H. Hubert Gabriella: A régi magyar gyülekezeti ének (Budapest, 2004)

Zusammenfassung

Zusammenfassung II. Hubert Gabriella Das ungarische Gemeinde! ied in der frühen Neuzeit Budapest: Universitas, 2004 (História Litteraria 17.) (Evangélikus Gyűjteményi Kiadványok 2.) Überlegungen über das Singen geistlicher Gesänge finden wir in der ungarischen protestantischen Literatur schon recht früh. Die theologische Grundlage wurde dazu in fast allen zeitgenössischen Veröffentlichungen geschaffen: Lasst aber alles ehrbar und ordentlich zugehen /I. Kor. 14.40/. Meinungen und Überlegungen Uber das Singen protestantischer Lieder gehören zum Themenkreis der Kirchengeschichte, der Hymnologie und der Literatur- und Kritikgeschichte. Von der Kirchengeschichte her ist es wichtig, dass fast alle bedeutenden Verfasser in Ungarn - besonders im 16. Jahrhundert - gleichzeitig als Herausgeber von Gesangbüchern und Verfasser von Kirchenliedern tütig waren. Es ist allgemein bekannt, dass Quellen jener Zeit daraufhinweisen, welche wichtige Rolle der Gesang, in der Verbreitung des Protestantismus gespielt hat. Die Geschichte des Singens verlief im Allgemeinen parallel, in Wechselwirkung zur Kirchengeschichte. Die gemeinsamen Wurzeln des Gesanges protestantischer Lieder waren nämlich so stark, dass diese Erbschalt in allen protestantischen Konfessionen weiter lebte. So war es ζ. B. in Ungarn im 17. Jahrhundert ab den 30er Jahren, als die Evangelisch-Lutherische Kirche und die Calvinistisch-Reformierte Kirche solche Gesangbücher verwendet haben, die ähnlich gegliedert waren und auf ein gemeinsames, charakteristisches Liedgut zurückgingen. Das Buch enthält Angaben und Analysen des Gesanges (Singens), die während des Gottesdienstes auf Ungarisch gesungen wurden und in erster Linie Teil des Genieindegesangs waren. Unter „Protestant" wird die Evangelisch-Lutherische, Calvinistisch-Reformierte und die Antitrinitarische (Unitarische) Kirche verstanden. Genieindegesang - als Gattung - kann aus zwei Aspekten definiert werden; einerseits aus einer engeren, literaturgeschichtlichen Sicht, andererseits aus pragmatischer Überlegung. Im ersten Fall ist die Betrachtung philologischer Art (bibliographisch) und poetisch (hauptsächlich als Gattung). Von dem zweiten Gesichtspunkt aus betrachtet wird nicht das Lied selbst interessant, sondern das Singen als solches. (Was für eine Wirkung übt das Singen auf das kirchliche Leben aus.) Diese letztere (pragmatische Betrachtung) gilt auch als eine literaturgeschichtliche, angenommen, dass die Geschichte der literarischen Institutionen, des literarischen Lebens auch als Teil der Literaturgeschichte betrachtet wird. Im 16. und 17. Jahrhundert, als Ungarn in drei Teile geteilt war, kann von einer selbständigen, unabhängigen, kontinuierlich bestehenden literarischen Institution noch nicht die Rede sein. Deshalb werden die Kirchen als Stätten des damaligen Schrifttums, Stätten der literarischen Institutionen betrachtet. Literaturgeschichte im weiteren (pragmatischen) Sinn hängt eng und offensichtlich mit der (poetisch-bibliographisch fundierten) Literaturgeschichte im engeren Sinn zusammen. Solche poetischen oder bibliographischen Eigenschaften der Lieder, wie ζ. B. ihre Gattung oder Häufigkeit ihrer Erscheinung in verschiedenen Sammlungen hängen eng mit den Anforderungen der Kirchen (den singenden Geineinden und ihrem Vorstand) zusammen, die sie an die Lieder stellten. Nach heutiger Auffassung der Literaturhistoriker ist der Rezipient im literarischen Prozess einer der wichtigsten Teilnehmer. In dieser Appositionsgemeinschaft ist der Rezipient die Gemeinde, der Verfasser des Liedes ist der Wirkende, die Mittelsperson ist der Pfarrer, der Kantor oder das Schulkind. Natürlich kann Wirkender und Vermittler ein und dieselbe Person sein, in jedem Fall auch selbst Rezipient usw. Die gegenüber den drei Kategorien gestellten Forderungen lassen sich in unseren Quellen nicht unterscheiden. Denn die Forderungen, die gegenüber den Wirkenden und den Mittelspersonen gestellt waren, galten auch gegenüber den Rezipienten, und zwar weil immer die Gesichtspunkte der Gemeinde vor Augen gehalten wurden. Der Rezipient ist auch in dem Sinne der wichtigste Teilnehmer, zumal das Ziel das Lehren sowie das Heil der Mitglieder der Gemeinde war. Gleichzeitig muss man auch feststellen, dass der Ausdruck „Rezipient" nicht ganz exakt ist, denn nicht die Gemeinde ist der letzte ­und endgültige - Rezipient, der „seelische Nutzen" kann nur im Kontakt mit Gott und der Gemeinde verwirklicht werden. Das Singen ist ein Lobgesang, was ein Gebet ist, eine Bitte oder Danksagen. Der Rezipient redet also auch selbst, genauer gesagt singt er, und möchte gern von Gott erhört werden. Letztendlich ist Gott der Rezipient, aber nur in dem Falle, wenn das Singen wirklich geistlich ist. Das ist letztendlich der Sinn der Regulierung vom Singen. Zeitabschnitte in der frühen Geschichte des Gemeindegesangs (Singens) kann von der Betrachtungsweise her unterschiedlich festgelegt werden. Die ungarische Musikgeschichte behandelt den Zeitabschnitt zwischen der Eroberung und Rückeroberung von Buda (1541 - 1686) als eine Einheit. In I

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