Prokopp Gyula: Lucas de Schram (1966)
FÜGGELÉK A külzet: No. 13. Contractus cum Dno Schram de fornice pin- gendo et majori Ará. A szöveg: An heut zu end gesetzten Dato, ist zwischen den Hochwürdigen Diffinitorium und (Titl.) Herrn Eucas v. Schram folgender Contract auf das verbündlichste auf gerichtet worden. Da hero verspricht gedachter Herr v. Schram als Architect das Sanctuarium zu Gran, sambt gewölb, lissenen, Capiteller, und übrigen gesimbser, sambt den völligen Altar gebäude an Maurer und Tagwerck arbeith zu über nehmen, und aus zu bezahlen, wie dann in voll kommenen stand zu setzen, vermög anzeigenden Geometrischen bau riss und durch schnitt. An bey verspricht gedachter Herr Architect bey ausgeförtigten gebäu die gewölben nach seinen freyen Gusto mit Architectur und Historie Mahlerey auss zu zieren, wie auch alle Iyisseneu sambt gesimsen, glaten wenden, in Fresco zu Marmoliren, und Capiteller zu vergolten mit schlag Metall, gleich wie in Ofner Sanctuario zu ersehen. Was das Altar anbelangt, so verbündet sich gedachter Herr Architect alle gehörige Ornamenten mit guten Gold vergolden zu lassen, die Marmohrirung in Fresco zu verferdigen sambt Capitel- lern, schaff-gesimbser Tabernachel Ornamenten zwey Engl, so zum Tabemackl gehören, wie auch Altar stein Ornamenten, die übrigen Figuren, Vasién und Seraphinen, sambt gewölk auf weiss Alabaster arth zu fassen und glanzend zu machen. Wie dann verbündet sich gedachter Herr Architect die Taber- nackl Engl, (wan der Frater Cristoph nicht im stand wäre solche zu machen) auf seine spessen solche durch einen frembten bidhau- er zu verschaffen, wie auch das Altar blet sambt Zirren ins werck zu bringen. Vor alle diese auss gaben so wohl Maurer als Tagwercker, gold, alle gehörig färben, fömies, leinwand, Pemsel, architectur Mahlen, und Marmohrern und allen zu der Mahlerey gehörigen fass-arbeith auf seme spessen zu verschaffen, und zwar vor ein Taussend 500 gulten. Die Stalla, und Credencz Altar verbündet sich sambt fassen, und zwey blätern vor ein Imiidért gulten in stand zu setzen. Hingegen verbündet sich das Hocliwürd. Definitorium auf alle diese werke zu einer daran gab 3 oder 4 hundert gulten zu geben, den über rest aber nach allen verferdigten werken zu bezahlen. An bey ist das Hochwürdige Convent ohne auf schiben den gehörigen sand, fuhren, ziegl, steiner, gerist, und tischler werken, wie auch eissen zu gehörigungen auf der Unkosten zuschaffen; was Marmolirer Vgolter, und einen gehörigen Jung und edwann von nöthen habenden bilthauer anlangend ist, so verobligirt sich das gedachte Convent die gehörige ordinari und unsem brüttern allgemeine Kost, sambt den laufenden Trunk doch ohne Quatier oder wohnung zu geben, wie auch die Unkosten der ankommenden Reiss, nicht aber der abreiss( es seye dann, dass solche einen ganzen Sommer hindurch in der arbeith allda sich beflissen haben) zu I. bezahlen. Vor gedachten Herrn Architect wochendlich seinen Flaschen Keller mit alten wein anzufühlen, in übrigen was andere klei- nigkeiten anbelangt, so ist solches Ihro Hochwürden P. Gvardian zur beförterung solcher kleinigkeiten von einem Hochwürd Diffi- nitorio an zu recomendiren, in dem bey solchen grossen werkem unmöglich die kleine beförterungen zu papier zu bringen seynd; eg. von nöthen habenden glut, schlechten gescliirr, alte 2 oder 3 fasse zum Fresco mahlen, und andere zu gehörmigen. Zur bekräfftigung dieses best verbündlicheu Contracts sejmd zwey gleichförmige Exemplarien verfertiget worden, actum Budae die 30 Maji 1754. — Eucas de Schram mpria. (pecsét) Ao 1755- die trigesima aug. percepi a D. Synodo florenos centum et quinquaginta id est 150 f. — Eucas de Schram mpria. Item die decima sexta Mártii 1756 florenos centum et quinquaginta id est 150 f. Eucas de Schram mpria. Confirmo hisce me totaliter de hoc contractu fuisse contenta- tum. — Eucas de Schram mpria. Ao. 1756. 4-ta 9-bris. II. A külzeten: No. 13. Copia. Contractus cum Dno Schram de fornice altera. (Ad Num. 13. Copia. Contractus cum Domino Schram Architecto in Erectione fornicis Ecclesiae. 19. Mártii 1756.) A szöveg: An heüet zu Endt gesezten Dato ist zwischen Ihro Hochwürden Pater Quardian und Hochwürden Pater Diffinitor an einem Theil, wie dan zwischen Herr Eucas de Schram den änderten theil folgender Contract aufgerichtet worden. i-mo. Nachdem dass änderte Kirchen gewölb in dem Schiff zum eingehen völlig zerschricket, so hat gedachter Herr Eucas de Schram als Architect vor eine Summa Zwey hundert fünfzig id est 250 f Reinisch folgender Gestalt solches 'Werck qua Benefactor übernohmen: Mithin verspricht Er auf seine Unkosten alle gehörige biegen, gerüster zu machen, doch ohne herschaffung des Holzs, wie dann auch auf seine Unkosten das gewälb abnehmen und eingehen zu lassen. Und weilen dieses gewölb eine besondere befestigung vonothen, dahero gedachter Herr Architect verobligiret sich mit einer Creüz-gurten solches alss ein Bömiscli gewölb zu verferttigen, nachmahlen solches auff seine Unkosten verbutzen und weissen zu lassen, wie dan auch alle maurer und dagwercker, ausgenohmen die zimmer leuth zu bezahlen. Der Kalch aber pr. 10 f., die ziegel so ney, und yber die alten vonöthen, werden gedachten Herrn Architect abgerechnet. Die Kost aber hat ihro Hocliwlürden Pater Ouardian vor den Balier zu bestreitten. Secundo verbündet sich Ihro Hochwürden Pater Quardian also gleich bey vollendeten Gewölb gedachte Summa geldes pr. 250 f. gedachten Herrn Architecten erlegen zu lassen, zu einer daran gaab haben Ihro Hochwürden ein hundert fünfzig florein id est 150 f. abzahlen lassen. Gran den 19. Mártii Ao 1756. — Eucas de Schram. Es ist in Ungarn seit länger bekannt, dass Lucas de Schram in Sopron, Pozsony, Esztergom und Győr tätig war. Gleichfalls kennt die kunsthistorische Literatur in Österreich seine Werke in Maria Trost. Sein Leben war aber bisher völlig unbekannt. Auch das Tliieme- Becker Lexikon weiss nur so viel, dass er ein ,,Maler in Steiermark” war. Der Verfasser dieses Aufsatzes hat es versucht, einige Daten seines Lebens und manche bisher unbekannte Werke zu entdecken. Lucas de Schram ist am 18. August 1702. in Trier geboren. Von seiner Jugend wissen wir nur, dass ar den akademischen Grad eines ,,magister philosophiae” erreichte. Im Jahre 1729. heiratet er in Wien. Laut der Trauungs-Matrikel ist der Bräutigam ein „Akademist.” In den Jahren 1735—1737. schmückt Schram mit Fresken die Kirche in Maria Trost, macht die Entwürfe für das Hauptaltar und für die beiden großen Seitenaltäre ebenda. Später malt auch Altarblätter für diese beiden Altäre. Maria Trost gehörte damals dem Pauliner-Orden und die Jahrbücher der Pauliner erwähnen Schram als „Suae Majestatis Caesareae Pictor,” Im Jahre 1738. anlässlich einer ofiziellen Concription wird festgestellt, dass Schram ,,ist zugleich ein Ingenieur und practicirt die Malerei nur als eine Nebenkunst.” Im Jahre 1740. stirbt seine Frau. Im selben Jahr heiratet Schram zweitemal und bei dieser Gelegenheit wird er als „Architect” bezeichnet. Kurz nach seiner zweiten Ehe verlässt schräm Wien und siedelt nach Sopron über. Jetzt beginnt er seine Tätigkeit in Ungarn. Seine Werke in chronologischer Reihe: Der Überbau der Facade der Franziskaner-Kirche in Pozsony (1745) — Die Restaurirung und Einrichtung der vorher als Militä-Depot verwendeten H. Jakob-Kapelle in Sopron (1748), Das Altarblatt wird jetzt im Pfarrhaus aufbewahrt und gilt als eines der besten Stücken der barokkén Malerei in Sopron, — Der I I VA^CS; K t Umbau eines Wohnhauses zum Zwecke einer Kirche und eines Klosters für die Ursulinern in Sopron (174g) — Näher un bekannte Arbeiten für die Wallfahrtskirche in Kópháza bei Sopron (in een 1740-er Jahren.) In den Jahren 1754—57. arbeitet Schram in Esztergom: er baut das Sanctuarium und das Hochaltar der Imierstädtischen Franziskaner Kirche, malt das Altarblatt für das Hochaltar und smückt die Kirche mit historischen Fresken. Auch der Stadtmagistrat beauftragt ihn, einen Entwurf für den Neubau der Stadtpfarrkirche zu machen. Ausserdem ist es höchst wahrscheinlich, dass er auch bei der Einrichtung der Franziskanerkirche in der Wasserstadt tätig war. — Zwei Verträge, die sich auf die innerstädtische Franziskanerkirche beziehen, sind im Archiv vorgefunden worden und sind im Anhang dieses Aufsatzes veröffentlicht. Im Jahre 1763. nimmt Schram den Neubau der Franziskanerkirche in Győr an. Er baut hier auch ein neues Hauptaltar und malt das Altarblatt, die den Hl. Stephan, den Protomartyrer darstellt. In dem diesbezüglichen Vertrag ward Schram als „Architectus Caesareus” titulirt. — Die Kirche der Franziskaner wurde später im Komitass- haus umgestaltet, die Einrichtung der Kirche wurde zerstreut. Das Hauptaltar samt Altarblatt befindet sich jetzt in der Pfarrkirche von Somlóvásárliely. — Es ist wahrscheinlich, dass Schram auch im Bau der Ursulinenkirche in Győr teilgenommen hat. Eucas de Schram ist am 26. August 1765. in Győr gestorben. Im Todtenprotokoll heisst er „Inschineri- us”, Seine Witwe lebte auch weiterhin is Sopron und ist im Jahre 1787. als eine „Academie Mahlers Witwe” gestorben. Die angeführten Werke machen nicht das ganze Ee- benswerk von Schram aus. Auch die bisher bekannten Angeben deuten darauf hin, dass er auch weitere Werke geschaffen hat. 250