Az Egri Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1969. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis ; : Nova series ; Tom. 7.)
genheit dazu vorhanden sei, sei die Rechtsbegründung nebensächlich. (In einem westdeutschen Geschichtsbuch steht geschrieben: „Friedrich der Große wollte keinen Krieg. Zwar möchte er gern Schlesien erwerben, aber nur, wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet" [1]. Der westdeutsche Schüler soll zu keinerlei Schlußfolgerungen aus dem so dargebotenen Geschichtsverlauf kommen, die Kritik oder gar Veränderungswünsche hinsichtlich der derzeitigen westdeutschen Gegenwart, dem staatsmonopolistischen westdeutschen Staat bedeuten würden. Er soll weiter Interpret, Apologet und treuer Diener imperialistischer Politik bleiben, für sie auch wieder marschieren, wenn die „Gelegenheit günstig" sei. Solcherart Geschichtserziehung ist prinzipiell Untertan und damit Magd imperialistischer Tagespolitik, sie deformiert den Menschen in bezug auf das historische Element seines gesellschaftlichen Bewußtseins. Doch das ist Absicht, wohlüberlegtes und raffiniert verwirklichtes Ziel der Inspiratoren imperialistischer Machtpolitik. Das Verhältnis Weltgeschichte und Nationalgeschichte im westdeutschen Schulgeschichtsbuch [2] Während in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg der Anteil der Weltgeschichte im Vergleich zur Nationalgeschichte angestiegen war, ist seit 1958 dieser Anteilrein vom Umfang her gesehen —• zurückgegangen. Wenn man die Gesamtkonzeption der „Auswahl der Weltgeschichte", die für den Geschichtunterricht in westdeutschen Schulen als zweckmäßig angesehen wird, überblickt, erkennt man, daß die eingangs zitierten Prinzipien auch hier voll wirksam sind. Dieser Teil der westdeutschen europäischen Erziehung ist eine Erscheinungsform des kosmopolitischen Antikommunismus. Sie ergänzt den offenen Revanchismus, hat also eine ganz bestimmte Feindhaltung zu erzielen, die sehr konkret in ihrer Zielstellung ist und sich als Feindschaft gegen den gesellschaftlichen Fortschritt allgemein und die Gesetzmäßigkeit historischer Entwicklung wendet. Sie hatte zwar ihren Höhepunkt in der Bonner Restaurationsetappe (bis etwa 1960), ist aber nicht beendet. Ihr Einsatz steht in einem bestimmten Abhängigkeitsverhältnis von der konkreten politischen Situation der westdeutschen Bundesrepublik. So wird z. B. schon in Vorworten betont, daß die Beziehungen zwischen der westdeutschen Bundesrepublik und den USA einen besonderen, auch besonders umfangreichen Niederschlag finden sollen. Die Auswahl erfolgt also nicht nach dem Anteil der relativ jungen Geschichte der USA an der Universalgeschichte. Politische Tagesinteressen einer imperialistischen Bündnispolitik bestimmen Standpunkt und Platz. Die Weltgesichte soll die Einheit des Abendlandes beweisen und damit eine „besondere Art Europäischer Einheit der Gegenwart" historisch „untermauern". Die Definition dieses christlichen Abendlandes fällt auch dementsprechen aus. Sie spricht von einer „übernationalen Kultur- und Schicksals7