Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)

Der Urbestand der Universitätsbibliothek

diese Bände Szántó nach eigenem Willen aus Siebenbürgen mitbrachte. Die neuesten Bücher (mehrere Bände erschienen in den Jahren 1582 und 1589) erwarben die Jesuitenpatres aus Europa relativ schnell wegen der Bedürfnisse des Unterrichts. Ergänzend dieser Argumente soll hier auf die merkwürdige Diskrepanz hingewiesen werden, die die übrige Zeit des Kollegiums in Turóc (1589-1599) charakterisiert. Aus diesem Jahrzehnt sind nur 14 Bände auf uns geblieben. Wenn man diese genau untersucht, stellt es sich gleich heraus, dass sie einen gewissen Rückstand zu den früheren Publikationen bedeuten: Die Fortsetzung der schon früher erworbenen Kirchengeschichte von Baronius, das Jahrbuch des Jesuitenordens vom 1583. Neben den theologischen Werken von Petrus Canisus, Pelbartus Temesvariensis und Stanislaus Socovolius fin­den wir nur eine einzige wichtige Ausnahme, nämlich die Ungarische Chronik von János Thuróczy aus der Spende des Tyrnauer Bürgers Ferenc Szabó. Der Bischof von Pécs (Fünfkirchen) Miklós Telegdi vermachte seine Bücher 1586 den Jesuiten von Nagyszombat. Es stellt sich die evidente Frage, aus diesem Nachlass wie viele Bücher in den Urbestand gelangten? Die Titelaufnahmen des Inventariums sind relativ fehlerhaft, sie enthalten keine Angaben über den Ort und das Jahr der Erscheinung. Deswegen ist es zu schwer oder fast unmöglich, die Bände zu identifizieren. Nach der Meinung einiger Wissenschaftler sei das Werk des Thomas von Aquino in dem Angriff 1591 vernichtet und das Kollegium in Vágsellye war darauf gezwungen, ein neues Exemplar zu beschaffen. Meines Erachtens wurde dieses Werk gar nicht vernichtet, es war anläßlich der Bibliotheksordnung in Vágsellye im Jahre 1600 katalogisiert. Nach der Erwerbung bis zu der Katalogisierung liefen nach Zeugnis von Beispielen mehrere Jahre ab. Je ein Exemplar von im Jahre 1633 katalogisierten Werken sind nämlich in diesem Nachlassinventar zu finden und ein Band enthält sogar die Possessoreintragung von Telegdi. Es wäre äußerst produktiv, den Besitzer eines der zwei Wiegendrucke identifi­zieren zu können. Es geht nämlich um die Ausgabe der zweiten ungarischen Urdruckerei, um das Werk des Antonius Florentinus aus dem Jahre 1477. Aus Mangel an weiteren Angaben ist es aber leider nicht mehr möglich, das Werk zu indentifizieren. Im Falle weiterer Bände ist es ebenfalls fraglich, ob sie im Besitz von Telegdi waren oder nicht. In dem Urbestand sind allerdings ein Dutzend von zweifelhaften Büchern ohne solche Eintragungen zu finden, die die Hypothese gegebenfalls ausschließen. Vermutlich ist der humanistische Charakter dieses ersten Bestandes eben der Tatsache zu verdanken, dass der Spender seine Bibliothek für Unterrichtszwecke den Jesuiten von Nagyszom­bat vermachte. In seinem Testament werden auch die häretischen, d.h. protes­tantischen Bücher seiner Bücherei ebenfalls aufgelistet. Sie gelangten nebst anderen theologischen Büchern auch in die Jesuitenbibliothek. So ist es kein Zufall, dass der evangelische Pfarrer aus Tótpróna György Privigyei ein kir­XLVII

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