Leo Santifaller: Ergänzungsband 2/1. Festschrift zur Feier des 200 jährigen Bestandes des HHStA 2 Bände (1949)

IV. Quellen und Quellenkunde - 34. Anna Hedwig Benna (Wien): Iurisprudentia medii aevi: eine Handschrift der deutschen Bearbeitung des Ordo „Antequam“

Ordo „Antequam,“. 537 Item man sol aygenlichen fragen, ob der mair kein ander gut paw, vnd dazselbig vogtbar sey oder nit, dan es móht ein güt mit dem andern vogtbar werden. Man mag auch acker, holcz, vnd solden in ein brieff seczen vnd benemen. Auch sol man aigenlich forschen, was der mair vnd soldner vnd ir frawen leigaigen sind, sich darnach in mangerlay weg wissen ze richten; wan durch solich eygenschafft werdent die gutter liederlich, vogtbar, besunder geistlicher leutt gütter. Nota. Etlicher paur ist listig vnd wil den hoff aufgeben vnd im sein spruch behalten, damit er dem herren eintrag iechczü vnd infür, ander gericht ziechen vnd vmbireiben mög, dz sol man lautter vnd mit nemlichen Worten verdingen vnd fürkömen. Auch sol man den pauren fragen, ob er chainen acker, matten oder holcz hab, dz an dem gut lig, vnd sol im verbeyten kein ander gut ze pauenn noch ze kauffen, daz daran lige an dez herren willen, vnd sunder daz die eigenlich ausgemerckt werden. Fürsten vnd nichtig herschaften bedürfen nit vil for noch form gen irren mairen dan in irem gewalt stet recht vnd vnrecht. III, 2 Vber zechenden. fol. 50 r Wer ainen zechenden kauft, der sol den ordenlichen sameln, aufheben vnd ein- fieren vnd uon stund an auströschen vnd die gült dauon dem herren antwurten, dan er bedarft nit ze pawen, darvmb sol man im nicht als lang verziechen als einen mair. Vnd were, daz ein gemeiner landschad von hagel, uon fewr oder gerigen vngeuarlich an dez herren vnd dez zechenders schuld dorüber gieng, daz sol man im ansehen nach gestalt dez Schadens an geferde. Wirt aber der zechent verkauft mit geding, es sey vmb gelt oder vmb traitt, so bestett es pey dem­selben beding vnd als die gemacht seind. III, 3 Vber den mülen. Wer mülen ze uerleichen hab, der sol mercken ze ersten die gewanhait der stat oder landes, vnd was er nit also haben wil, mit geding fürkömen. Vnd sunder, wo man neuw müllen gepawen hat vnd die auf erbrecht oder auf iar hinleichen wil ze erbrecht, so bedarff der herr hinfür nichtz pawen vnd nimt sein gült vnd weglös, vnd hat der mulner sein stain vnd mulczeug doch. Wen der mulner sein recht hingeben wil, sol er dem herren anpietten vnd neher geben dan ainem andern. Leicht man aber die auf iar, so hat gewonlichen der herr den zeug vnd antwürtt den dem mülner vnd lost in der mülner also hinder im vnd bessert fol. 50 v auch in allen geeden zeug. Der miilner gewingt auch wasser vnd macht die wur abwerck rinnen, oder behausung bessert der herr, gleser vnd offen bessert der mülner, vnd geit die gült von quottemmer zw quottemmer. Vnd wen man den mülner den zeug antwürtt, so wysset man die gangsrein vnd boden vnd geit iedem teil ein holcz, den andern zeug merckt man auch allen. Vnd wenn die aus seind, so styhet man ab vnd besieht die zeug. Ist er gleich, pesser oder erger, daz geet einem tail zw dem andern ab allwegen nach vier mannen ratt, der yeleicher tail zwen darzw gibtt etc. Odalricus. Summum bonum et diligens Deus etc.

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