Krónika - Az Evangélikus Élet hírlevele, 2017 (82. évfolyam, 2-20. szám)

2017-04-09 / 14. szám

4 • Német oldal 2017. április 9. • KRÓNIKA Deutsche Anlage Redakteurin: Pfarrerin Eszter Heinrichs Auferstehung neu denken Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämme­­rung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Plötzlich entstand ein ge­waltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz und sein Ge­wand war weiß wie Schnee. Die Wächter begannen vor Angst zu zit­tern und fielen wie tot zu Boden. Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten, Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: er ist von den Toten auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werden ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt. So­gleich verließen sie das Grab und eil­ten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Bot­schaft zu verkünden.” (Mt 28,1-8) Wie oft haben wir schon diese Bi­belstelle gelesen oder gehört. Mittler­weile stellen wir uns diesen Morgen vor wie ein Bild aus der Kinderbibel: ein schöner sonniger Frühlingstag mit Blumen, Stille und Ruhe. Aber wenn wir dem Text besser zuhören, ist er alles andere als friedlich und still. Gewaltiges Erdbeben, Blitz und blendendes Licht - Bilder für etwas Unbeschreibbares. Vor ein paar Jahren habe ich den Bilderzyklus von Alfred Manessier (1911-1993) zur Passion und Auferste­hung Jesu entdeckt. Er malte seine Bilder nach den Gräueln des Zweiten Weltkrieges und stellte die Frage in den Mittelpunkt: Inwiefern ist das Heilsgeschehen für uns Christen heute noch bedeutsam? Sein Bild über die Auferstehung möchte ich jetzt zu Hilfe holen, um diesem gött­lichen Ereignis näher zu kommen. Auf dem Bild dominiert ein großer orangefarbiger Kreis, welcher um sich herum alles gesprengt hat. Da­rauf weisen die Farbsplitter rund um den Kreis hin. Wir können die Kraft dieser Explosion nur erahnen. Dabei wurden gewaltige Energien freige­setzt, welche mit einer Kernspaltung oder dem Urknall verglichen werden können. Die Auferstehung Jesu ist keine nette, harmlose Geschichte, sondern eine furchterregende Macht­demonstration Gottes. Wenn wir es so interpretieren, dann ist die Aufer­stehung Jesu Gottes Zorn gegen die Gewalt und den Tod. Er sprengt die Fesseln des Todes. Das Bild dafür ist das Wegrollen des Steines. Er macht den Weg für das Leben frei. Er lässt die Wächter in Ohnmacht fallen. Keine menschliche Macht und Ge­walt kann Gott aufhalten. Jesus ist nicht mehr hier. Er ist kein Gefange­ner dieser Welt mehr. Er steht unter der Macht Gottes. Gottes Kraft sprengt Schmerz, Angst, Qual und Leiden. Die Struk­tur der Gewalt und des Todes, die sich in den Bildern der Passion wie­derfindet, ist zersprungen. Am Rande des Bildes sieht man nur vereinzelte schwarze Fragmente und Splitter. Der Hintergrund tritt strahlend in den Vordergrund als leuchtender Strah­lenkreis. Alle dunklen Mächte wer­den durch die Macht Gottes nicht vernichtet, sondern verwandelt. Lila ist die Farbe der Erneuerung. Wir wissen ja, dass das Böse das erlittene Leid nicht vernichtet. Das Leid wird erst durch die göttliche Energie ent­kräftet. Jesus trägt ja seine Wundmale auch nach der Auferstehung. Die Auferstehung Jesu soll deshalb für uns ein Hoffnungsbild sein. In diesem Ereignis ist Gott selbst am Werk. Er verwandelt den Tod in Leben. Das Sein wird davor bewahrt, dass es in Nichts zurückfällt. Was Gott einmal ins Leben gerufen hat, an seiner Lebenskraft teilnehmen ließ, kann nicht mehr vernichtet werden. So hat Gott uns durch die Auferste­hung Jesu seinen Schöpfungsplan er­blicken lassen. Sie war auch eine Vorwegnahme der endzeitlichen Voll­endung der ganzen Schöpfung. Deshalb können wir mit Paulus überzeugt und überwältigt sagen: „Ich bin ganz sicher, dass nichts uns von seiner Liebe trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dä­monen noch andere gottfeindliche Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Himmel noch Hölle. Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.” (Röm 8,38-39) ■ Von Mag. Dr. Marianna Komáromi Unterwegs zum Osterfest Deutsche oder zweisprachige Gottesdienste in der Karwoche und Ostern 13. April - Gründonnerstag Ágfalva 15 Uhr (zweisprachig) Sopron 17 Uhr (zweisprachig) Sopronbánfalva 18 Uhr (zweisprachig) 14. April - Karfreitag Ágfalva 9 Uhr (zweisprachig) Bonyhád 10 Uhr Budavár 15 Uhr Sopron 9 Uhr Sopronbánfalva 10.30 Uhr (zweisprachig) Szőkedencs 18 Uhr 15. April - Samstag Sopron 14 Uhr (auf dem Friedhof) 16. April - Ostersonntag Ágfalva 5.30 Uhr (zweisprachig) Budavár 10 Uhr Balatonboglár 9.30 Uhr Sopron 9 Uhr Sopronbánfalva 10.30 Uhr (zweisprachiger Familiengottesdienst) Szőkedencs 10 Uhr 17. April - Ostermontag Ágfalva 9 Uhr Bonyhád 10 Uhr Budavár 10 Uhr Egyházaskozár 14 Uhr Sopron 9 Uhr Wir unterwegs zum Oster­fest. Die Zeit des Fastens, der Passion, die österliche Zeit der Freude liegen nah beieinan­der. Kein Osterfest ohne Passionszeit und Kreuzigung. Keine besonders angenehmen Gedanken, die Gedan­ken an Kreuz und Tod. Und doch sind sie so wichtig für unseren christ­lichen Glauben. Ohne Kreuz keine Auferstehung und auch keine Hoff­nung für uns über den Tod hinaus. Die Bibel berichtet uns von drei Frauen, die sich auf den Weg machen. Im Markusevangelium im 16. Kapitel steht: „Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria die Mutter des Jakobus, und Sa­lome wohlriechende Öle, um hin zu gehen und ihn zu salben.“ Ganz prak­tisch denken die Frauen. Sie wollen den Leichnam mit wohlriechenden Ölen einbalsamieren. Sie wollen ihre Angst und die eigene Unruhe betäu­ben. Aufstehen gegen den Satz, der so off zu hören ist: Wir können ja doch nichts machen. Sie wollen noch einmal Jesus sehen, ihm etwas Gutes tun und sich verabschieden. Weiter heißt es: „Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Uns sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?“ Miteinander sprechen gehört zu den wichtigsten Dingen unseres Lebens. Es hilft uns, Probleme zu lösen, es hilft uns aber auch Angst zu überwinden. Die Frauen auf dem Weg zum Grab sprechen miteinander, um ein Pro­blem zu lösen- wie sie nämlich den Stein vom Grab entfernen sollten. Auch in unserem Leben gibt es täglich Probleme im Beruf, in der Familie, in der Gemeinde. Da ist eine Prüfung, die einem wie ein Stein im Magen liegt, da ist jemand schwer krank. Da stehen Menschen auf der Flucht vor Krieg vor geschlossenen Grenzzäu­nen. Wir sehen Leid, spüren unsere Ohnmacht und fragen, was wir tun können. In all diesen Situationen ist es wichtig, sich auszutauschen und zu hören, wie es dem anderen geht. Im Sprechen miteinander wird uns die Angst genommen, wir verändern die Perspektive und bekommen dadurch neue Möglichkeiten zu handeln. Manchmal zeigt uns auch das Gebet, also unser Gespräch mit Gott andere Wege auf. Die Frauen sind am Ostermorgen sehr früh unterwegs. Die Sonne geht gerade auf. Gemeinsam gehen sie wo­möglich Hand in Hand. Da verliert sich die Furcht, denn gemeinsames Handeln macht stark. Gemeinschaft in unserem Alltag schenkt auch heute Kraft. Das gilt für kleine Gemein­schaften und Freundschaften, aber auch für die Gesellschaft, die Kirchen und das Leben in der Kirchenge­meinde. Viele kleine und große Men­schen an unterschiedlichen Orten können aufstehen gegen all die alltäg­lichen Tode in unserem Leben. Als die Frauen am Grab angekom­men sind, erschrecken sie: der Stein ist weggerollt, der Eingang ist offen. Ver­wirrt schauen sie in die offene Höhle: Etwas Unerwartetes ist passiert Der Stein ist weggerollt. Das Grab ist offen. Die Frauen stehen am Beginn eines neuen Weges und wissen nicht, was sie erwartet. Es gibt kein Zurück. „Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sit­zen, der hatte ein langes weißes Ge­wand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da ist die Stätte, wo sie ihn hinlegten.“ Jesus ist nicht mehr da. Er ist auf­erstanden. Da kann man schon mal erschrecken und die Flucht ergreifen, „...sie flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie er­griffen.“ So heißt es weiter bei Mar­kus. Furcht und Entsetzen breiten sich aus bei den Frauen. Osterschre­cken, statt Osterfreude. Wie passt das zusammen? Auch nach Ostern erleben wir Tod und sehen alltäglich, wo tödliche Strukturen Leben hindern. Wir gehen immer wieder unseren Weg zum Grab. Es scheint manchmal so, als gäbe es Ostern nicht. Und wir merken es nicht einmal, irren dahin, wie verirrte Wan­derer. Die Frauen auf dem Weg zum Grab erfahren eine Richtungsände­rung. Die Flucht weg vom Grab bringt ihr Leben in eine neue Richtung. Der Osterschrecken ist ein heilsames Er­lebnis. Osterschrecken, die Begegnung mit dem Göttlichen, dem ganz und gar Anderen. Ein Jüngling, zur rechten Hand im weißen Gewand. Symbol für junges, neues und ewig erfülltes Leben. Gott mutet den Frauen eine Kehrt­wende zu. Gott mutet auch uns eine Umkehr zu. Wer die Osterbotschaft vernommen hat, kann nicht mehr wei­terleben wie bisher. Es gibt dann kein Leben mehr, das sich mit dem Tod ar­rangiert. „Erschreckt nicht, Jesus von Naza­reth sucht ihr, den Gekreuzigten. Er ist auferweckt worden.“ sagt der Jüngling im Grab. Gott schenkt uns das Leben selbst, sich selbst. „Geht nach Galiläa“ heißt es Weiter, oder anders: „Geht den Weg Jesu in eurem Alltag.“ Jesus geht voraus den Frauen damals und auch uns heute. Im All­tag der Welt, in der täglichen Arbeit, in Liebe und Enttäuschung wird uns der Auferstandene begegnen. Er be­gegnet uns da, wo Menschen in sei­nem Sinne leben und handeln. Die Freundin hilft ihrer Freundin. In der Gemeinde engagieren sich Menschen für Flüchtlinge, sie laden z.B. zu ihren Kinder - und Jugendgruppen ein, er­möglichen ein wenig normalen All­tag für die Kinder und Jugendlichen mit Spielen, Basteln und viel Spaß und Freude. Wer genau hinschaut und hinhört, wird erfahren, was die Menschen brauchen. Es sind oftmals gar nicht die großen Dinge, die zu Veränderungen führen, sondern die kleinen Dinge im Alltag, die den Menschen, mit denen wir leben, österliche Erlebnisse ermöglichen. Ostern hat einen Platz in unserem Leben. Wir können neue Wege gehen. Wege, die Tod verhindern und Leben ermöglichen. Ostern, das heißt aufste­hen gegen den Tod mitten im Leben. Jesus wird uns dabei begleiten. In die­sem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes und fröhliches Osterfest. ■ Edeltraud Osthaus, Pfarrerin in der ev. Miriam- Kirchengemeinde Dortmund

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