Victor Hornyánszky: Beiträge zur Geschishte evangelischer Gemeinden in Ungarn (Pest, 1867)

Vorwort

190 Der langwierige Bau der Kirche während der von Tag zu Tag zunehmenden Theuerung, die Verschleppung des Baumaterials brachten es dahin, daß sich die Gemeinde eine Schuldenlast von 100,000 fl. in B.- Zetteln aufgebürdet hatte und nun daran denken mußte, diese Schuld abzutragen und die Kapitalien der Schule, die auch beim Bau der Kirche verwendet waren, wieder herzustellen, ja wo möglich zu vermehren, um so mehr, da auch der begonnene Schulbau sich in die Länge zu ziehen drohte. Schon über ein halbes Jahr war die Gemeindekasse nicht im Stande, den Kirchen und Schulbeamten ihre karg zugcmeffenen Besol­dungen zu entrichten. Es wurde nun eine Deputation ernannt, die ernsthast die Mittel, wie dieser Noth abzuhclfen wäre, erwägen sollte. Und schon in der ersten Sitzung dieser Deputation, welche in der Wohnung und unter dem Vorsitz des Kirchcninspektors am 3. Oktober 1812 abgehalten ward, meldete Herr Johann Samuel Liedemann, daß er unter den hiesigen Handelsleuten unserer Confession eine Subscription veranstaltet habe, deren Resultat bereits 5244 fl. WW. betrage; die Subscribenten hätten jedoch erklärt, sie würden nur dann die versprochenen Summen einzah- len, wenn sämmtliche Glieder dieser Gemeinde zum ernstlichen Mitwir­ken nach Maßgabe ihrer Kräfte sich verpflichten. Die Deputation sah die Billigkeit und Zweckmäßigkeit dieser Be­dingung ein — und übernahm die Mühe, die Mitglieder der Gemeinde zu ermitteln und zur Theilnahme an den Angelegenheiten der Gemeinde zu ermuntern. D a der gesammte Gemeindevorstand abgcdaukt hatte, wurden am 8. Dezember 1812 unter der Leitung Sr. Ercellenz des General-Inspek­tors Peter von Balogh Neuwahlen vorgenommen, wobei Daniel von Ottlik, Vice-Gespan des Pester Comitats, zum Kirchcninspektor, Ludwig von Schedius zum Schulinspektor, Johann Samuel Liede­mann zum Kurator, Anton von Sztrokay, Georg v. Nizsnyünßky, Stephan Böhm, Samuel Peez, David Küraß und C. G. Ebcrhardt zu Gehilfen des Kurators, Daniel v. Tihanyi, Nikolaus v. Kubinyi, La­dislaus v. Jvünyi, Ladislaus v. Szentivanyi, Joh. Dohnüny, Georg v. Pintér, Martin v. Schwartner, Stephan v. Geczy, Georg v. Nizs- nyünßky, Andreas Macher, Samuel Garay, Johann Csüky, Christian Thekusch, Samuel Frölich, Stephan Böhm, Samuel v. Rajcs, Samuel Tibely, Karl Wolff, Karl v. Gömöry, Friedrich Ziegler, F. Worbeß, Stephan Röck, Andreas Schmidt, Johann Jentsch, I. Speckhard, Ul­rich Pfisterer und Christoph Mßler zu Mitgliederu des Presbyteriums erwählt wurden. Nach einer ermuthigenden Ansprache des Generalinspektors erhob sich Johann Samuel Liedemann und sprach begeistert über die Größe seiner Aufgabe, zu deren Lösung er sich die Mitwirkung Aller erbat. Der Septemvir Thomas v. Tihanyi meinte, eine Besteuerung der Ge­meinde müsse im Laufe der Zeit den Gemeinsinn ertödten, er sei über-

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