AZ EGYETEMI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVEI 3. (Budapest, 1966)

Könyvtár-, könyv- és sajtótörténet - Hermann Zsuzsanna: Ein Neusohler Buchhändler in der Mitte des XVI. Jahrhunderts. (Zusammenfassung)

hältnismässig engen Gebiet den Anspruch nach einem eigenen Buchhändler wachrief. Sein Beruf sicherte dem Buchhändler Martin in Neusohl nicht nur einen an­ständigem Unterhalt, sondern verhalf ihm sogar zu einem materiellen und gesell­schaftlichen Aufstieg. Innerhalb der stark differenzierten Gesellschaft der Stadt gehörte der Buchhändler zu den besser gestellten Mitgliedern der Mittelschicht. Ein schlagender Beweis für seinen wirtschaftlichen Aufstieg ist, unter anderen, der Umstand, dass er sein Haus, welches er auch zur Lagerung der aus Deutsch­land und vielleicht auch aus Polen eingeführten Bücher und Papierwaren be­nützte, in 1548 gegen ein besseres vertauschen konnte. Was seamen Käuferikreis be trifft, so erfahren wir aus den Neusohler Rech­nungsbüchern, dass der Stadtrat zwischen den 1530-er und 1560-er Jahren regelmä­ssig Papierwaren und gelegentlich auch Bücher von ihm gekauft hatte. Wir wissen auch vom einem Fall, wo die Fuggerschen Beamten ihn mit der Beschaffung einiger Bücher beauftragten. Seine übrigen Käufer kennen wir nicht, die kulturellen Verhältnisse und die Bücheransprüche der Stadt und ihrer Umgebung machen es aber wahrscheinlich, dass es. deren nicht wenige waren. Die Bücher, die er verkaufte, waren wohl zum grössten Teil Presseprodukte der Reformation. Hierauf ist nicht nur aus der Tatsache zu schliessen, dass die Einwohner der Bergstädte, vom den 1530-er Jahren an, im wesentlichen bereits Lutheraner waren; wir besitzen auch einen direkten Beweis dafür. In 1559 wurden nämlich, aus Anlass eines auf die Rekatholisierung der Stadt gerichteten Verstoss­es, die „ketzerischen" Bücher des Buchhändlers Martin beschlagnahmt und kon­fisziert. Die Tätigkeit des Buchhändlers. Martin ist ein Zeugnis nicht nur für die allgemeine Entwicklung des Buchhandels, sondern auch — und hierin liegt ihre besondere Bedeutung — für das Vorhandensein eines Buchhändlertyps, von dem die Fachliteratur bisher nicht viel zu berichten wusste — er war nämlich ein Mittelding zwischen einem wandernden Hausierer und einem sesshaften Laden­besitzer, 100

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