Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1991. Sectio Pedagogica et Psychologica (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 20)
G. Kislat - Kh. Otto : Methodologische Grundlagen und Strategien zur etappenspezifischen Analyse des frühen Schulalters
1. Führt man Untersuchungen auf der Grundlage einer systematisch gewonnenen und differenziert gekennzeichneten repräsentativen Analyse-Einheit durch, dann kann der Geltungsbereich der erhaltenen Ergebnisse, also ihre Verallgemeinerung auf eine ganze Klasse von genau definierten Tätigkeiten und auf deren subjektive Möglichkeiten der Anforderungsbewältigung erweitert und dadurch zugleich sicherer bestimmt werden. 2. Gehen wir danach des weiteren dazu über, ein System von repräsentativen Analyse-Einheiten zu entwickeln, dann lässt sich schrittwűeise und zielstrebig erreichen, einen ganzen bestimmten definierten Gegenstandsbereich der Forschung (z. B. Regelspiel, konstruktive Tätigkeiten, gesellschaftlichnützliche Tätigkeiten,) umfassend zu analysieren, also nicht - wie das meist bisher geschahmehr oder wueniger punktuell und das auch noch zufällig. 3. Geschieht dies gleichzeitig oder nacheinander in mehreren miteinander in repräsentätivem Zusammenhang stehenden Gegenstandsbereichen (z. B. Regelspiel und Rollenspiel), dann wird es mehr und mehr möglich, und zwar auf systematische Weise möglich, die Entwicklungsspezifik einer ganzen Schuljahrgangsstufe bzw. einer ganzen Altersstufe zu erfassen. 4. Werden die an repräsentativen Analyseeinheiten orientierten entwicklungspsychologischen Untersuchungen nun des weiteren in unterschiedlichen Klassenstufen durchgeführt (also gleichzeitig in den Klassen 1 bis 3 oder 4), erhalten wir durch diese Quer schnitt sver gleiche Einblick in den Zusammenhang zwischen handlungsgenetischen Prozessen und etappenspezifischen bzw. klassenstufenspezifischen Besonderheiten, nämlich als subjektiver Gesamtdetermination für die Bewältigung von spezifischen Anforderungen bestimmter Tätigkeitsklassen. Es lassen sich auf dieser Grundlage die entwicklungspsychologischen Potenzen und Grenzen einer Etappe (z. ß. Unterstufe) bestimmen. 5. Für entwicklungspsychologische Fragestellungen ist es darüber hinaus wünschenswert, wenn nicht gar notwendig, die in den voraufgehenden Abschnitten beschriebenen Untersuchungen in prinzipiell gleicher Weise an denselben Vpn. in bestimmten Zeitabständen (möglicherweise über mehrere Jahre) wiederholt, also als Längsschnitt Studien durchzuführen. Dadurch wird es möglich, direkte - also nicht nur interpolierte - Informationen zu gewinnen, und zwar über die Richtung und Form des Entwicklungsveriaufs, über die Beziehungen von Aufbau- und Abbauprozessen, über Stabilität von Merkmalen bzw. über intra- und interindividuelle Variationen sowie deren Abhängigkeit von bestimmten 57