Az Eszterházy Károly Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1990. Germanistiche Studien (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis : Nova series ; Tom. 20)

Domonkos Illényi, Gedanken über die Gesellschaftsund Geschichtsphilosophie von Walter Benjamin

26 Mit anderen Worten: der Forschritt zwingt seine Gefolgschaft unter seinen Fokus, die sich an der Aufrechterhaltung und Vollentfaltung des Lebens beiteiligt, er ordnet ihre Reihen wieder, er ist wählerisch und stellt eine Wichtigkeitsreihenfolge unter ihnen auf. Er nimmt das langsamere Tempo an, aber die als Diskontinuität dargestellte oder perzipierte Erscheinung gehört auch ihm an: - die Diskontinuität, als eine von Menschen erlebte kathartische Augenblicksreihe - und zeitgleich als Quasi­Katharsis, wenn auch das zum Weiter - und Überleben nötige Quasi-Wertvolle ans Tageslicht kommt - nach der Logik des Heliotropismus, worüber Benjamin so schön schreibt. Danach geht der Quasi-Wert zugrunde oder treibt edle Reben, oder aber er wartet auf eine neuere Diskontinuität, schläf t den Wintertraum des Grizzlybären. Als Sturm spürt Benjamin den Fortschritt, der von einer eigenartigen mythischen Kraft dem Menschen aufgezwungen ist. Was mag man hier tun: womöglich so viel, daß man bewährte Werte unter seinem Kittel versteckt, beiseite schafft, aufbewahrt und den späteren Generationen übergibt, die darüber werden Rechenschaft ablegen müssen - im Zeitalter der Abrechnungen... Das ist der Mythos des Fortschritts. II. "Die Hoffnung der Hoffnungslosen" stellt den "historischen" Menschen dem existierenden Antichristen gegenüber, den die Geschichte verstehenden Menschen. Während Benjamin den unproduktiven Neopositivismus, die spekulative Lebensphilosophie und den "holden" Historismus abweist, die die unter - und über neben- und hintergeordneten geschichtlichen Ebenen durch selbstzufriedene Tatsachenreihen zu ersetzen versuchen. Der die Geschichte verstehende Mensch lebt mit den das historische Kontinuum unterbrechenden gesellschaftlichen Gruppen, die die Vergangenheit und die Zukunft durch das Prisma ihrer eigenen Gegenwart durchzwängen, und diese Doppelstrahlenbrechung bietet den Zeitebenen der menschlichen Geschichte eigene Farbe. Konkret: Die unterdrückte Klasse bewertet wohl auch die Gegenwart; diese wird als eine Phänomenwelt aufgefaßt, die in der Umwälzung gereift ist. Aufgrund ihrer historischen sucht sie ihr Zukunftsbild zu gestalten und die Vergangenheit neu zu deuten. Auch wenn die unterdrückte Klasse in der Vergangenheit Leid erfahren hat oder diese durch ihre Arbeit beeinflußt hat, wird diese Vergangenheit als Totales von der erlösten Menschheit in Besitz genommen.

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