Fritz Reinöhl: Ergänzungsband 7. Geschichte der k.u.k. Kabinettskanzlei (1963)

VI. Die Angestellten - 3. Die nationale Zugehörigkeit und die Sprachkenntnisse der Beamten

323 kanzlei der am 10. Juli 1898 einberufene zum Kabinettskonzipisten er­nannte Ministerialsekretär des ungarischen Ministeriums des Inneren Julius Bölcs von Nagy-Budafa; am 21. September des folgen­den Jahres wurde er auf eigenes Ansuchen aus der Kabinettskanzlei wieder entlassen und in dasselbe Ministerium wieder rückübersetzt7S). Am 4. Juni 1899 ernannte der Kaiser den Kanzlisten der Polizeidirektion Wien Stephan Förster zum Kabinettsregistratursoffizial; in sei­nem Antrag wies Braun darauf hin, daß Förster der ungarischen Sprache mächtig sei und zu ungarischen Mundierungen herangezogen werden kann 74). Am 1. Februar 1900 wurde noch ein ungarischer Beamter einge­stellt, der Hilfskonzipist des ungarischen Ministeriums des Inneren Bartholomäus Csörgeö von Nemes-Tacskánd, der bis zum Titularsektionschef befördert den Zusammenbruch der Monarchie im Dienste erlebte 75). 1901 schieden Pingitzer und Marzso aus. Als Er­satz dieser kamen im Juni 1901 der Konzeptsadjunkt im ungarischen Ministerium des Inneren Franz Steer von Csicsopolyan und der Ministerialsekretär desselben Ministeriums und Obergespanssekretär in Preßburg Stefan von Papay, ein Neffe des Sektionschefs, in die Kanzlei. Wurde jener schon am 23. Oktober 1907 wegen Krankheit auf eigenes Ansuchen pensioniert76), so diente dieser bis zum Ende der in der Präsidialkanzlei verwendet, 22. 4. 1896 Kabinettsregistratursoffizial, 25. 4. 1906 Kabinettsregistratursadjunkt extra statum, 10. 3. 1910 Kustos extra statum der k. u. k. Familien-Fideikommiss-Bibliothek, 14. 3. 1910 vom Dienst in der Kabinettskanzlei enthoben. (Direktionsakt 3/1896, 7/1903, 1/1905, 8 1/2/ 1906, 1/1910). 73) * 16. 10. 1856 Baksa Komitat Zala, jur. Studien in Güns, Fünfkirchen und Budapest, Staatsprüfungen an Universität Budapest, 13. 12. 1879 Konzepts­praktikant im ungar. Ministerium des Inneren, beeidet 22. 6. 1880, 11. 4. 1882 unbesoldeter Konzeptsadjunkt, 28. 2. 1884 wirkl. Konzeptsadjunkt, 13. 4. 1886 Titel u. Charakter Ministerialkonzipist, 24. 12. 1886 wirkl. Ministerialkonzipist, 20. 7. 1889 Titel u. Charakter Ministerialsekretär, 11. 1. 1891 wirkl. Ministerial­sekretär, 10. 7. 1898 Kabinettskonzipist und Hofsekretär, 21. 9. 1899 auf eigenes Ansuchen aus der Kabinettskanzlei entlassen und in das ungar. Ministerium des Inneren rückübernommen. (Direktionsakten 5/1898, 5/1899, Diensttabelle in Direktionsakten, Fasz. 17). 74) * 20. 8. 1858 Wien, drei Jahre Gremialhandelsschule Wiener Neustadt, sechzehn Jahre bis 31. 12. 1892 Militärdienst, zuletzt als Feldwebel in der Mili­tärunterrealschule in Eisenstadt, 1. 1. 1893 Kanzlist der Polizeidirektion Wien, 4. 6. 1899 Kabinettsregistratursoffizial, 15. 12. 1909 Kabinettsregistratursadjunkt in der VIII. Rangski., 2. 12. 1913 Einrückung in die VII. Rangski., 30. 10. 1918 Ka­binettsregistrator mit Titel u. Charakter Regierungsrat, 1. 12. 1918 dauernder Ruhestand. (Direktionsakten 4/1899, 15/1906, 17/1909, 21/1913, 41, 42/1918, Diensttabelle in Direktionsakten, Fasz. 17). 75) S. über ihn Kapitel VII. 76) * 7. 1. 1875 Kaschau, jur. Studien an der Universität Budapest, staats- wissenschaftl. Staatsprüfung 1896, 12. 4. 1896 Konzeptspraktikant im ungar. Ministerium des Inneren, Jänner 1899 unbesoldeter, 4. 10. 1899 wirkl. Konzepts­adjunkt, 30. 5. 1901 zur probeweisen Dienstleistung in die Kabinettskanzlei ein­21*

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