Az Egri Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1969. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis ; : Nova series ; Tom. 7.)

Maria Theresia achtete den Freiheitssinn und das Selbstbewußt­sein dieser Männer. Vorerst ließ sie die Krönung nach alter Sitte vorbereiten, und als sie nun nach dem kirchlichen Krönungsakt, auf dem Haupt die ehrwürdige schwere Stephanskrone tragend, auf einem schwarzen Rappen den Krönungshügel vor allem Volk hinaufgaloppierte und hoch oben auf der Höhe die vier Schwertst­reiche in die vier Himmelsrichtungen führte, zum Zeichen des Versprechens, Ungarn vor aller Welt zu schützen —, da jubelten ihr alle Versammelten freudig zu . .. die mädchenhafte Anmut, mit der sie diese kriekerisch-königlichen Gebärden ausführte, rührten die Ungarn. Noch nach Jahrzehnten sprach man in Un­garn von diesem großartigen Schauspiel . . . Heute mögen wir erstaunt sein, daß gerade die Ungarn es waren, die sich dafür begeisterten, die althergebrachte Ordnung des Reiches zu schützen . . . Die Ungarn waren seither fromme Chris­ten und hatten unter der Schirmherrschaft der Kaiser gelebt. Die Habsburger waren ihre Könige, ihre Landesherren gewesen — und das sollten sie bleiben" [10]. Eine romantisierende und sentimentalische, historisch letztlich un­richtige Zeichnung der Geschichte soll nationale und soziale Widersprüche aus der Geschichte eliminieren. Das dritte Thema ist die Darstellung von Ereignissen der ungarischen Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg. Nur in einzelnen Büchern und dann auch nur ganz kurz war geschrieben worden, daß Ungarn nach dem Ende des ersten Weltkrieges Republik geworden war, die Gebietsverluste wurden dabei immer erwähnt, Zumeist hieß es aber: „Nachdem Kaiser Karl auf die Regierung verzichtet hatte, wur­den Österreich und Ungarn Republiken" [11]. Somit wurde der Eindruck zu erwecken versucht, als habe dies alles gar keinen revolutionären Charakter gehabt, als habe es sich lediglich um einen Wechsel der Staatsform gehandelt, den ein abtretender Monarch ermöglicht habe! Noch seltener wird die Ungarische Räterepublik erwähnt [12] als belanglose und extremradikale Erscheinung, die ebenso wie in Deutschland auch in Ungarn, weil dem Volkscharakter wesensfremd, schnell versch­wunden sei. Die Ereignisse nach 1938 werden so dargestellt, daß nicht zwischen dem Horthy-Regime und dem ungarischen Volk unterschieden wird, dessen Zielsetzungen wurden zu Zielsetzungen des ganzen unga­rischen Volkes verfälscht [13]. Diese Darstellung ist natürlich erforderlich, wenn man erklären will, daß die antisowjetische Front, die sich in dem Überfall am 22. Juni 1941 besonders deutlich dokumentierte, auch von Ungarn, nicht allein seiner damaligen Führung, sondern vom ganzen Volk geteilt worden sei. In letzter Zeit sind allerdings die in der militärhistorischen Literatur anzutreffenden Darstellungen von der Schuld ungarischer Truppenkontin­gente an den „deutschen" Niederlagen im Osten aus der Schulbuchlitera­11

Next

/
Oldalképek
Tartalom