Farkas Gábor Farkas: A Nagyszombat Egyetemi Könyvtár az alapításakor, 1635 - Fejezetek az Eötvös Loránd Tudományegyetem történetéből 23. (Budapest, 2001)

Der Urbestand der Universitätsbibliothek

Oláh hatte vor, auch den Unterricht zu reformieren. Deswegen versuchte er 1558, die städtische Schule unter Kontrolle der Kirche zu stellen. Die Kont­rolle darüber übte der Erzbischof selbst. In dieser Position versuchte er, eine neue, auch in den Glaubensstreiten positiv wirkende Generation der katholi­schen Priester zu entwickeln. In den Studienplan wurden neben der grie­chischen und lateinischen Grammatik und den Biographien der klassischen Autoren auch die Logik und Rhetorik aufgenommen. In der dritten Phase seiner Reformbesterbungen hatte der Erzbischof vor, die Schule in Nagyszom­bat zu einer Universität entwickeln zu lassen. Über seinen festen Entschluss spricht auch die Tatsache, dass er den weitberühmten Nicasius Ellebodius für diesen Plan gewann. Die Wege und Möglichkeiten der katholischen Erneuerung hat der Jesuitenorden in Trient wesentlich beeinflusst. Schon früh hatte die Gesell­schaft Interesse für die Städte Wien und Prag (Praha). Die in diesen geo­graphisch und wirtschaftlich günstig gelegenen Städten gegründeten Schulen dienten als Vorlagen für die weiteren ungarischen Stiftungen. In den ersten Jahren wurde nicht allein ein Ordenshaus samt Kollegium in Nagyszombat gegründet, sondern wahrscheinlich sind auch die Grundlagen der Universitäts­bibliothek schon geschaffen worden. Als ein direkter Beweis dafür kann der Brief des Rektors des Jesuitenkollegiums in Wien Juan de Vitoria an Miklós Oláh betrachtet werden, in dem er die wichtigsten Voraussetzungen einer Schulgründung auflistet. Der Inhalt dieser Instruktion kann in drei Punkten dargelegt werden. Diese waren immer strategische Anhaltspunkte für den Jesuitenorden bei den Niederlassungen. Erstens braucht man nach der Mei­nung Vitorias wenigstens 13 Ordensbrüder für eine Niederlassung, zweitens bedürfen sie einer eigenen Kirche (nach den früheren Erfahrungen stellte es sich nämlich heraus, dass sie in einer fremden Kirche die Messe nicht ordent­lich zelebrieren können). Sie brauchen weiter ein Haus in günstiger Lage, es war im Falle einer Großstadt für besonders wichtig gehalten. Aus dem Haushalt darf man die Bücher auch nicht weglassen, die Kosten werden näm­lich dadurch wesentlich gemildert, wenn auch eine Bibliothek zu der seels­orgerischen Arbeit zur Verfügung steht. Drittens war die Art und Weise und damit überhaupt die Möglichkeit einer Gründung behandelt. Der Erzbischof von Esztergom zog zwei mögliche Orte in Betracht, nämlich Nagyszombat und Znióváralja (Kloster, Klástor pod Zniovom, SK.), schloß aber gleichzeitig nicht aus, dass auch in den beiden Orten Niederlassungen gestiftet werden. Im Abschluss des Briefes wurde Miklós Oláh darum geboten, Rom mitzuteilen, wohin er und wie viele Ordensbrüder brauche, mit welchem Einkommen sie rechnen können und welche Vorschriften sie hier befolgen müssen. Diese Quelle zeigt auch eine bescheidene Sammlung an. Der Wiener Rektor er­wähnte unter anderen, dass den Kathechismus von Petrus Canisius derjenige XXXVI

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