Ein walachischer Woiwode hatte große Lust ihn zu kaufen, aber der Jesuit Pater Liugo, welcher ihn erkannte, rieth ihm von den Kaufe ab. Endlich kaufte ihn ein walachischer Haupt­mann Namens Vulkuli für 50 Thaler, in der Absicht, ihn als Lehrer für seine zwei Söhne zu verwenden. Die Walachen hatten Mitleid mit dem Gefangenen und suchten den Hauptmann zu bewegen, daß er ihn frei lasse. Als ihre Mühe vergeblich blieb, suchten sie eine Gelegenheit, ihn heimlich nach Galgöcz, welchen befestigten Ort damals Adam Forgács vertheidigte, bringen zu können. Auch dieser Plan mißlang. Kurz darauf verfiel er in eine gefährliche Krankheit. Pater Liugo besuchte ihn, aber seine Bekehrungsversuche waren erfolglos. Endlich half ihm der Rath des Woiwoden, Namens Constantin, aus der Gefangenschaft. Der Commandant an der Donau ließ ihn nach Komorn zu dem General Graf von Buchheim begleiten. Von da ging er mit 40 Personen zu Schiff nach Raab, wo er bei dem Prediger Wagner einkehrte, der ihm einen schönen Priesterrock und einen kostbaren Hut schenkte. Wagner's Schwiegervater, ein wohlhabender Bürger und Fleischhacker in Raab, be­gleitete ihn auf einer Kalesche bis nach Ungarisch-Altenburg, wo er von dem Prediger Georg Laurer auf das freundlichste ausgenommen wurde. Von Altenburg reiste er am andern Tag nach Kitsee, wo er bei dem evangelischen Freiherrn von Listh Quartier nahm. Dieser gab ihm ein Empfehlungsschreiben an den kaiserlichen General Raimund Montecu- culi mit. Zu Preßburg im Alumneum fand er seine Söhne Stephan und Jeremias. Von da schickte er einen Boten an den Patron der Sze- nitzer Gemeinde, an den Grafen Ludwig Nyáry, um diesen und seine Fa­milie von seiner Rettung und seinem jetzigen Aufenthalte in Kenntniß zu setzen. Graf Nyäry schickte zwei Männer, Johann Baltazarides und Paul Szalay, die Pilarik nach Szenicz begleiten sollten. Er kehrte mit diesen Männern am letzten Oktober zu seiner Gemeinde zurück, und hielt den 1. November den ersten Gottesdienst. Aber er genoß die Ruhe nicht lange. Am 10. November 1670 kam Valentin Balascha mit mehreren Leuten und forderte die Kirchenschlüssel, — er mußte jedoch mit Spott

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